Die wertvolle Domain duschsitz.org

Die wertvolle Domain duschsitz.org kann gemietet werden. Deine Kollegen sehen aus wie Zombies? Dann liegt das evtl. an deiner Präsentation (oder weil sie Zombies sind.)

Gestern der leise Schnee der auf den Stein rieselt und dort nicht ankommt, am Abend den Weg von der Lister Meile zum Bahnhof gegangen, dort ist auch noch das Flüchtlingscamp, es ist kalt und ein Teil der Bewohner (vermute ich) ist gerade im Foyer des renovierten Pavillon. Sie stehen in kleinen Gruppen bis zu drei Menschen zusammen und unterhalten sich, gut möglich auch, dass es eine Art von Versammlung gab, oder geben soll. Ich war dort schon oft jetzt, (nie ein Foto gemacht), bin also dort vorbei gelaufen, weil der Friseur mit der Diskokugel, zu dem ich gehe, gleich da ist und der Plattenladen nebenan und die Buchhandlung ein paar Schritte weiter noch, das Café mit den französischen Kuchen und der U-Bahn, die unter ihm hindurchfährt und der Milchschaum auf dem Capuccino vibriert und die U-Bahn kann man sogar hören.

Auf der Arbeit

 höre ich Deutschlandfunk über das Handy. Jemand hat ein irres Smiley auf den Verteilerkasten vor der Mensa gemalt, in Feuerwehrrot, was mich sehr freut. Ich höre so gerne Radio, was erzählt wird, Nachrichten und Reportagen auch. Am Montag schaltet Der NDR die Mittelwellensender ab, wie schade [*]. Auf dem Nachhauseweg lässt sich der Bahnfahrer in der Station Hauptbahnhof Zeit, die Türstörung zu beheben: Jetzt können Sie gleich alle wieder aussteigen … hab erst um ein uhr fümmenzwanzich feieramd mir ist egal wie lang wir hier stehen … muss da ja erstmal rankommen dann fahren wir gleich garnicht weiter weil die tür nicht zugeht … umdie störung zu beheben …. Am Vahrenwalder Platz aussteigen, tritt nicht in die weiße Junkiekotze da vor der Sparkasse, bei Rossmann liegen Fotos für mich.

Eine der schönsten Aufnahmen, gleich die erste auf dem Film, ist ein Foto vom Strand, vom Meer, schwarz-weiß, jedoch ein Fussel auf der Linse, der auch sehr gut zu sehen ist.

[*] Dies markiert eine Stelle, an die vielleicht später noch etwas hinzugefügt werden kann, darüber das wir dann ja jetzt die Mittelwelle kapern können, wenn niemand sie mehr braucht und darüber, dass es gefährlich sein könnte, sich nur auf ein Medium zu verlassen, denn das Internet muss auch nicht immer da sein, das Internet kann durchaus auch für längere Zeit ausfallen, so wie die Dinge stehen, usw.

letzte nacht von der sprechenden katze

 geträumt, die ich fütterte, weizenfeldern rechts und links des mittellandkanals. heute nach dem ortstermin ausgedehntes, mehrere sekunden währendes déja vu. station kröpcke – die abfahrende bahn zieht das traumbild hinter sich mit in den tunnel hinein. die tauben pflücken diese letzten unbekannten bilder aus der luft. vögel, die unter der erde fliegen. [6.1.2015]

[jetzt bereits nachgetragen]

[gestern während der bahnfahrt geschrieben]: am freitag im bahnhof gewesen. presse: wirtschaft und philosophie. hirnforschung. nationalismus (das übliche blut-und-boden gesabber, dem jetzt wieder alle hinterherrennen). die lettre wieder nicht gekauft, edit (toll) und bellatriste (enttäuscht) sind bereits lange gelesen. jinglejangle die münzen in der manteltasche, aber niemand will sie haben. 2001. refugee camp. auf der meile im elysėe, hören die u-bahn unter dem haus fahren.

als ich am 5.1. zur station komme ist das neue jahr schon auf hochtouren, die uhren allerdings um 6 vor 1 stehen still. die ellenbogen noch kuschelweich von den feiertagen — die ersten drei stationen lang. der automat verweigert die herausgabe sowie vorab zahlung. im kröpcke funktioniert.

seit dem gelange ich immer

wieder (an diesen ort), fahre ich mit der linie 6, nachdem umzug, dort hin in diese andere welt, die es nun noch einmal geworden ist: lebendiger, inzwischen wieder, doch nicht weniger außerhalb des eigentlichen stadt. ein team der stadtreinigung ist nur damit beschäftigt, so scheint es mir, die plaza sauber zu halten. jeden tag shuffle shuffle häusle baue. sie stehen zur lagebesprechung, auf ihre besenstile gestützt, auf dem boden biegt sich die frisur des bekannten internetexperten und ein pferd mit lila flecken wird hier auch spazieren geführt. dann

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die stockholmer allee, die mich immer wieder, ich frage mich wie lange es noch andauern kann, noch einmal ganz aus der welt herauslöst und woanders hinsetzt, während natürlich die schatten auf den innenwänden der straßenbahn wandern, drehen sich draußen auf dem kronsberg die windmühlen.

