Hunde und ihre Besitzer

Die Idee gehabt, sich in die Fußgängerzone zu setzen, mit einer Zeitung mit Kucklöchern, um bspw. unauffällig Hunde und ihre Besitzer beobachten zu können.

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Am Montag sehe ich auf der Kreisstraße einen Laubhäcksler, der als Anhänger hinterhergezogen wird. Gleich die Szene aus „Fargo“ präsent.

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Ich sage zum Koch, dass ich heute mal zwei Scheiben Käse nehme statt Käse & Marmelade, er sagt Leben am Limit, und sofort muss ich mich an den Käse-Sketch erinnern, den mein Klassen- und Englischlehrer Chris L. zusammen mit meinem Mathelehrer Peter B. bei einer Fasching-Feier aufgeführt hat. Der Käse-Sketch ging ungefähr so, das einer der beiden, kostümiert mit einer abgewetzten Jeansjacke und einem aufgepunkteten Stoppelbart, einen Käse-Abhängigen mimte, der einem Interviewer (das war mein Klassenlehrer) erzählte, wie er erst mit dem harmlosen Zeug, wie Gouda und Butterkäse, angefangen hat, bis er schließlich und konsequent bei Roquefort und Ziegenkäse gelandet ist.
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Spatzen sitzen nicht auf Dächern, aber in Hecken, am Morgen zwitschern sie alle gemeinsam an verschiedenen Stellen, so am Hundeweg und hinten an der Mühle, aber auch dazwischen noch bei anderen Gelegenheiten.

Wenn es den Mond nicht geben würde

Durch eine direkt über dem Boden beginnende Regenwolke zur Arbeit gefahren mit dem Rad, am Morgen. Feinster Niesel. Die Schafe hat es nicht interressiert. In der Mittagspause die folgenden Sätze von einem der Nachbartische in der Kantine (es geht in dem Gespräch um den Sinn des Lebens, was Leben eigentlich ist (als Beispiel für einen Grenzbereich werden Ameisen genannt), Astrophysik, wie alles zusammenhängt und so weiter): denn „Alleine wenn es den Mond nicht geben würde, was dann mit der Erde wäre“ und „wir auf der Erde haben ja das Problem, dass wir die Lichtgeschwindigkeit haben“.

Allerdings.

Schiffnamen (3)

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21.9., morgens: Arcturus, Alinda am Abend
24.9. morgens: Tom Burmester (Ost nach West)

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30.9. morgens: Leonore (Ost nach West)
1.10., morgens: Sanjia, Dettmer-Tank-126 (Ost nach West)
abends: Nawatrans 23(?) und Labe 3, festgemacht vor der Brücke am Listholze.
2.10., morgens: Bonata (Ost nach West), Catharina, Nawatrans 1, Elistha (West nach Ost, überh.)

Labe 3 liegt vor den Wohnhäusern, die direkt am Kanal stehen, und das tuckernde Rußherz schickt einige kleine Rauchwölkchen zum Gruße auf die Balkone in der Oktobersonne.

Die Mädchen tanzen zu ihrer Musik auf dem Weg zur Schule. Sie sind in der Dämmerung, die Luft ist kalt und der Herbst hängt den Blättern an.

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5.10. am Abend: Kronos (westwärts) und Ares (ostwärts) — der Kriegsgott und der Hüter der Zeiten ziehen aneinander vorbei, kurz bevor ich Kronos überhole (also Lichtgeschwindigkeit erlange auf dem) scheppernden Rad, gebaut in einem untergegangenen Land. (Auch das andere Land ist untergegangen — aber als Sieger.)

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12.10. am Morgen: Desafio (von Ost nach West), Kim und Bizon-O-167 ostwärts, beide überholt.
15.10. am Abend Allessandro (westwärts) überholt, Ostmark liegt vertäut östlich vor der Brücke zwischen Am Listholze und Holzwiesen.
16.10. am Morgen liegt Ostmark weiter angetäut. Am Abend dann Bizon-O-167 (Richtung Westen) überholt.

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19.10. am Morgen: Lisa R. Am Abend: Luckau, Tara und Laura festgemacht vor der Brücke am Listholze
20.10. am Morgen: Tara legt ab, als ich vorbeifahre. Abends: Devanto, Stadt Lindenfels.
22.10. morgens: Cetera (Ost nach West), abends dann Polestar und Taurus von West nach Ost
23.10.: Mercator, morgens, Ost nach West

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26.10.: Jacoba, Tramp sowie C.H. (auf dem Rad) (von Ost nach West am Morgen), Undine von West nach Ost am Abend (überh.)
27.10.: Ambulant, Ost nach West am Morgen
28.10.: am Morgen: Veronia (West nach Ost, überholt) und Luv, Lyda (Ost nach West)

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Ich hörte nur meinen Namen und hielt gleich an, um mich umzuschauen, wer mich da gerade gegrüßt hatte. Konnte ich nicht erkennen, aber er drehte auch gerade das Rad, um die paar Meter zurück zu fahren. Es war kurz hinter der Noltemeyer. Schnelles gegenseitiges Nachzählen der Tassen im Schrank, ob sie noch alle vorhanden wären, trotz Pandemie. C.H. hat mit mir im Studentinwohnheim gewohnt — von den Sprüngen in den Schüsseln des anderen haben wir beide eine gewisse Ahnung, deshalb. Vielleicht auch nicht. Das letzte Mal haben wir uns gesehen im März des letzten Jahres, bei einem wundervollen Wohnzimmerkonzert der Gruppe Faya, auf welches K. uns mitgenommen hatte.

Das ist alles unglaublich lange her.

Der 2. Fiebertag

nun schon in diesem Herbst, diesen 2. November, 20 Grad heute, den Weg zur Arbeit in Hemd und T-Shirt, auf dem Fahrrad, und zwar zwischen 7 Uhr und 8 Uhr am Morgen — als würde ich noch unter einer zu warmen Decke schlafen, der Wind kommt aus irgendeiner weit entfernten Wüste wohl, die Luft fällt schwer zu atmen. Am Mittag der Wirtschaftsweg in das Wäldchen hinter der Lagerhalle, Traktorspuren, ein Portal nach wohin genau, jedenfalls Weg von hier, das vorletzte Laub an den Bäumen im grellen, warmen Licht. Abends steht stürmischer Wind schräg in der Luft, dennoch am See das Tuch vom Hals genommen und das Hemd ausgezogen, fieberndes Wetter, Blätter fliegen entgegen, ein Vogel, eine Fledermaus und auf einer Parkbank flüstern Jemande leise in die Schatten hinein. Regen am Kanal, leichtes Sprühen nur, der warme Wind bleibt und die Schiffe sind im Dunkeln, ich kann ihre Namen jetzt nicht lesen.

Gestern am Morgen Gänse in der Luft. DIe Gedanken sind bei ihnen am Himmel, sie fliegen dann einen Moment mit, ganz froh über den langen Flug, vielleicht aber überwintern sie auch im Norden, wie wir.