Hannah Arendt allerdings …

… ist auf eine Wand gepinselt im Hinterhof eines Hauses an der Ecke Lindener Marktplatz, wie ich an diesem Morgen gesehen hatte, im Vorbeigehen und ohne zu wissen, dass es ihr Geburtshaus ist.

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Ich lese von Rainald Goetz „Klage“, das Buch hatte ich, ohne zu wissen, worum es sich handelt (nicht wovon es handelt) in einem Antiquariat gekauft. Dachte gleich nach den ersten zwei Seiten es ist wie ein Blog ohne Links und ausgedruckt und erfuhr dann doch, dass es genau dies ist. Welch dumme Idee von Suhrkamp. Ich werde zusehen, dass ich es schnell wieder loswerde. Ich weiß nicht, ob Goetz das drucken lassen musste, ob er oder der Verlag Geld brauchten, was auch immer, aber es ist tote Literatur, weil es aus seinem ureigenen Ökosystem herausgedruckt wurde.

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Da hilft auch das vorangestellte Luhmann-Zitat nicht weiter, welches ich gleich als ein Zeichen deutete, mich doch jetzt endlich einmal wirklich umfänglicher, als dies an der Akademie möglich war, mit Luhmann zu befassen. P. hatte ja bereits an Jan. 12 auf meine Frage ein paar Hinweise gegeben und in der vorherigen Woche hatte ich zuletzt daran gedacht, aber das Gehirn ist ja sowieso ein ewiges Wiederholen unerledigter Sachen. Diese explorative Annäherung (wie auch sonst) gefällt mir aber, sich immer mit dem zu befassen, was einem gerade vor die Assoziationsfüße fällt durch den Nebel der eigenen Ignoranz. Das war jetzt so eine Metapher.

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An diesem Morgen gute out-of-city-experience an der schönen Brücke, Paris oder etwas ähnliches.

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Ein Mann mit langen, recht fettigen Haaren sitzt auf einem der Vierer-Plätze auf der anderen Gang-Seite in der Straßenbahn und fächelt sich mit einem Groschenroman Luft zu. Ich meine, ihn aus einem dieser untergegangenen Zusammenhänge zu kennen, vom Sehen. Steigt am Friedhof Lahe aus.

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Ständig muss man zum Friseur, zum Zahnarzt oder die Drachen füttern.

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Überschrift im Fahrgastfernsehen:

Eierlikör: Igel haben Kater

(Foto von einem Igel, Text nicht gelesen).

und direkt danach:

Großer Fun
105 kg Drogen

(Foto von irgendwelchen Stoffsäcken, die angeblich wohl Drogen enthalten sollten)

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(Es stand dort allerdings Fund, das „d“ wurde nur von einer der Halteschlaufen verdeckt, aus meinem Blickwinkel).

Die Uhr blieb stehen, nicht die Zeit

Heute Nacht kam dann endlich der ersehnte Regen, wobei es wohl auch blitzte und krachte, dass es gut war die Ohrenstopsen zu tragen. In der letzten Woche hatte ich R. ja welche dsvon geschickt, in einem Brief, nun weiß ich nicht ob die ankamen denn ich hörte nichts. Sie hatte diese zum Mitbringen in Auftrag gegeben aus einer Stadt im hohen Norden, die ich kürzlich besuchte und in der es angenehm warm war, zu dieser Zeit bereits. Am morgen lag dann noch der Dampf des Gewitters auf den Feldern und die luft war aber angenehm kühl, verglichen mir der Hitze der vergangenen Tage. Würzig roch sie. All diese vergessenen Gedanken sie hinterlassen Leerstellen, winzige, die aufzufüllen sehr schwer sein kann, und in der letzten Zeit kamen einige hinzu.

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Aufpassen müssen wir, dass die Zahnpasta nicht explodiert wenn wir vorher Kindercola getrunken haben. Alle Erwachsenen essen Kirschen bevor sie Schwimmen gehen.

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Bei Rewe gibt es keine Sammelbilder mehr, eine Woche vor dem Turnier. Die Kinder sind enttäuscht, mir ist es egal wie nichts. Draußen auf dem Parkplatz, beim Hähnchengrill, fragt eine Frau den Grillhähnchenverkäufer, wie spät es jetzt wohl wäre, erzählt dann, als Begründung oder Entschuldigung, aber vielleicht nur um etwas zu erzählen, dass ihre eigene Uhr nämlich stehengeblieben wäre.

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Ich weiß wirklich nicht mehr, wann all dies gewesen sein könnte, irgendwann in letzter Zeit jedenfalls.

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Beim Blick in den Kochtopf fragte ich mich, ob die Löcher, die sich im Reis während des Kochens bilden, die durch die aufsteigenden Luftbläschen entstehen und kleine Tunnel sein dürften, auch so gleichmäßig verteilt wären, würde der Top etwa auf einem offenen Feuer stehen oder an einer Kette über einer Feuerstelle hin- und herpendeln.

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Nebenbei (wie so alles nebenbei gemacht wird) drucke ich die gesammelten Rezepte neu aus, denn sie wurden vielfach gekocht und das sieht man den Blättern jetzt an. Recherchiere sie noch einmal, wenn es noch keine Druckvorlage gibt und sortiere sie dann in Klarsichtfolien

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Am Morgen bespricht eine Frau, die auf dem Einzelsitz schräg rechts hinter dem Busfahrer sitzt, die Rathausaffäre mit diesem. Sie sind sehr wohl einer Meinung.

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Das Lied der Amsel dauert den Frühling, Sommer und den Herbst.

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Auf der Arbeit nachgeschaut, wie die Abkürzung von „Unter Umständen“ richtig geschrieben wird: u. U.

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Als ich durch den schönen grauen Morgen am Kanal entlangfahre, liegen die Schiffe Annabelle und Alina hintereinander am Ufer. Kanalschiffe haben oft Namen, die an Frauengestalten im Schlager erinnern.

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Das jedenfalls notierte ich am letzten Freitag

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Am Nachmittag scheint die Sonne. Es sind jetzt die Bäume und die Büsche , das Gras usw., in schönstem Grün aufgeschrieben.

[Nur eine Busfahrt]

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