Schiffnamen (8)

1.3.: morgens wie abends Werra am Listholze.

2.3.: morgens wie abends Werra am Listholze, außerdem am Morgen Dettmer Tank 122 (West nach Ost, überh.), Christoph (entgegenkommend).

5.3., morgens: Amber (Hasselt N.), Belumi 2, Belumi 1 (im Verbund), Heitmann 2 (überh.), Bayerischer Wald. Abends dann Jamaica, Meandro, Alina (liegt am Listholze).

12.3., nachmittags, von Ost nach West (überholt): Stevila (Antwerpen).

17.3., morgens Orion, abends St. Joseph und John (im Verbund, entgegenkommend von West nach Ost).

Alina (liegt am Listholze)

19.3., abends Overwaard, Ostmark (überh.), Mi Amigo, Alina (liegt am Listholze).

Soeben nach der ersten Erwähnung des Schiffnamens Alina gesucht und dabei den ersten Eintrag dazu am 17. Juni 2018 gefunden. Dort den Link zu den Schiffdaten nachgetragen.

26.3.: Polestar 2 (morgens überholt) sowie Jowi und Incentum (von Ost nach West). Abends: Vorwärts, Servitus, Anthrazit (liegt am Listholze), Fürstenwalde.

29.3., abends Sirius (entgegenkommend von West nach Ost).

31.3.: Am Mittag: Triton (entgegenkommend von West nach Ost), Halberstadt und Mordomio überholt.

Wintersonne

Für die Insel hatte der Wetterdienst in den letzten Jahren immer 16:21 als die Zeit des Sonnenuntergangs angegeben, so die Erinnerung. In Richtung Weststrand laufen, um die Sonne dann über der Nordsee untergehen zu sehen.

Der gedruckte Kalender hingegen gibt für dieses Jahr Sonnenauf- und -untergang mit diesen Daten an:

4.12.: 8:09 / 16:15
5.12.: 8:10 / 16:15
6.12.: 8:11 / 16:15
7.12.: 8:13 / 16:14
8.12.: 8:14 / 16:14
9.12.: 8:15 / 16:14
10.12.: 8:16 / 16:14
11.12.: 8:17 / 16:14
12.12.: 8:18 / 16:14
13.12.: 8:19 / 16:15
14.12.: 8:20 / 16:14
15.12.: 8:20 / 16:14
16.12.: 8:21 / 16:14
17.12.: 8:22 / 16:14
18.12.: 8:23 / 16:15
19.12.: 8:23 / 16:15
20.12.: 8:24 / 16:16
21.12.: 8:24 / 16:16
22.12.: 8:25 / 16:17
23.12.: 8:25 / 16:17
24.12.: 8:26 / 16:18
 

Merkwürdig die Daten für den 12.-14.12., (16:14/16:15/16:14), da ist wohl eine Delle in der Zeit.

Die Sonne geht — mehr oder weniger — zur selben Zeit unter, aber jeweils etwas später auf. Bis zum 21.12. Für welchen Ort aber gelten diese Angaben? Der Wetterdienst gibt für heute diese Daten für die Insel an: 8:46 / 16:12 und für Hannover 8:29 / 16:09 — (Böen 46 km/h / 37 km/h). In der Küche lief zum Frühstück niederländisches Radio.

Dann aber doch: verschwunden

Es hatten sich keine Gespenster verfangen in der Weihnachtswäsche, auf dem Balkon hängend, seit dem Vormittag des hl. Abend. Werde die soeben abgenommenen Stücke auch noch einmal mit der 3D-Brille prüfen. Mit Geistern spreche ich auch in diesem Jahr nur im Traum, oder manchmal höre ich ihnen im Radio zu, oder ihre Flasche ist eine alte VHS-C-Kassette. Eines, dass ich aus meinem früheren Leben noch kannte, begegnete mir einige Wochen später, als ich es eigentlich erwartet hätte. Wir haben nicht geredet, nur war die unverhoffte Anwesenheit merkwürdig und ich habe sie gefragt, ob es möglicherweise sein könne, dass sie ein Geist ist. Kurzes, trotziges Verneinen, eine falsche Selbstbehauptung und ein Täuschungsversuch, dann aber doch: verschwunden. Jetzt schwebt in einigen Musiken, die wir gemeinsam hörten, ein Ton der Traurigkeit mit, den sie vorher noch nicht enthielten. „Auf dem Bett liegen, dazu Musik, im Dunkeln, sterben spielen“.



