Wie es wäre, einfach wieder alles ins Blog zu schreiben anstatt in die Timelines im Nirgendwo,

fragte ich mich. Auf dem Heimweg mit der U-Bahn gestern am Abend, zurück vom Stadtrand, wo wir im Garten saßen, auf einem Plakat in der Station Hauptbahnhof gesehen, dass Mirko Bonné, von dem ich immer die Gedichte im Goldenen Fisch lese, etwa morgens im Bus auf dem Handy, für eine Lesung in der Stadt gewesen ist, am 31.

Das also auch erfolgreich verpasst, seisdrum.

Heute am Morgen:

(was jetzt schon gestern ist) – ein Eichhörnchen springt in langen Sätzen über den Weg. An der Kreuzung Buchholzer/Kirchhorster sprüht ein Polizist symbolische Schuhabdrücke auf den Gehweg vor der Fußgängerampel. Am See suchen zwei Männer mit Metalldetektoren den Strand ab. Das Getreide ist nun gemäht. Es ist ein schöner Morgen.

Autopapaya

Die Vögel wissen nicht, sie sind jetzt Tropen~,
manchertage Steppenvögel. Ringeltauben,
kopfüber in noch unreifen Kirschen 🍒;

Schwarzweiße Papageien, die wie Elstern singen,
die Autos duften nach Papaya, dieses Jahr.

In Nachtschatten ziehen Fledermäuse Kreise,
die Stunde hat schon längst geschlagen. Nur
Blaulicht geistert straßenabwärts, Sehnsucht
an den Zipfeln gepackt und aufgeschüttelt,

die Federn fliegen.

 

als dann der regen endlich fiel,

  beobachte ich einen menschen an der haltestelle paracelsusweg, in einem roséfarbenen kurzarmhemd, der nicht unter das dach des wartehäuschen sich stellt, sondern nur den regen fallen lässt. er hat einen weißen kopfhörer auf und hört gerade das lied genua von gustav und das klopfen der tropfen mischt sich unter die musik. später sitzt er in der bahn und tippt auf dem telefon, die lesebrille ist nicht geputzt und dicke tropfen fallen von den gläsern herab weiter auf das nasse hemd.

hinten neben dem motorblock

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gestern, mitsommer, la fête und frisch auf heute gleich zum augenarzt so einigermaßen jedenfalls. unauffällig und weiter. riskiere fünf minuten und laufe noch schnell zum bäckerstand im bahnhof als der bus kommt sind

schon alle kinder drin aber eine weitere klasse oder zwei passen auch noch rein. keine kopfhörer, sie werden wohl am zoo aussteigen, spekulation, und solange sitze ich hinten neben dem motorblock in der vibrierenden wärme und die freude über den ausflug plätschert durch den wagen.

vor mir sitzen die lehrerinnen als der bus hält wissen sie nicht ob sie raus müssen aber die kinder hörten die ansage und sind schon am aussteigen ja hier ist der zoo da geradeaus wir sind vom dorf und kennen uns nicht aus.

fährt der bus wieder durch den grünen wald, drei krähen hüpfen auch ihnen ist warm.

das es sehrinde heißt, schützt sie was darunter ist, da ist auch wasser, und die ringe all der gewesenen jahre.