diese ganzen schöngeister, die mit abgespreiztem kleinen finger auf ihrer ibook-tastatur herumklimpern, die ganzen drei-buchstaben-existenzen und better-by-designs, die nix besseres zu tun haben als kleine rosenduftige nullen ins digitale zu pupen, schillernde artifizielle 1-satz-postings die kein normaler mensch (der sich auch mal die hände dreckig gemacht hat in seinem leben) versteht: get a life.

das tat mal not heute.

Im Jahr 1935 hat Maxim Gorki

die literarische Weltöffentlichkeit aufgerufen, an jedem 27. September eines jeden Jahres ein Tagebuch zu führen. Der 27. September hat keinerlei Bedeutung; es soll einfach ein unbedeutender normaler Alltags-Tag sein, den man in den Blick nimmt und aufschreibt, was man selber und in der Welt um sich herum bemerkt. Über die Jahre entsteht so eine Chronologie der Zeit, des
Lebens und der (persönlichen) Umstände.

(marcus baltzer)

wieder einmal waren mein ♥ & ich nach hamburg gefahren um einen tag woanders zu verbringen & auch aus traditionsgründen. nach der letzten sendung war ich relativ spät zu bette gekommen – glücklicherweise hatten wir aber am abend schon verabredet den zug später zu nehmen. dort gab es ersteinmal frühstück.


und wünsche einer älteren dame, die unsere lustige fotografiersession beobachtet hatte, wir „schutzengelein“ sollten uns freuen, dass wäre die „schönste zeit im leben“. andere mitreisende waren sehr beschäftig mit ihrer freundin zu tratschen bzw. die neuigkeiten aus der gala zu absorbieren…
nun ja. auch das ist wichtig. wer soll sonst die innenstädte beleben?in uelzen mussten wir umtauschen. uelzen hat einen schönen bahnhof und ausserdem die zeichen der zeit sehr früh erkannt – die brauchen keine umlautdomain da. auf dem foto ist der beweis.

no use for a name. weiter ging es und immer weiter, bis wir dann mit dem ikeazug endlich in die hansestadt reinrollten.
kaum aus dem hauptbahnhof rausgefallen gings dann per S-bahn (für touristen ist es wichtig die S zu nehmen statt der U, warum wissen sie wenn sie beides probieren)(hamburger sind da eh abgestumpft und lesen zeitung) zu den landungsbrücken und aufs schiff. die beiden hier hatten noch was rumzulöten..
und ich mein handy auf der treppe da liegengelassen. glücklicherweise ging es ersteinmal nur bis sandtorhöft und dann wieder zurück. als wir wieder da waren war es aber schon weg.die paniklampen gingen an. filme liefen ab von handys die blitzschnell von hand zu hand gingen und für ’nen schuss oder ’ne buddel rum an den matrosen vertickt werden, der eben mal zuhause (brasilien also) anrufen musste für wenig geld. die dame bei der telefonauskunft schaffte es dann aber doch, mich mit einer freundlichen dame meiner mobilfunkgesellschaft zu verbinden. dann fiel mir ein ich könnte ja ersteinmal mein handy anrufen.prompt meldete sich ein junger mann, der sich gerade nur drei stationen weiter aufhielt und das telefon gefunden hatte. steinlawinen lösten sich und gingen zu tal.an dieser stelle ein grosses dankeschön noch einmal an christoph von soziokultur hamburg oder stadtkultur e.v. oder was auch immer. ich hab leider keine website so direkt gefunden, sonst hätt‘ ich ja auch noch mal per mail danke gesagt..!
(nette nachbarn auch da bei denen).schnell ging es zurück zum fähranleger und aufs schiff rauf. wir brauchten ganz dringend etwas erholung. also ersteinmal nach finkenwerder rüberschippern und auf dem rückweg in övelgönne aussteigen. doofer name für einen stadtteil.unterwegs konnte man große schiffe kucken..
und dann irgendwann riechen das sich das salz auf die haut gelegt hat.am museumshafen finde ich die gegend, ehm, dekadent. es gibt gerade wohnungen zu vermieten, dummerweise hab ich vergessen die nummer von der maklerin da zu notieren. aber der strand ist schön.
und es gab auch hunde.
wir sind dann in die strandperle, das ist da haben sich die leute gedacht „hey, wir machen hier mal nix mit edelschuppfen oder touristenfalle, sondern ’nen imbiß. mit bockwurst und kartoffelsalat. kommt eh die flut und nimmt die hälfte des restaurants in beschlag, was soll man da groß schicki-micki machen..“
gefallen hat mir dort auch das lässige nebeneinander der unterschiedlichsten, wie soll ich sagen, klassen. das war sehr entspannt dort, weil eh alle nasse füße kriegen irgendwann. und die hunde konnten treibholz aus dem wasser fischen.obligat geht es immer auch einmal nach altona wegen schaufensterkucken und sowas. kurz einmal vom bahnhof altona aus um den block schlappen, am zeise-kino vorbei, die gegend. wichtig auch auf dem rückweg noch einmal die S-bahn zu nehmen, um sich standesgemäß zu verabschieden zu können:
tschüß bis zum nächstenmal, wir kommen bald wieder!