 

Gestern zum guten Schluss dann noch einmal mit dem Fahrradanhänger zum Wertstoffhof. Heute Markttag. An diesem Samstag zwischen den Jahren sind weitaus weniger Stände am Platz. Die eisige Luft am Vormittag treibt mir die Tränen aus den Augen, als wir auf dem Fahrrad sitzen. Frostige Hoffnung.

Das Radio in der Ferienwohnung wurde ausgetauscht, es steht jetzt dort so ein kleiner modischer Kasten auf dem Tischchen in der Ecke unter der Dachschräge. Glücklicherweise sieht das Gerät, neben allerhand Schnickschnack, den niemand braucht, auch den Empfang von Stationen auf der Mittelwelle vor. Ich höre aber nur an einem Abend kurz rein, BBC Radio 5 live und Absolute Radio sind sehr gut zu empfangen, Freude darüber, dass hier noch einige Sender auf der Mittewelle zu hören sind.



 

Treffen mit C., im Café Gleichklang, der u. a. erzählt, dass die Stromkreise bei ihm zu Hause schlecht geerdet sind und er einen kleinen Stromschlag bekommt, wenn er etwa die Waschmaschine ausmacht, ohne vorher den Stecker zu ziehen. Ich lerne seine Frau L. kennen, der das auch passiert. Wir essen eine leckere vegane Schwarzwälder Kirschtorte.

Jetzt läuft eine Sendung über den Komponisten Michael Quell, der sich von dem Phänomen der „Dark Matter“ inspirieren ließ. Die Moderation behauptet aber, die Dunkle Materie entzöge sich jeglicher Beobachtung, da sie kein Licht reflektiere. Korrekt würde es aber heißen, sie entzieht sich zum jetztigen Zeitpunkt jeglicher Beobachtung. Ob sie Geräusche macht?

Soeben die Glühbirne der Schreibtischlampe ausgewechselt

da diese ausgebrannt war, so wie Mancheiner auch als schwarzer, nasser Docht durch diese Tage geht. Nun fließt die weiße Lichtmilch auf die Tasten und spiegelt sich in dem Rest Kaffee, der vom Morgen noch hier steht, als wäre nichts gewesen, läuft „Wild Horses“ im Radio und draußen im Nachbargarten lief vorhin ganz vorsichtig der kleine Hund der ungeheuerlichen Nachbarin über die Wiese, es sah aus, als wäre er geschoren worden und doch war ihm die Hitze fremd und drängte von allen Seiten gegen den kleinen Hund, ich konnte es ganz klar erkennen. Die kläglichen, kaum noch als Argument erkennbaren, letzten Rechtfertigungen der durch ihre Preussigkeit sich beständig verdächtig machenden Kollegen, es habe bereits früher warme Sommer gegeben und es werde auch wieder einmal verregnete Sommer geben, die auf Ignoranz jetzt doch weiter beharren müssen und sich angesichts der schwindenden Gletscher das kohlerabenschwarze Herz aussichtslos zu erleichtern suchen.

Auf dem Nachhauseweg sah ich gestern, dass jmd. einen Vers von Nirvana an die Wand neben dem Eingang des Seniorenheims der Arbeiterwohlfahrt gesachrieben hat. Nachts, wenn das Blut zurück in die Körper fließt, dann können wir kurz innehalten und die Zeit hakt für einen Moment, so wie der Wecker, bei dem die Batterie zu Ende war und der seit Wochen nun bereits die immergleiche Bewegung mit dem Sekundenzeiger vollzieht, weil es nicht anders geht.

