heute nacht habe ich geträumt, auf eine kreuzfahrt zu gehen. es war etwas unklar, ob mit meinen eltern, nur mit meiner mutter oder nur mit b. jedenfalls ging es von hamburg aus los. ich versuchte, mit der gps-funktion auf dem telefon einen screenshot zu machen von der aktuellen position des schiffes auf der elbe. ich wollte den dann auf whatsapp versenden um zu zeigen, wo ich gerade war. es funktionierte so leidlich und ich bekam schließlich eine sardinendose in die hände mit aufgedruckten fanggebieten, wovon ich ein foto machte. hier war zu sehen, wo die russen fischen durften, wo die engländer usw. es dauerte stunden, bis wir aus hamburg raus waren, dachte ich jedenfalls, aber als ich auf die karte sah, waren wir schon fast in cuxhaven. du wolltest die gleiche reise unternehmen und deine eltern oder deinen vater an bord treffen. obschon ich schon an bord war und unterwegs, trafen wir uns noch kurz vor deinem reiseantritt. du hattest deinen seesack dabei. wir fanden nicht heraus, ob du auf dasselbe schiff gehen würdest oder ein späteres nehmen würdest. sobald wir jefenfalls die offene see erreicht hätten, würde der supermarkt an bord aufmachen und ich könnte etwas zu essen kaufen.
Author: fabe
Schiffnamen 18
Nicole Burmester, Lindener Hafen [17.5.25]
(Während ich das Foto mache ist ein Bass zu hören, ganz in der Nähe eine Veranstaltung mit elektronischer Tanzmusik. Es ist ein Wetter kurz vor dem Regen, auffrischender Wind. Auf der Limmer gibt man sich unbeeindruckt und sitzt draußen. Ich hebe noch Geld ab, im Automatenraum hat jmd. eine Bierflasche stehen gelassen, 1/3 gefüllt. Dann an der Faust vorbei zurück in Richtung Nordstadt.)
Das Zählen der Finger
Neulich einen Traum gehabt, der so verrückt war, ich erinnere jetzt nicht mehr warum, dass ich ihm wieder durch das Zählen meiner Finger auf die Schliche zu kommen versuchte. Was auch gelang, denn an einer Hand hatte ich sechs Finger, wovon einer merkwürdig lang und dünn war. Nur dieses Mal war das Erwachen falsch und ich blieb in dem Traum, dessen höhere Ebene ich heute ebenfalls nicht mehr erinnere.
Immer wieder komme ich an einen Punkt der Verwunderung, an dem ich bemerke, wie sehr die Bilderwelten, die aus der KI in unserer Welt sichtbar werden, an Traumbilder erinnern können.
Die Sache mit den Fingern ist ja bekannt. Die frühen Bilder von Menschen, die aus der Maschine kamen, zeigten oft Hände mit einer nicht ganz so üblichen Anzahl an Fingern, häufig sechs oder sieben. Manche verwuchsen mit den Gegenständen, die sie hielten oder berührten, als wenn es nicht ganz klar wäre, wo der Körper aufhört und die Welt anfängt. Bzw. die Gitarre.
Ich erinnere außerdem Bilder, die die Maschine in ihrem Vorbewusstsein für mich erzeugt hat — ich fragte nach einer lissabonner Tram und bekam ein (auf dem Tejo?) schwimmendes Ding mit Oberleitungs-Stromabnehmer und dem Turm von Belém als Ausguck. Oder es ging um die Gepäckumladung am Flughafen und das Follow-Me-Fahrzeug hatte dann einen Airport-Tower. All diese Beispiele sind verloren, weil gelöscht und also wie echte Traumbilder nicht mehr wiederherstellbar, weil ich nicht genau wusste, wozu ich sie noch brauchen könnte.
Das Video oben entsprang meiner Neugierde. Basis war das in diesem Beitrag gezeigte Bild, welches einfach nur entstand, weil ich den Text des Beitrags in die Bildermaschine eingegeben hatte. Das ist natürlich nicht der Mittellandkanal, erinnert eher an eine holländische Gracht, was eine besonderer Zufall ist, denn ein Wochenende zuvor war ich an einem ganz ähnlichen Kanal. Ich gab der Bewegtbildmaschine das Bild als Startbild und schrieb dazu: Der eine Mann verschwindet im Wasser.
