3 Sekunden

 

 

Zusammengeklaubt aus von Hölzchen auf Stöckchen errichteten Laubhütten, die stehen im tiefen, dunklen Wald. Wenn man denn noch davonsprechen kann, vielleicht bei den Geisterbären, wo sie der Erde das Öl erpressen.

Heute für ungefähr 3 Sekunden war alles gut. So lange dauert es im Durchschnitt: 3 Sekunden. Kaum mal länger, aber auch nicht weniger: Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. Dreiundzwanzig. Schlägt Blitz in Holz.

Die Enden der Wurst sind die interessanten Gegenden der Welt. Wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Der Stumme Diener scheint. Mond dort mit dem Auto über die Brücke Nachhause fährt. Hierzulande Wasser Luft.

Aufgegangen mitgefangen. Das ist aber komisches Zeug was Du da wieder redest. Mach doch eine Weile aus dem blauen Himmel und häng sie Dir ins Haus. Pass nur auf das sie nicht so lange tropft. Aufblüht der Regenschirm.

 

 

 

 

 

 

Mshp

Robert Müller studierte an der Universität Wien Germanistik und Philologie, ehe er nach Amerika ging und dort bis 1911 als Cowboy, Matrose, Zeitungsverkäufer und Reporter lebte. Sein belgischer Großvater war, nachdem er im Auftrag des Königs versucht hatte die Sandwichinseln zu kaufen, irgendwie hängen geblieben in Kalifornien. Auf der Rückreise wurde er durch sein Verhalten im Zug auffällig und deswegen zunächst in eine Anstalt für Geisteskranke eingewiesen, schließlich seinen westgalizischen Verwandten übergeben, die ihn der Obhut eines russisch-polnischen Wunderrabbis übergaben, an dessen Hof er Jahre später von einem der Onkel Roths ausfindig gemacht wurde, der den Vater als sehr schön, unaufhörlich lachend und völlig unzurechnungsfähig beschrieb. In Anbetracht all dieser Fakten habe ich meinerseitz Salz gestreut auf Vonwegen und in Überwunden ist es versickert, der Vergangenheit hinterhergelaufen, aus der die Gespenster gemacht sind die Du angerufen hast mithilfe Zellophans, durchscheinend und Transparent, auf geschrieben steht:

„Gegen die Widerbevölkerung der Wüste!“

Deine diaphane Welt der verschiedenen Ebenen wie sie in den Angeln hängt und aus dem Leim gerät, Nut und Feder, Nut und Feder, auf dem Balken sitzt er, genutet und gefedert, die Dachlatten im Oberstübchen die Tassen im Schrank, die Queen kommt zum Tee vorbei, um 5 Uhren Morgen ganz und der Schuster der schottische bei seinen Leisten. Diese Zeit: ist lang vorbei. Von damals muss ich noch an einer Stelle im Herzen die goldumrandete Karte von Johnny Schmitten aufbewahrt haben, ein wenig zerknickt bereits seitdem, aber immer noch lesbar Name, Funktion, Fernruf: 61211. Die Nummer war stets weitergereicht worden an den Nachmieter der Wohnung, daher die Kürze. Ich erinnere mich auch an eine Zeit, in der die Telefonnummern nach Stadtteilen zuordnebar waren, bis die singenden Drähte den privaten Wegelagerern in die Hände fielen, welche sich als allererstes die Rufnummernmitnahme ausdachten, um der Verwirrung halber. Durch die Straßen der Stadt lief ich gestern Abend, hatte Tee gekauft und Shortbread im kleinen Asia-Laden mit gemischtem europäischen Zusatzangebot, hinten an der Vahrenwalder. Vor dem Café Buntekuh stand der livrierte Portier und versuchte die Kundschaft ins Etablissement zu bugsieren: „Hereinspatziert hereinspatziert die bunten Vögel! Wir werden Ihre künsten Erwartungen übersteigen, nur um dann stehenzubleiben auf dem Vorgebirge der Jahrhunderte und hier, direkt an Ort und Stelle, eine Windmühle zu errichten zu Ehren des großen Kastillianers, der sich nachher dann vielleicht auch noch blicken lassen wird in unserem Etablissement, verehrte Nachtvögel und Zitronenfalter, hereinspatziert!“, usw., usf., a.a.O.