Nachtragungen aus den Tagen

Aufschrift auf einem Transparent an einem Zaun in Altwarmbüchen: »Gans to go: GAN„S“ EINFACH ZUHAUSE GENIEßEN“«. Schneeregen. [19.11.24]

Am Abend leichte Hoffnung, selbstverständlich vollkommen unbegründet, aber wie ein kleines Summen in der Luft, welches zwischen den einzelnen Regentropfen schwebt. Die Lichter in den Fenstern immer und immer. [28.10.24]

Heute erster Bodenfrost, Nebel über dem Kanal und See. Keine Handschuhe, dünne Schuhe, aber nicht schlimm gefroren. [15.10.24]

»Schon in ihrer frühen Schaffensperiode hatte sie sich auf das Fotografieren von Regenbögen mit Schwarzweiß-Filmen spezialisiert«. [11.10.24]

Heute drei Enten im Schwimmbad, die unbeeindruckt am Rand des Schwimmerbeckens schwammen. Die Leute vom Schwimmbad haben sie dann mit Futter aus dem Wasser und in Richtung Wiese gelockt. [4.9.24]

Bin ja doch kein Leuchtturmwärter geworden

Der Mann im Spiegel denkt warum ist da Zahnpasta auf dem T-Shirt und macht einen Wasserfleck, der mit dem Handtuch weggerubbelt wird und das T-Shirt hat eine Abbildung von einem pfeiferauchenden Seemann mit Bart und einer Mütze, man sieht die Augen nicht, der Mützenschirm verdeckt sie, manchmal denke ich, das T-Shirt wäre vielleicht ein wenig anmaßend, da ich wenig mit Schifffahrt zu tun habe außer vielleicht mit einer Fähre auf eine Insel zu fahren im Urlaub, aber auf der Insel arbeiten sie auch alle in der Kurverwaltung und kaum jemand fährt zur See, sie tragen gerne Troyer, das ist alles. Ich habe auch ein T-Shirt mit einem Leuchtturm darauf und bin ja doch kein Leuchtturmwärter geworden, die gelbe Farbe ist allerdings bereits etwas porös. Dann auf das Fahrrad und zum Schwimmbad. Dann ins Schwimmbad, schwimme im Springerbecken so hin und wider, es springt ja noch niemand sehr mutiges mit großer Pose 10 m in die Tiefe, oder 7½, oder 5 vielleicht und die Sonne scheint in das von den Wänden blaue Wasser und hinter der Hecke, die vor dem Zaun steht, zieht der Aufbau eines Kanalschiffs vorbei. [25.6.24]

Nur ein Gefühl

Im Moor steht Wasser. Auch der See hat keine kahlen Stellen mehr, nach über einem Jahr ist er wieder bis zum Rand gefüllt. Es war ein gutes Jahr für den Wald, hier in dieser Gegend, aber das ist nur ein Gefühl.

Heute am Morgen dann auch die „Ballade von den Seeräubern“ im inneren Ohr, die haben wir auch immer gesungen auf Fahrt. Und das Lied von den Moorsoldaten, das ist aber nicht in diesem Moor entstanden. In diesem Moor waren die Sinti interniert.

Am Abend, am Kanal. Ich habe mit dem Rad kurz angehalten, um zu schauen, ob noch Einkaufswünsche ankamen, die ich dann überlesen kann. Ich stehe auf einer kleinen Terrasse, die in den Kanal hineingebaut ist, mit einer Rampe, auf der kleinere Schiffe ins Wasser gebracht werden können.

Die Dunkelheit fällt jetzt wieder schnell herab vom Himmel, eine Bewegung, ein Rattenschatten läuft jenseits des Geländers, auf der Wasserseite, auf dem kleinen Vorsprung, entlang, springt dann ohne zu zögern ins Wasser am Ufer, ich sehe sie noch ein paar Züge schwimmen, dann taucht sie unter. Als wenn das einfach der gewohnte Weg wäre. Sie hatte einen schönen braunen Pelz, die Ratte.