Warum mich aber das Ausgangsbild so interessiert hat ist, weil ich selber mich immer wieder auf dieser Art von Weg wiederfinde, nachts in den Träumen. Stege, die einfach im Wasser verschwinden, als wäre es genau richtig so und nur mein Fehler, nicht zu wissen, wie man genau auf ihnen gehen muss. Manchmal sind es Treppenhäuser, die in über ihren eigenen Abgrund gelegten Brettern enden im obersten Stockwerk, und schafft man es doch, sie zu überwinden, und zwängt sich durch die Luke, dann ist dort eine riesengroße Wohnung dahinter, die aber zu der eigenen Wohnung gehört, nur den Teil hatte man noch nicht entdeckt bisher.
Ich jedenfalls bin der Mann im schwarzen Mantel, dort auf dem Steg. Hält er sich die Nase zu mit der einen Hand, bevor er im Kanal verschwindet — und was sind das für merkwürdige Möwen?
xx
Schiffnamen 17
Aus den Briefen – 21 – (und gleichzeitig Schiffnamen 16)
Am besten ist Nieselregen, dem kann man mit einem großen Gleichmut begegnen. Am Kanal sehe ich oft Ratten, aber natürlich auch andere Tiere. Viele Möwen dort mittlerweile. Das notieren der Schiffnamen mache ich gerade nicht mehr, obschon ich Dir jetzt schreiben kann, dass ich gestern „Tom Burmester“ und „Katja“ gesehen habe, unter anderem, aber die anderen Namen weiß ich nicht mehr. [8.2.25]
5 Minusgrade am Morgen
, als ich mit dem Rad zum Termin fahre. An der Vahrenwalder, kurz vor der Hamburger Allee, steht ein Mann im dünnen Jogginganzug auf dem Fußweg, an den nackten Füßen nur Badelatschen. Er steht nur da und bewegt sich nicht.[20.2.21]
Nachts leuchten die grellen Lichter der Verbrennungsanlage herüber
Im gruseligen Haus, im Moor neben der Müllkippe, wohnen jetzt die Punks. Die alten Dämonen sind noch da und jedes bringt ein oder zwei Neue mit in den gemeinsamen Haushalt. Derweil verwandelt sich das Grundstück langsam in einen Außenposten der Kippe, zwischen dem sich ansammelnden Schrott und Müll stehen ein oder zwei Bauwagen. In die Zweige eines Baumes haben sie Schuhe gehängt und Sonntags reiten sie mit ihren Pferden aus. Am Zaun zur Straße hin noch ein Schild mit einem Hinweis auf Videoüberwachung.
Wo hatte ich den Gedanken verloren?
Über den Bahnhofsvorplatz wehen Nebelschwaden. Von Laternenpfählen aus schielen Faschisten hohläugig auf die Macht. Die Feinde der Menschheit bündeln ihre Kräfte. David Lynch ist gestorben. Hat er’s auch hinter sich, bevor alles noch viel schlimmer wird. Das Wetter ist ganz nett, von der Witterung her gesehen. [17.1.25, ca.]
2024 in 12 Bildern
Letzter Arbeitsweg im Jahr
Bei der Ohrenärztin gewesen. Durch die Lister Straße, dann Lister Damm zum Kanal. Stromumspannwerk. Der Wagenplatz an der Kanalbrücke, ein Hüttendorf, es gibt eine bunte Lichterkette und möglicherweise wird mit Schrott gehandelt. Kannte mal eine, die hier gewohnt hat, Jahre, Jahrzehnte her. Andere Leben. An der Brücke fliegen die Tauben hoch und eine Krähe hockt auf dem Durchfahrt-Verboten-Schild und singt. Möwen auf dem Kanal. An der Swiss Life sage ich dem Hasen auf Wiedersehen und den Schafen, die noch auf der Weide stehen. [11.12.24]