Die Schweizer Minze blühte bald auf dem Balkon.

und bis fast ganz an den anfang dieser verzettelten aufzeichnungen geht mein eindruck von diesem ort. ich war hier ein einzelner unter gleichen, musste mir einen bart wachsen, die zusammengebissenen zähne zu verbergen, die stunden oft ein einziges gutemienenfeld.

heute fiel mir dann ein stück des weges wieder zu, denn es soll ja mit dem fahrrad gefahren werden. bis bischofshol kommt man eigentlich in der eilenriede. das weiß ich deshalb, weil einer meiner ersten jobs sich in der druckerei der hiesigen zeitung ereignete, wo ich (ich meine für 10,25 DM die stunde) werbekataloge in die bildzeitung legte an der großen maschine. viel hat sich dann ja nicht geändert, so gesehen. auch an diesem haus fährt die linie 6 (damals noch nicht) vorbei.

[zwei wochen später dann]

man fährt einen neuen weg immer nur zwei mal. einmal hin und einmal zurück. so geschehen am letzten freitag, in jedem fall. ausgedehnetes gefühl out-of-city auch jetzt, als ich plötzlich am schlachthof die verwunschene straße entlangfahre, mich hierher verfahren habe, doch die riesenmaschine kennt den weg auch nicht genau denn die durchfahrt zum bischofsholer damm ist mit schranke und kamera gesichert. hoffnungslose bürotürme werden wacker weiter beworben, wer hier einzieht und die hoffnung. die hunde auf dem kronsberg, die deutschland-flaggen an den fahnenmasten in der straße, die mich so sehr an ein traumbild erinnert, in dem es ansonsten von gartnezwergen und model-windmühlen nur so wimmelte. es sind grillen, denke ich auf dem rückweg, als ich an den wiesen entlangfahre, die an 3 wochen im jahr der messeparkplatz sind und weiß sofort, was dies bedeutet.

[Anfänge]

Szenen, die ein Anfang sein könnten: Gestern in der U-Bahn, die Frau mit den kurzen Haaren und diversen Zeichenmappen sowie einem Rucksack, die an der Station Kröpcke hnaus möchte, es zu spät bemerkt und dann stehen auch noch Leute im Weg. Der Mann neben ihr versucht, ihr zu helfen, doch vor beider Augen schließt sich die Tür und geht nicht mehr auf, sie sagt zu ihm dann müsse sie halt an der nächsten Station aussteigen, beide setzen sich nebeneinander- Schweigen. Dann die Station Hauptbahnhof, diesmal öffnen sich beim Aufstehen eine oder zwei der Zeichenmappen, großformatige Bleistiftzeichnungen drohen herauszufallen, der junge Mann ist wieder zur Stelle, hilft ihr, alles zusammen zu halten und bietet auch an, kurz auszusteigen, sie sagt es würde schon gehen und dann ist sie auch schon draußen und die Türen schließen sich.

Am Freitag-Morgen sind

 zwei der ÜSTRA-Musiker wieder in der Bahn. Der eine hat die Jawoll-Tasche wieder mit sich, er hält sie auf dem Schoß umfasst. Beide sind, dass sehe ich jetzt, schon ganz ergraut. Einer redet mit einem schönen sanften holländischen Akzent. Ich stelle mir vor, wie sie den Bus oder die Straßenbahn gefahren haben. Wie der mit dem holländischen Akzent dann vielleicht so die Stationen angesagt hat, als die Stimme dazu noch nicht aus der Maschine kam.

In der Pause bläst Sturmwind trockenes Laub und Müll in großem Wirbel.

Zuletzt geändert von fabe am 7. Juli 2013 um 10:05

gestern als wir zum kanal fuhren mit dem rad, als wir gerade an der tankstelle waren und den statistik-professor bei seinem aushilfsjob als tankstellenhausmeister ertappt hatten, kam der 121er um die ecke am niedersachsenring und ich dachte gleich; //wie schön, da ist der 121er bus//.

als wir am abend, als das licht schon aus war und das schlafzimmerfenster offen, ,die sekunden zählten, die das gewitter noch entfernt war, erzählst du es wäre schön in einer wohnung zu wohnen, in der man die straßenbahn vorbeifahren hört.

Das war ein Winter

   ganz nach meinem Geschmack! Ein wenig zu warm an manchen Tagen. Das Land hat einen ganzen Wald in den Ofen geschoben und einen Kohlenberg noch dazu.

