Neujahrsspaziergang durch den Park und dann hinten am Supermarktparkplatz vorbei. Auf eine Bank steht eine geschlossene Dose Rindergulasch. Es ist weiter zu warm, fast könnte man im T-Shirt spazieren gehen. Die Berliner gegessen zu einer Tasse auf nach ostfriesischer Art zubereiteten Tees. Wir hatten sie in der Silvesternacht vergessen. Gestern noch entschieden, wo bei einem fertigen Bild oben ist. Heute gerahmt. Ein anderes Bild ein wenig weitergemalt.
Kunst
Sie trank 8 Monate lang jeden Tag Karottensaft – Sie werden nicht glauben, was dann passiert ist!
Aus den Briefen – 11 –
Jetzt liegt Schnee und wir müssen die Vögel füttern, so gut es geht! Das Jahr der Ratte neigt sich dem Ende und der Ochse steht schon bereit.
Als wir heute um kurz nach 11 die Wohnung verließen, um durch den schönen Schnee zu Marktkauf zu stapfen, hatte sich das orangene Müllauto noch nicht zu uns durchringen können. Schlimme Musik im Supermarkt, aber auch Glühbirnen und Teesieb.
Verteilerkästen (3): verschiedene 2019
Hannover, an der Haltestelle Vier Grenzen. Sieht heute genauso aus, ungefähr. Ich muss immer an Sophie Scholl denken. Sehen Sie es auch?
Über das Erinnern (20200618_183345)
Aus den Briefen – 9 –
Schmetterling und Gürteltier
Seitdem die Verkehrsbetriebe ihren Sonderfahrplan fahren, fahre ich nicht mehr mit ihnen, sondern an den Tagen, an denen ich nicht zu Hause arbeite, mit dem Rad. Die Lektüre der Blogbeiträge, die die Zeiten so anspülen, ist dadurch sehr ins Stocken, da diese gerne in der Straßenbahn vollzogen wurde.
Die kreisende Erzählweise der Partikel, in etwa, flüstert mir ein, Du wirst diese Stadt spazieren, ohne sie zu berühren mit Deinen Händen, keinen Menschen berühren, keine Straßenbahn, keine Häuserwand, Dann kommen die Gespenster. Zu mir auch wieder, letzte Nacht. Aber keine Erinnerung daran. Letztes Jahr um diese Zeit hast Du noch gelebt, so mehr oder weniger, oder? Hast gehört, wie die Amseln verstummen, aber die Amseln , immerhin, sind wieder viele, und sie singen lauter als je a«±èôºj&§9µ›Y, und auch die jungen Stare. Muss immer wieder an die Band Banque Allemande und ihr Album „„Willst du Chinese sein musst du die ekligen Sachen essen„ denken. Gürteltier und Schmetterling.
Heute ein Bild gemalt auf dem Tisch im Schreibzimmer, vielleicht war es notwendig, um den Schreibtisch wieder aus der Wertschöpfungslogik der Telearbeit zu befreien. Das, jedenfalls, ist gelungen.
Eingeschneit im April
Getarnt als nasser Hund,
wiederum regenbedingt, hatte ich mich am Samstag an einen noch unbekannten Ort bewegt auf dem scheppernden Rad und zwar, um ein Koncert der Formation WNU zu hören. In einem Hinterhof in einem sehr nahe an der Innenstadt gelegenen Industriegebiet, in dem naturgemäß die Umsätze in ihrem Wachstum mit dem der Nachtschattengewächse im Wettberwerb stehen, und wie sollte es auch anders sein. Der Regen, der seit Tagen ergiebig auf die Stadt herunterkam, hatte mich fast zur Umkehr bewogen, allerdings dauerte die Fahrt 1.) nur ungefähr 10 Minuten und 2.) hatte ich ⅓ der Musiker mein Kommen versprochen, und am Ende war es dann nicht weiter schlimm.

WNU sind Wilson Novitzki (Gitarre), Nils Schumacher (E-Bass) und Uli Hoffmann (Schlagzeug)
Denn da saß also ich als der nasse Hund und hörte zu, wie man sich schöne Songtitel ausdachte (»Nacht der Algorithmen«) und noch schönere Komplexitäten zusammenimprovisierte, sodass das Denken verwinkelter Zusammenhänge, zumindest für die Dauer des Koncerts, eingestellt werden konnte. Projektionsflächen aus Tönen zogen sich durch den Raum, der ansonsten voller Bilder war, die jedoch nicht alle zu hängen gekommen waren, sondern in an die Wand gelehnten Stapeln standen. Ein Plakat kündigte einen Maskenball direkt nach Beginn der Fastenzeit an. Es war natürlich viel lauter, als die Stücke auf der Soundcloud-Seite sich anhören. Zwischendurch, beim zuhören, tatsächlich für einige Momente aus der Zeit gefallen, was ja immer besonders schön ist. Häufig.
Hier noch ein kurzes Video der Formation von einem Auftritt in Berlin