Donnerstag gratis

Ich bin noch nicht angekommen im neuen Jahr, die Zahl, wenn ich sie aufschreibe, fühlt sich noch fremd und abstrakt an, als wäre es noch nicht wirklich so. Die Neun schreibe ich nicht besonders gut, wenn ich sie handschriftlich notiere, etwa auf dem Freigabeformular einer Korrekturfahne. Es ist ein allerschönster Regen hier seit Jahresbeginn, der tatsächlich bereits in der Silvesternacht begann und sich seitdem, mit größeren oder kleineren Unterbrechungen, fortsetzt. Die Himmel tragen ein grau und die Wolken beginnen bisweilen direkt über dem Erdboden, sodass man gewissermaßen durch den feinen Niesel der Regenwolke selber läuft, etwa auf dem Weg zu einer Bushaltestelle. Das alles wird noch wahrer werden.

Ambitionierte Projekte liegen vor mir in diesem Jahr. Die kaputte Glühbirne im Flur austauschen. Das Bügeleisen immer ausmachen. Weniger Wut.

 
Immer wieder Regen, auch am gestrigen Sonntag, der fast durchgehend, auch heute wieder, dann weht der Wind über die Brache gegenüber von meinem Büro draußen in der Einflugschneise. In der Mittagspause zwei größere Wasservögel in der Luft.

In der Nacht geträumt, dass zwei meiner Gedichte auf der Gedichteseite der Fernsehzeitung veröffentlicht werden sollen, die den Tageszeitungen am Donnerstag gratis beiliegt. Ich halte ein gedrucktes Exemplar in der Hand, das erste Gedicht kenne ich nicht, dann merke ich erst, es ist garnicht von mir. Meine beiden Werke stehen zweispaltig nebeneinander, das eine ist streng rechteckig gesetzt und enthält, daran zumindest erinner ich mich, eine Zeile unverständlicher Zeichen, etwa so:

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auch das zweite Gedicht ist besonders, vor den Buchstaben ragt ein kleiner metallener Käfig aus der Seite heraus, ungefähr 1½ cm erheben sich die feinen Stäbe vor der Seite. Leider kann ich mich nicht an den Inhalt erinnern.

In einem Supermarkt liegen dann neben der Eingangstür mehrere Exemplare der letzten Ausgabe. Ich wusste bis dahin nicht, dass diese Fernsehzeitschrift eine Gedichteseite hat und nehme eine Zeitschrift. Jemand hat hier ein Gedicht veröffentlicht, welches auch mit einer winzigen Skulptur einhergeht, die auf erstaunliche Weise in den zugeklappten Zeitschriften verschwindet — ein an einen an der Wand anzubringenden Kleiderhaken erinnernder Stab aus Metall, der am oberen Ende eine Auskerbung hat, an welche der Kleiderbügel gehängt werden könnte, der allerdings in diesem Fall nur wenige cm, vielleicht 5, breit sein dürfte. Dahinter verbirgt sich ein Scharnier, denn das obere Ende lässt sich hochklappen und sodann ertönt ein Geräusch wie von einem elektrischen Türöffner in einem Mietshaus [aufgew.].

Mit einem Wimpernschlag

Im Blog-Backend klicke ich auf aktualisieren gerade eben und lasse zwei Plugins sich auf die neueste Version bringen, währenddessen holle ich noch ein Bier aus der Küche. Im Radio läuft ein Johann-Strauß-Potpurrie allen Ernstes und auf der Fensterbank der Ventilator. Das Twitter bringt Bilder aus dem Goncourt-Blog unter dem Titel [Société du soleil], dort ist ein Gedanke notiert, den ich jedenfalls gut kenne und verstehe und mir das auch schon überlegt habe.

Dabei werden die Chancen jeden Tag aufs Neue ausgewürfelt und der Zufall ist nicht vergesslich, er hat nicht einmal ein Gedächtnis. Wäre oft gerne mehr Zufall.

