einige von ihnen klingen als seien sie mit möven zur schule gegangen. am himmel die dünne sichel neumond, später. [8.1.24]
Krähen
Sonder mijn heele team kan ik dat niet doen
sagt die Frau im Radio und ich verstehe jedes Wort sofort, fast schon ohne es zu übersetzen, und noch einiges mehr in dem Beitrag, längst aber nicht alles.
Wenn man eine Stunde vor Sonnenaufgang da ist, kann man hören, wie einzelne Vögel nur mit dem morgendlichen Getöse beginnen, über den ganzen großen Platz verteilt sitzt in jedem der Bäume eine Krähe. Sie rufen sich zu, sie machen sich bereit, sie rufen ihre Freunde.
Höre das Album Janus vom ehem. Netlabel Stadtgruen und vielleicht mache ich das jetzt den ganzen Januar hindurch. [4.1.24]
hinten neben dem motorblock
gestern, mitsommer, la fête und frisch auf heute gleich zum augenarzt so einigermaßen jedenfalls. unauffällig und weiter. riskiere fünf minuten und laufe noch schnell zum bäckerstand im bahnhof als der bus kommt sind
schon alle kinder drin aber eine weitere klasse oder zwei passen auch noch rein. keine kopfhörer, sie werden wohl am zoo aussteigen, spekulation, und solange sitze ich hinten neben dem motorblock in der vibrierenden wärme und die freude über den ausflug plätschert durch den wagen.
vor mir sitzen die lehrerinnen als der bus hält wissen sie nicht ob sie raus müssen aber die kinder hörten die ansage und sind schon am aussteigen ja hier ist der zoo da geradeaus wir sind vom dorf und kennen uns nicht aus.
fährt der bus wieder durch den grünen wald, drei krähen hüpfen auch ihnen ist warm.
das es sehrinde heißt, schützt sie was darunter ist, da ist auch wasser, und die ringe all der gewesenen jahre.
Aufgeschriebenes aus den Monaten (4)
(Irgendwann im Januar) Am Morgen in der Straße hat die Krähe eine weggeworfene McDonalds-Tüte gefunden. Später, von der Polizeidirektion her, riecht es nach Schweinebraten. Am Kanal ein Bussard auf dem Weg, der vor mir auffliegt.
Jakobsmuscheln
Am Freitag war ich spät dran, um den Bus am Bahnhof noch zu erwischen. Da jetzt wieder die Zeit ist, in der ich die Haltestelle und den Bahnhofvorplatz in der Dämmerung erreiche, hätte ich die Krähen erwartet – ein paar waren auch auf den Zweigen und in der Luft, aber vielmehr ein helles Summen anderer Vögel, ein durch die vielen gleichartigen Rufe durchgehender Ton. Versehentlicht nicht auf den Aufnahme-Knopf gedrückt. So bleibt es eine Erinnerung. Sammelten sich die Vögel, um zu einem großen Flug in den Süden aufzubrechen? Während der Busfahrt höre ich französisches Radio. Es werden Jakobsmuscheln beworben, das Kilo für 5 Euro. Der Kontrolleur riecht nach Speick-Seife, wie die ganze Wohnung eines Schulfreundes damals nach Speick-Seife gerochen hatte, oder zumindest das Badezimmer, welches auch als Fotolabor genutzt werden konnte und eine Klemmlampe mit einer Rotlichtbirne darin an irgendeiner Stelle angebracht hatte, wenn ich es richtig erinnere. Der mittlere Bruder baute Radios. Ein Lastwagen mit der riesigen Aufschrift KÄLBERSTROH.de fährt vorbei als ich aus dem Bus ausgestiegen bin und später, in einer Videokonferenz, wird ein entflogener Papagei besprochen.
Die gerufenen Geister, wie sie fliegen
Einem Wink des Zaunpfahls am Wegesrand und der vermaledeiten Neugier folgend, der Maschine Midjourney zu imaginieren erlaubt, anhand bereits vorhandener Textteile, die zuvor (von einer anderen Maschine) übersetzt wurden; und seht die gerufenen Geister, wie sie fliegen.
/imagine But then there is the smell of the harvested field where the crows are already in June.