Es schneit ja immer noch! Und da stößt die Flexibilität der kapitalistischen Plansollerfüllung an ihre natürlichen Grenzen, es gibt kein Vogelfutter mehr zu kaufen, ein Saisonartikel, so bekommen die Gefiederten jetzt Papageienfutter gestreut, die ersten bunten Federn wachsen bereits und besonders den Meisen steht es sehr gut an, die kleinen Hirsekörner. Auch unsereiner schräger Vogel steht auf wackligeren Beinen in der kalten Luft und ist es erst langsam überdrüssig, auch wenn ich nun, heute morgen erst, das „Winter Journal“ von Auster zu lesen angefangen habe, in der Bahn zur Arbeit, dem langgezogenen Transit-Schlauch.

Eine Zeichnung von Menschen in der U-Bahn oder in einem anderen Nahverkehrszug

Zeichnung: gunopark.tumblr.com

Die Hälfte liest vielleicht Bücher oder eine Zeitschrift, oder 1/3 möglicherweise. Ein weiteres Drittel tatscht auf den Bildschirmen der Devices rum und macht ein blödes Gesicht wohlmöglich noch dazu. Leute, die Ihr Telefon Smarty nennen. Ein Mann spricht mit einem Freund über irgendwo herausgeholte Leichenteile, darüber wie er jetzt arbeitet und wo und schließlich das man sich wieder sehen könnte, demnächst einmal, in dieser Reihenfolge und ohne nennenswerte Nuancierung in der Stimmlage, es ist alles dasselbe für ihn an diesem Morgen. Mir kommt in den Sinn, wie Bildagenturen ihre Werke neutral und dennoch emotional beladen zu beschreiben versuchen, ich denke an Happy Caucasian Couple Enjoying Dream Vacation. Später am Tag dann, das Aushandeln der AGB mit den Schusterjungen und den Hurenkindern.

***

Am Morgen beim Systembäcker an der Ecke stehen Handwerker und unterhalten sich über rücksichtslose Politiker-Konvois im Straßenverkehr, //damals, da war Albrecht noch Ministerpräsident, mit drei Limos waren die da unterwegs, als würde die Straße ihnen gehören sachichdir//.

Neuer Leitspruch oben auf dieser Seite:
Die Zeit aus den Fugen zu schreiben.

WÄREND ich sie nämlich über die Rücksichtslosigkeit der Politiker reden höre (und beim Empfang zur großen Messe wird, so ist der Einladung zu entnehmen, wie in jedem Jahr im Kongresszentrum auch ein Fahrerimbiss angeboten, dass alleine genügte schon) fällt mein Blick auf die Schlagziele der heutigen Presse: „Rambo-Raub“ schreibt sie, denn in das Schaufenster des Uhrenladens, in dem ich an einem verregneten Sonntagnachmittag um ¼ vor 3 die Uhren photographierte, die hier als ein wiedererkennbares Zeichen ausgestellt sind, ist – so ist dem Foto zu entnehmen – ein VW-Bus hineingefahren, so wurde der Laden beraubt. So gelangen meine Gedanken, ohne dass ich mich weiter mit dieser Frevelei befasse, zu dem Spaziergang an diesem Sonntagnachmittag, Jahre schon entfernt, und hierhin, und zur Zeit zurück, deshalb.

A room is still a room, even if it smells funny

Als ich von der Straßenbahn-Haltestelle zur Arbeit gehe, fährt durch den Regen hindurch ein LKW die lange Brückenrampe hinunter mit Gischt, aus Helsingborg grüsst die Plane.

Und in den langen Zügen, die aus drei Wagen bestehen, fahre ich morgens zu meiner Arbeitsstelle durch die ½ Stadt und am Abend zurück. Wie eigentümlich das Grau der Tunnelwände ist, es ist kein Ruß, es sieht aus wie solcher, es könnten Gummipartikel sein oder abgelagerter Feinstaub, also doch Ruß, der durch die offenen Eingänge der Stationen von der Stadt hereinweht, zusammen mit den Tauben. Wie lange meine Augen meine Blicke nun schon über diese Wände gleiten, über die Kabelstränge, die sich parallel zu den Gleisen an ihnen entlangziehen und wie meine Augen meine Blicke an manchen Tagen auch ganz aufgerauht sind, abgerieben, vom hinausschauen in das Tunneldunkel, hier und da ein vorbeiziehender Zug in dieselbe Richtung, der sich in einer eleganten geraden Kurve nach links oben oder rechts unten verabschiedet – neulich, als wir im Theater waren, wurde mir berichtet, ich wäre von einer solchen nebenherfahrenden Bahn aus gesehen worden, die Richtung war aber nicht mehr zu erinnern, die Bewegung und die Tageszeit.