Vor einigen Tagen im Drogeriemarkt eine Lesebrille gekauft. Und die Hitze. Es ist, als liefen wir durch eine Unwirklichkeit. Dennoch immer noch jeden Tag alles zu machen, was der Tag einem nun einmal abfordert. Alles flimmert leise vor sich hin, die Vögel sind ruhiger. Menschen erscheinen einem vor den Augen und verschwinden wieder, sie sagen ein paar Worte dazwischen, die ich garnicht hören kann. Kaum schreibe ich das mit den leisen Vögeln auf, spielt das Radio das dazu passende Lied als einen kitschigen Ersatz. Das ist jetzt der Sommer mit den Fledermäusen und ich muss nicht die Gedanken bis zum Ende aufschreiben, es ist ja doch bekannt, was gesagt werden soll.Ich kann sie alle hier nebeneinander auf den Bildschirm legen und dann ergibt sich alles. Gestern mit einigen wenigen Ehemaligen in einem Biergarten am Rande des Stadtwalds getroffen. Alle hatten Bierdeckel auf ihre Gläser gelegt, um die Wespen fernzuhalten. Die Wespen aber, sie sind ein wenig wie wir sind, zur Zeit, sie sind nicht sehr kampfeslustig und lassen sich fast schon mit einem Wimpernschlag vertreiben. Wir ließen sie an die leergetrunkene Coladose heran, die auf dem Tisch lag und an die zuckrigen, kleinen Pfützen, die von den Alsterwassern auf dem Holztisch gelangt waren. Es waren winzige, zitternde Wesen, die sich dem Zuckerwasser begierig, aber sehr vorsichtig, näherten und es dann aufsogen.

Die kleinen Kinder zwei Tische weiter, vielleicht vier Jahre oder fünf sind sie, fangen plötzlich an, Bella ciao zu singen, nur immer die zwei Worte, Bella ciao, Bella ciao, ciao ciao singen sie. Alles zukünftige Antifascista, vom Pop zum richtigen Leben im Falschen verführt und alle Kritiker wiederlegt. Wir werden sie bitter nötig haben.


Der Mann mit langen, fettigen Haaren saß an diesem Nachmittag an der Haltestelle Friedhof Lahe, auf seinem Schoß wohl einen Tabakbeutel, neben sich, rechts und links, Bierflasche und vielleicht eine oder zwei kleinere Schnapsflaschen stehend. Die Hände wie erstarrt in der Drehbewegung zur Zigarette, der Kopf ein wenig nach unten geneigt. Hoffentlich, dass er nur schläft, und nicht einen Hitzschlag erlitten hat.

In den luftleeren Raum

Der erste Absatz wurde gelöscht, da ohne Belang.

Heute mochte ich lieber etwa die Audiodateien von der Speicherkarte übertragen. Ich misstraue den Zeitstempeln meines Audiorecorders. Ich glaube nicht, dass ich am 31.12.2010 umd 23:09h auf dem Balkon stand, um Regengeräusche aufzunehmen. Das Gegenteil zu beweisen wird schwer.

Mit leeren Händen komme ich und mit leeren Händen werde ich auch gehen. Was soll die ganze Eitelkeit und all das. Wir ändern die Welt ja auch nicht mehr, die Welt. der sind wir so egal wie nur irgendwas. Da können wir auch mitmachen und versuchen, das Beste daraus.

Eigentlich könnte ich z. B. auch Briefe schreiben an die verstreuten Freunde, nun sitze ich halt hier stattdessen und die Aufzeichnuingen zur letzten Reise liegen auch noch in Gedanken vor. So sind die Tage, an denen wir oft, ich sage 2 oder 3 Mal in der letzten vergangenen Woche. auf dem Balkon im Hinterhof saßen, bis die Fledermäuse kamen in der Dämmerung.

Da die ersten Dateien auf der Speicherkarte sehr klar zuzuordnen sind, es handelt sich nämlich um Aufnahmen aus dem letzten Winter, um die Mittagszeit herum, in Groningen, liegt die Vermutung nahe, dass die folgenden Aufnahmen irgendwann zwischen dann und heute entstanden. Beweisen lässt sich auch das nicht.