/imagine a man dressed entirely in black with black hair and a full black beard walking down Bahnhofstrasse, his eyes are also raven black and when he hears the first notes, a somewhat strange dance begins immediately, somewhat like the dwarf in a dream
/imagine Where everything grows in the end can only be up in the sky and there, one hears, everything is already full of things that don't belong there and there is no more space
Aber dann ist dort der Geruch des geernteten Feldes, auf dem die Krähen sind, bereits im Juni.
Heute dann also aus Zeitgründen mit dem Bus zur Arbeit. Vor dem Bahnhof steht ein dicker Mann mit den Füßen und Beinen in den Fontainen des direkt aus dem Boden sprudelnden Springbrunnens und telefoniert lautstark.
Eine Woche später, also am 21.7., am Morgen beim Augenarzt gewesen. Sitze danach mit Schokocroissant auf einem der in den Boden eingelassenen Hocker, in einiger Entfernung zu dem Gulli, aus dem die Musik kommt. Von dort leise Jazztöne. Dann kommt ein ganz in schwarz gekleideter Mann mit auch schwarzem Haar und schwarzem Vollbart die Bahnhofstraße hinunter, auch die Augen blitzen rabenschwarz und als er die ersten Töne vernimmt, beginnt sogleich ein etwas merkwürdiger Tanz, etwa wie der Zwerg in einem Traum. Dann wendet er sich auch einige Male mit einer sich selbst präsentierenden Armbewegung, oder zeigt er auf den Gulli und beginnt einige Sätze in einer unbekannten Sprache. Entfernt sich sodann, stampft aber auch noch ein oder zwei Male auf um zwei Krähen, die sich mit einer Chipstüte befassen, zu verscheuchen und erschreckt einen in einem Weißen Poloshirt, der unvorsichtigerweise beim Gehen auf sein Telefon starrt.
An dem Tag ein Buch über Krähen geschenkt bekommen. An dem Tag „Das flüssige Land“ zu lesen begonnen. An dem Tag war ein einseitiger Artikel in der Zeitung darüber, dass im Groninger Umland große Risse in den Häusern entstehen, weil die Erde infolge des Gasabbaus absackt.
Krähen am Morgen, 25.2.22, kurz nach 7
(#)
Pizzabote der Apokalypse
Den Schafen auf Wiedersehen gesagt, am Montag.
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Dienstag. Als ich am Morgen durch den Bahnhof gehe, wird gerade der 7-uhr-20-Zug nach Norddeich/Mole angesagt. Vor dem Bahnhof eine Tonaufnahme von Dohlen, Krähen, Kehrmaschine gemacht. Wer im Grand Hotel oder Kaiserhof absteigt, für den ist das Spektakel im Zimmerpreis inbegriffen. Die Vögel sammeln sich hier an jedem Morgen vor der Dämmerung. Sie sitzen in den Baumwipfeln und fliegen in kleinen Gruppen über dem Bahnhofsvorplatz, über dem ein Netz aus Kabeln gespannt ist, an welchen Lampen hängen. Auch diese Kabel nutzen sie, um sich darauf niederzulassen, vorzugsweise dort, wo die Kabel dicht an die Baumkronen anschließen.
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Donnerstag. Im Donutladen im Bahnhof kauft der Kunde vor mir ein paar Donuts mehr ein und ich fragte ihn, ob er für die Abteilung einkauft, ja er hätte heute Geburtstag, herzlichen Glückwunsch. Kaufe auch Donuts für die Abteilung und dann gehe ich zur Haltestelle, wieder die Dohlen und Krähen.
Aus dem abfahrenden Bus sehe ich ein Schulkind in einer dünnen Jacke, das vor einer Baustellenabsperrung sitzt und in einem sehr dicken Buch liest, die Maske auf, Paperback.
An der Podbi steht der Bagger auf den Trümmern eines Hauses, das gestern noch stand, die vordere Wand des Erdgeschoss noch da, auf einem vergilbten Schaufenster das Wort Pizzabote.
Jahreszeit der Krähen
Es ist endlich die Jahreszeit der Krähen geworden, ein Stück Weg nach der Mühle singen sie ihr Winterlied in die kahlen Äste der Bäume hinein, auf das es keinen Morgen mehr gibt. Sie erwarten die langen Nächte, um das Gefieder wieder dunkler werden zu lassen, das vom schnöden Sommer schon grau geworden war, wie ein Lumpen ausgewaschener Stoff, und auch die kleinen Vogelherzen, die so schnell schlagen müssen, in ihrer schwarzen Freude.