Der Schwindel

Der Schwindel, wenn man, mit der Kaffeetasse in der Hand, die Treppe im Firmen-Foyer hochgeht.

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Der Schwindel an der Bahnsteigkante, wenn die U-Bahn einfährt.

Der Schwindel: Vor dem Pissoir stehend, die Wand anstarrend.

Der Schwindel beim Betreten des Druckerraums, wenn einem die Ozonwolke begierig entgegenschlägt.

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Der große Rock’n’Roll Schwindel.

Der Schwindel in der Einflugschneise.

Der Schwindel, wenn man einmal in der Woche nicht auf den Weg schauen möchte, auf dem Weg zur Bushaltestelle, nach Feierabend, und statt dessen in den Himmel.

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Der schöne Schwindel in der Bibliothek, wenn man ein Buch aus dem untersten Regalfach genommen hat, und dann wieder aufsteht.

Was einmal Holz gewesen

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Also eigentlich hätte ich heute über die verschiedenen Arten von Schwindel schreiben können und wollen und vielleicht sogar sollen, aber daraus wird einmal nichts. Morgen morgen nur nicht Heute usw., also. Dann muss ich diese kleinen Kritzeleien herhalten, die ich auf den Rücken der Korrekturtexte austrage, auf der Arbeit, das ist so eine kleine Freiheit die keinem weh tut, außer vielleicht mir. Anstatt sie direkt in den weißen Plastikmülleimer, der für das Papier ist, zu tun, lege ich sie in eine der Taschen meiner Tasche und dann auch noch dazu Zuhause auf den Scanner, als wenn es noch nicht schlimm genug gewesen wäre. Aber so ist das halt, mit dem dicksten Biber der Stadt, alles was einmal Holz gewesen ist, kann noch genutzt werden zum Dammbau, zur Kanalisierung, zur Fütterung der Papiertiger.

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