Hier stapelt sich alles in die Höhe und in die Breite, manchmal auch zu beiden Teilen gleichermaßen, dass die Freude eine wahre ist. Erledigt wird kaum etwas. zum Thema Radio verlege ich mich darauf, jetzt den Heimatsender zu hören, weil das Programm tatsächlich am ehesten zu ertragen ist, sofern es darum geht, nur Musik zu hören und dabei einzuschlafen. Schlafen ist sehr schön und am Wochenende, wenn ich dann einmal die notwendige Zeit dafür habe, schlafe ich sehr gerne auch einmal auf der zu zwei Dritteln ausgezogenen Schlafcouch, die in meinem ungefähr neun qm großen Arbeitszimmer steht. Das da alles aus den Nähten platzt versteht sich eigentlich von selbst, wenn man einmal bedenkt, wie sehr ich immer alles aufheben möchte. Der FC Liverpool hat also nicht gewonnen, so sagt es mir gerade das Radio. Die Nähte, dass sind Regalfächer und der Schreibtisch und das alles, die Festplatten und überhaupt und warum das so ist liegt daran, dass es den Kapitalismus gibt. Ohne den es jedoch das Arbeitsgerät und das Radio und so weiter nicht geben würde. Eine Zwickmühle sondergleichen.

Sie können sich das vielleicht nicht so gut vorstellen, wie es in meinem Kopf aussieht. Hier ein Schaubild.

 

Das lilane sind die Gedanken und die Ideeen sind grün. Alle anderen Farben bedeuten Quantenphysik. Hedemünden, Drammetal, Rehe laufen auf der Fahrbahn. Wo sollen sie auch laufen, sonst. Ende der Durchsage.

Die Geschwindigkeit von Schall

Heute in der Nacht, als ich das zu Schreibende soweit vorangebracht hatte, dass ich zufrieden war, obwohl ich nicht im Geringsten weiß, ob es so funktionieren kann, da hatte ich noch einen anderen Text auf den Fingerspitzen. Der jedoch ist nun verschwunden, weil ich ihn nicht gleich in einen Artikelentwurf hineinschrieb. Aber das macht nichts. (8. Juli)

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Luftröhre, Sonne, Knollenblätterpilz,
Glaube Liebe Hoffnung,
fünf gefaltete Adressaufkleber und eine Meerschaumpfeife:
1 Fach, in welchem 2 finger­lange Engel hausen.

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Immerzu wollen Verbindungen herstellen, dabei können auch Dinge einfach so beeinander stehen und müssen nicht das Geringste miteinander zu tun.

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Was es für Bilder sind, die einen in den frühen Schlaf begleiten, wenn im Fernsehen noch eine Sendung über z.B. Supernovae läuft.

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Das Bild habe ich mit Textmarker und Edding auf den Umschlag gemalt, in dem der Steuerbescheid für das Jahr 2016 mich kürzlich erreichte. Es ist für den Preis von 519,- € zu erwerben (Rahmen von Rossmann inkl.)

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In einem weiteren Traum, letzte Nacht, folgende vertrackte Raumsituation: Wir waren umgezogen in eine neue Wohnung und ich ging, nachdem wir bereits eingezogen waren, zum ersten mal in den Keller. Der stellte sich als sehr geräumig heraus und aus einem großen Giebelfenster hatte man einen schönen Blick auf den Maschsee. Das erklärte sich daraus, dass das Haus kompliziert an den Hang gebaut war. Jedenfalls war hier alles sehr wohnlich, vor dem Fenster befand sich ein Bett und es stand auch ein Bücherregal an einer Wand, welches diverse großformatige Fantasy-Chicken enthielt. Das alles waren Dinge, die wir vom Vormieter überlassen bekommen hatten. Leider stellte sich heraus, das in einem über Eck mit dem anderen Raum verbundenen Teil des Kellers statt einer Wand ein Absperrband zu finden war, welches den Keller von einem benachbarten Markt abtrennte. Zuerst war nur ein Angestellter dort, der etwas verwundert war, mich zu sehen und dem ich noch erklären konnte, dass wir jetzt die Wohnung inkl. Keller gemietet hätten. Der Vormieter hatte nämlich diesen Teil des Raums dem Markt überlassen, der ihn als Verkaufsfläche oder Lagerraum nutzte. Jedoch gehörten auch alle sich hier in den Regalen befindlichen Bücher desselben Formats wie in unserem Regal nun uns, dessen war ich mir sehr sicher. Ich weiß, dass ich auch hier wieder mehrere der Titel las, aber ich kann mich nach dem Erwachen wiederum an keinen einzigen erinnern.

