[Forts.]

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Eine an der Haltestelle liegen
gelassene Zeit Ungeheuer am Horizont
der fabrizierten westlichen Welt
maschine die uns in Atem hält und
füttert mit Informationen und

bunten Pillen als Sättigungsbeilage
Erscheinungen und Leitbilder die
das erste Quartal über dauern eine
ganz neue Philosophie die uns warm

hält und füttert mit allerlei Rauh
reif auf den zwiebelhaften Ranken
der Unvernunft an die wir uns zu
glauben erlauben solange
am Ende des Tages.

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[Keine der Formen ist hier festgelegt, keine Standards hier sind nach Gesetzen erstellt. Alles soll unsicher bleiben und ist vielleicht morgen verschwunden, alles ist für die Ewigkeit gedacht.]

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Vielleicht, viel leicht, fiel leicht

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käme ich dann auch einmal dazu, die ganzen Sachen diese hingeworfenen Notizen, aus dem Notizbuch aufzuarbeiten und so weiter. Ich hatte sowieso vor, alle einmal abzutippen. Das allerdings wäre ein Stück Arbeit, welches sich nicht an 30 Tagen bewerkstelligen ließe. So. Als ich heute morgen Brötchen holen war: Die Welfen-Torte beim Bäcker an der Ecke war mit einem Union Jack verziert. So macht man es manchmal hier. ALs ich gestern im Handy nach einer Busverbindung zum Küchengarten suchte, schlug es mit „Küchenradio“ vor. Das fand ich schön. „Der Küchengarten im Dorf Linden bei Hannover wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts vom Adelsgeschlecht der Welfen angelegt und ab 1814 von den hannoverschen Königen genutzt.“ Sie holten sich dort Kräuter, um damit zu kochen und später wurde er Beton überzogen. Die Linie 10 quietscht dort um die Kurve, vom Steintor kommend, wo mir am morgen dieses Plakat ins Auge fiel, als ich aus der Bank kam, ebd.

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[Wir kennen uns schon lange]

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Ich habe jetzt — zu allem Unglück — auch noch das alte Handy wiederentdeckt, als Weltentransformator, als Bildergenerator. Denn, seien wir ehrlich, mit der sog. Realität hat das alles noch wenig zu tun, viel weniger aber noch die neuerdings unter dem Makeup sichtbaren Hautunreinheiten der Nachrichtensprecher und -innen, HD sei nein danke. Das führt jetzt aber zu weit und ist ein anderes, unbeschriebenes Blatt. Was mich jetzt gerade froh macht ist, dass ich hier, nach einer langen Weile der Orientierungslosigkeit, wieder so etwas wie einen Rhythmus erkenne und eine Richtung, in die es gehen könnte. Es klärt sich alles. Es wird alles überstanden werden. Davon wird zu sehen sein. Zunächst aber: um 24 Uhr ist Trollfütterung — sie dürfen wieder ohne Ticket rein!

Die wertvolle Domain duschsitz.org

Die wertvolle Domain duschsitz.org kann gemietet werden. Deine Kollegen sehen aus wie Zombies? Dann liegt das evtl. an deiner Präsentation (oder weil sie Zombies sind.)

Gestern der leise Schnee der auf den Stein rieselt und dort nicht ankommt, am Abend den Weg von der Lister Meile zum Bahnhof gegangen, dort ist auch noch das Flüchtlingscamp, es ist kalt und ein Teil der Bewohner (vermute ich) ist gerade im Foyer des renovierten Pavillon. Sie stehen in kleinen Gruppen bis zu drei Menschen zusammen und unterhalten sich, gut möglich auch, dass es eine Art von Versammlung gab, oder geben soll. Ich war dort schon oft jetzt, (nie ein Foto gemacht), bin also dort vorbei gelaufen, weil der Friseur mit der Diskokugel, zu dem ich gehe, gleich da ist und der Plattenladen nebenan und die Buchhandlung ein paar Schritte weiter noch, das Café mit den französischen Kuchen und der U-Bahn, die unter ihm hindurchfährt und der Milchschaum auf dem Capuccino vibriert und die U-Bahn kann man sogar hören.

