Schon wieder am schreiben, Morgen ist Einsendeschl…

Schon wieder am schreiben, Morgen ist Einsendeschluß und diesmal zwar per E-Mail aber ich mag daß eigentlich nicht wenn ein Text so wie er aus der Hand kommt in die Welt hinausgeht, also jedenfalls was die Welt aus Papier betrifft. In diesem Fall war ich auf der falschen Fährte, es sollte zum Thema sein: „Zeit“, und ich hatte mir eingebildet meine kürzlich verstorbene Oma (bzw. die von Ihr geerbte Uhr die den Big Ben schlägt genauso verstimmt): für eine Geschichte. Das ging natürlich nicht, aber es herumgetragen und so etwas alles, bis Heute dann mit Druck eine andere Idee kam, hier ein Ausschnitt:

Sitzt er dort und spürt wie die Welt sich ausdehnt, das Gras wächst und der Staub fällt auf die Bücher um ihn herum. Ißt einen Teller Suppe Abends, geht dann hinaus manchmal wenn es dunkel ist und macht sich auf die Suche nach den eigenen Spuren. Und findet er ein Haar in der Suppe, dann klebt er es in ein Album herein und umgibt sich sonst mit Schweigen aus Blei, das war früher einmal Uran.

(Spurensuche).

Doing Voodoo to your Boy

Über Hörspiele schreiben ist wie zu Brahms moshen oder so ähnlich. Deshalb hier jetzt im Zuge dieser ganzen Prosanova – Berichterstattung oder wie auch immer man das nennen möchte hier vorab mein Beitrag zu dem Hörspiel „Voodoo to your Boy“, noch bevor er dann bei radio flora läuft. Wenn er da läuft, die O-Töne sind etwas britzelig geraten. Aber hören Sie selbst bitteschön (mp3, 3,7M 6:28min). Ein paar unspektakuläre Fotos von einer anderen Veranstaltung gibt es auch bereits beim Zooomr…

So. Nachdem die schrecklichen

Kinder mit den blauen Tüchern inzwischen auf jeder Wiese in der Stadt rumsitzen und sich Geschichten vom lieben Gott erzählen gebe ich mich einfach geschlagen und sag da nix mehr zu. Ich werde eh einen großen Teil des Wochenendes im schönen Hildesheim beim Prosanova-Festival verbringen. Los geht’s Heute Abend gleich mit Garten Eden. Ted Gaier von den Zitronen ist da dabei, Kim Oetliker von Radio Lora in Zürich und der Lyriker Raphael Urweider, ebenfalls aus der Schweiz. Die präsentieren ein in Sieben Tagen entstandenes Live-Hörspiel. Das wird bestimmt ganz toll.

Morgen dann gibt’s Laubenrausch am Nachmittag, 12 Autorinnen und -En lesen vier Stunden denselben Text im Loop, während das geneigte Publikum in der Kleingartenkolonie am rumlustwandeln ist. Mineralwasser mitnehmen! (note to self). Dann haben wir ein wenig Pause, am Abend dann gibt’s ein weiteres Hörspiel, Das Treibhaus: darin die jungen Früchtchen aus der Hildesheimer Schreibbaumschule, u.a. mit Bastian Winkler (mp3).

Überhaupt haben sich mal wieder alle abgesprochen und die ganzen interessanten Sachen auf ein Wochenende gelegt. Heute Abend ist dann nämlich auch noch Premiere „nach Dienstschluß im Amtsgericht“ von und mit dem Theater Fensterzurstadt. Ausserdem ist Party für das Running Mic. Das soll am 30.6. wieder stattfinden, diesmal sogar mit Mikrophon. Morgen wird dann die Verfassung der EU vorgelesen im Schauspielhaus. Und wenn ich jetzt in die neue Stadtkind schaute würde ich garantiert nochwas finden. Da soll einer sagen ist nix los hier!

Während ich das hier schreibe oder schrieb höre ich die Letzte Sendung vom Oetliker (real) bei geöffneter Balkontür, dadurch vermischt es sich mit den Geräuschen von Draußen, den Schwalben und Menschen und Autos – (hier Aufnahmen von gestern Abend wie es bei mir klingt im Sommer).

Das Wort zum Happy Kadaver Schrieb ich Heute in e…

Das Wort zum Happy Kadaver

Schrieb ich Heute in einer Mail:

ich hoffe die Christenmenschen haben Dich nicht allzusehr mit Ihrer gütigen Güte genervt Heute, mit ihren hauptsache-bunten Anziehsachen, Wickeltüchern um alle möglichen Körperteile, kleinen Schnuffitierchen an den Cord-Rucksäcken, bammelnden Eintrittskarten die schreien „ICH BIN DA BEI! SEHT HER, ICH BIN EIN GUTER MENSCH!!!“

Was man dabei nicht vergessen darf ist daß sich hinter dieser naiven Hippie-Fassade (nur ohne Sex und Drogen) immer noch das Ungetüm der Unmündigkeit verbirgt. Ein Welterklärungsmodell das genauso sinnvoll ist wie Opfer an den Donnergott. Manche Leichen wären halt besser im Keller geblieben.

Warum fällt es so schwer, sich nur vor sich selbst verantworten zu müßen und das Richtige (was auch immer das ist) zu tun ohne den Bonbononkel „Lieber Gott“? Sicher ist es eine schmerzhafte Erkenntnis das wir dem Weltall vollkommen scheißegal sind. Aber vielleicht nehmen Mathematiker ja gerade deshalb keine Geiseln, machen keine vorsintflutlichen Sexualvorschriften und sprengen keine Wolkenkratzer in belebten Städten in die Luft. Weil es einfach keinen Sinn macht.

mir sind noch nicht übermäßig viele christenmensch…

mir sind noch nicht übermäßig viele christenmenschen in der stadt aufgefallen, aber ich bin auf der hut. heute mußte die bahn schon eine station durchfahren, weil die ängstliche menschheit sich zum götzendienst versammelte unter dem drudenfuß*. aber da war ich ja sicher unter der erde. hinter jeder mauer kann jetzt ein klampfespielender jesusfreak lauern und mir sein „kumbaja“ entgegenschleudern. deshalb hier ist mein beitrag zum kirchentag: danke. (monochrom once again)

*(ja, das pentagramm ist umgedreht. man munkelt, die freimaurer, oder es gab kein bier zum richtfest..)

23.5.1912 „Jetzt abends vor Langeweile dreimal im…

23.5.1912

„Jetzt abends vor Langeweile dreimal im Badezimmer hintereinander die Hände gewaschen.

Das Kind mit den zwei kleinen Zöpfchen, bloßem Kopf, losem weißpunktierten rotem Kleidchen, bloßen Beinen und Füßen, das mit einem Körbchen in der einen, mit einem Kistchen in der anderen Hand zögernd den Fahrdamm beim Landestheater überschritt.“

Ich will noch viel mehr solcher Tagebücher lesen jetzt. Das ist ja wunderbar. Ich glaube ich hab hier noch so eine Tucholosky-Gesamtausgabe irgendwo stehen (von einem Umzug mitgenommen da sie keinem gehören wollte).(Und gerade im vergleich zu Herrn K. wäre das dann wegen der Lebenszeit und der Überschnitte)(Ich muß gleich mal nachschauen). Tagebücher.