Ich überlegte noch, wie ich es anstellen könnte, diese unschöne Situation mit der offenen Wand bspw. mit Rigips-Platten zu beheben. Der Markt hatte aber inzwischen geöffnet und bald kamen die Kunden auch in unseren Teil des Raums gestapft, so dass ich meine liebe Not hatte, ihnen begreiflich zu machen, dass dieser Teil ab sofort nicht mehr zu dem Laden gehörte. Zum Schluss schrie ich einige an, sie sollten jetzt hier verschwinden, kam dann aber auf die Idee, schnell ein paar Schilder aufzuhängen, die ich z.B. mit einem dicken Filzstift schreiben wollte — ab sofort gesperrt, Privat, bitte nicht betreten usw. – es fand sich aber auf die Schnelle weder der passende Stift und statt Papier lag auch nur ein Stapel alter Tageszeitungen in einer Ecke auf dem Boden, auf denen ich diese Hinweise wohl nicht glaubwürdig würde notieren können.

Aber der Ausblick auf den See war wirklich sehr schön. (23. Juli)

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Mit dem Finger so Linien nachzeichnen wie bei ganz nebenbei angefertigten Telefonkritzeleien.

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In dieser Nacht gab es glaube ich auch ein Gewitter. Mir kommt das widersinnige an dem Wort „Blitzlichtgewitter“ in den Sinn, denn warum sollte an einem Gewitter betont werden, dass es blitzt? Es ist wohl vielmehr ein Wort, in dem das Phänomens der Blitze deshalb betont wird, um zu behaupten, dass es sich, trotz des fehlenden Donners, doch um ein Gewitter handele.

Ich zähle, 21 — 22 — 23 –, wie weit entfernt der jeweilige Blitz niederging, während ich inmitten des Spektakels liege. Die Mutter hatte mir einmal erzählt, dass jede Sekunde einen Kilometer Entfernung vom Blitz bedeuten würde. Der Schall hat aber ja eine Geschwindigkeit von ungefähr 340 m/s, was bedeutet, dass der Kilometer mit drei Sekunden gezählt werden müsste. Auch daran habe ich gedacht.

Die Schallgeschwindigkeit in trockener Luft von 20 °C beträgt 343,2 m/s (1236 km/h).

Der merkwürdige Gegensatz zwischen dem so plötzlich sich ereignenden Blitz und dem dann später, also je nachdem, aufgrollenden Donner, bei dem ich bestimmt hören konnte, wie er sich von einem Horizont zum anderen ausbreitet und dabei nach allen Seiten ausdehnt, sich gleichzeitig aber verändert und dann, zum Schluss, fast unmerklich langsam wieder verschwindet.

 

 

 

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Heute am Morgen, auf dem Weg zur Bahn, rollt mir am Hochbahnsteig ein Mann im Rollstuhl entgegen, der offenbar aufgrund seiner Körperfülle nicht laufen kann. Er spricht mich an, Entschuldigung, wissen Sie ob hier ein Optiker in der Nähe ist? Ich habe nur eine Vage Ahnung, deute in eine Richtung und sage ihm das so. Seine Brille ist aus hellbraunem Glas. In der Bahn einer mit einem ROllator, am Hauptbahnhof auf dem Bahnsteig, wo ich zehn Minuten warten muss, weil ich wieder viel zu früh dran bin, steht einer mit einem sehr großen Elektroscooter in dunklem Rot. Alles kann ein Zeichen sein, etwas bedeuten.

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Gerade, beim fertigstellen der Blitz-Illustration im Grafikprogramm, starkes Déja-Vu über mehrere Sekunden. 21 — 22 — 23 —

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Geburtstagseinladung von T. via WhatsApp-Gruppe / Bei Doctor Who tatsächlich in dem Augenblick weggenickt, als gerade alle aus vollen Rohren auf den Dalek schießen / Nach dem Termin geschaut, wie weit es mit dem Fahrrad wäre und wie man gut dahin kommen würde. Es wären 15 Kilometer, einen guten Teil der Strecke (bis kurz nach der Noltemeyerbrücke) könnte ich am Kanal langfahren.