Das Foto, das ich nicht mache,

vom kalten Wind und davon, wie die Stadt von meinen Schultern fällt, an diesem merkwürdigen Ort, einer vergessenen Flucht auf die Weiden, Im kleinen Freien. auch nicht von der Krähe, die sich aus dem kahlen Baumwipfel steil hinunterfallen lässt, dem Bussard, der dahinter in Richtung der Heuwiesen fliegt. Die Stadt, die verschwindet und mit ihr die Amazonen auf Drohnen, die sie durch die Wolken steuern, die wir mit Worthülsen füllen, Trugbildern und Kuckuckseieruhren, die Zeitmesser uns zu schlitzen. Das Foto das ich nicht gemacht habe von der Wäscheklammer, die ich an den Weide-Stacheldraht geklemmt habe, im Sommer im Sommer, vor Wochen und Monaten. Sie ist noch dort. Am Abend gehe ich, den ungenutzten Schirm in der Hand, durch den Regen, fahre ich mit der U-Bahn in die Stadt hinein und lasse mir von einer Chinesin die Haare schneiden, die Ling heißt. Freitag soll es Schnee geben.

Über vergessene Milch soll man nicht jammern

Als ich den Weg über die Brücke gemacht habe, gestern, kurz verstanden wie das ist mit dem Wollen, dem Nichts-Wollen und dem nicht wollen und wie sich das zur Ewigkeit verhält, dann sofort wieder vergessen, aber es ist alles ein wenig besser jetzt. Die Straße weitergegangen zu den Häusern, das Hotel an der Ecke, ein wenig ferner das Pagodendach, hinter Bäumen und einem Industriebetrieb gelegen. Ich bin diese Straße oft gegangen, habe einmal hier in der Nähe arbeiten müssen, dazu gibt es auch eine Geschichte. Das ist sehr lange her und damals ist es mir nicht so aufgefallen, in welch einer Gegend der Stadt, die in großen Teilen von einer so berückenden Profanität ist, wir uns hier befinden. Am Mittag sehe ich im grauen Mittelfeld einen Mann auf Fahrrad, mit einem über den Kopf beladenen Anhänger, der ist bestückt mit einem Lampenschirmgestell, einem Vogelkäfig und ähnlich filigranen Metalldingen. Das frisch geschnittene Gesträuch steigt mir in die Nase, alles Erinnerung an die Zeit, welche blos. Das Ende der Straße liegt im Dunst und jeder zweite Laden sagt mir Toto Lotto. Am Nachmittag, zurück im Bureau, kurz dem Charme des ß erlegen. Gestern in der Nacht geträumt, ich würde in eine Zeitungsdruckerei schauen, die Laufbänder an denen die Zeitungen hängen und auf denen sie liegen, die Konfektioniermaschinen mit den von unten belüfteten Rollflächen, kleine Kugellager die durch Luftdruck nach oben gedrückt werden, dass alles kenne ich ja ebenfalls von einer anderen, früheren Arbeit, jetzt im Traum erwschien mit diese wie nur erträumt, so lange her ist es schon, diese Druckerei jedenfalls war sehr verrostet und nicht mehr in Betrieb, so weit ist es schon mit dem Zeitungssterben, ich wollte ein Foto machen, um es bei Rost hochzuladen, hatte jedoch die Kamera nicht dabei (häufig schon, im Traum, Fotos angefertigt und dann, manchmal noch während des Traumes, manchmal wenn wieder wach, ein wenig Traurigkeit das ich sie nicht auf der Speicherkarte finden würde). Ich blicke also aus dem Fenster, während über mir der große elektrische Rechenschieber immer mehr noch speichert, ich sehe wie die Gebäude so sind, mit ihren teergepappten Bedachungen und den Schornsteinen, den kleinen, aus denen sie weißen Dampf heizen in die noch kalten Himmel Ende Februar, die den Zügen zuwinken, gleich zwei Luftsprünge weiter, die hier vorbeifahren von der Stadt und zu der Stadt, (Und die Bahngleise, an denen ich langlief, der ICE mit dem Graffitti darauf, der das Zeichen durch das Land fährt, das Zeichen einer Anonyma, und leider ist die Industrie nicht mehr vorhanden und im Eisenwerk kein Eisen mehr,) denke ich an diese Zeile, 1998 ca., Der Zug, der Silber und Rot durch die graue Stadt fährt, wie ein Vorzeichen der Jahrtausendwende, dem Fluße hinzu fliegt aber der Kranich mit weiten Schwingen und langem Hals.