dass die lungenflügel flattern, im sommerwind,

& weil weiterhin überall geschrieben wird, aufgeschrieben was passiert, während die Zeit um uns herum verstreicht, leere ich einmal die Texte hier aus und lasse sie liegen wie salziges Treibholz am Strand, das vielleicht noch jemand braucht um sich ein eigenes Feuer anzuzünden, unter den bedeckten Himmeln im August, unter den bedeckten Himmeln der freien Welt.

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der mann gestern abend erzählt er habe einen guten schutzengel als er ein wenig stolpert in der u-bahn in den außenbereich meines sichtfeldes hält er eine ţüte weißwein. erzählt er fährt jetzt nachhause da können wir noch schön fernsehen (ein älteres ehepaar soll zuhören und tut es)  erzählt vor dem schlafengehen denkt er an seine sünden erzählt was er alles gemacht hat im leben erzählt totgeschlagen hab ich noch keinen habe ich auch nicht vor erzählt nachbarn ärgern kleines schnäppschen goodbye mister.

* hey sister soul sister *

Reklame: Finden Sie die Stärken ihres Kindes heraus und das passende Berufsprofil.

Schlagzeile: Touristen im Selfie-Wahn lassen Babydelfin sterben.

Kollege (am Telefon): Das Stück Kuchen wird größer je größer der Betrieb wird …

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30.12.’15: Der „Arbeitslose Musiker“ (Selbstbeschreibung), der immer vor dem Penny in der Nordstadt stand und nach Wechselgeld fragte, mit dem ich irgendwann später zufällig am Tresen in der Schaufelder nach einem Konzert zwei Bier trank, singt am Lister Platz, dort am Eingang zur U-Bahn, wo sie immer sitzen, „Junge komm bald wieder“. Natürlich kann er mich nicht erkennen und das ist auch gut so. Es gibt rare Momente, in denen die Unterschiede egal sind.

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 In der Kneipe an der Bödeker, in die wir manchmal gehen, erzählte ein Mann an der Bar, das George Lucas einmal hätte einen Film drehen sollen mit improvisierter Musik, Miles Davis, nicht Sting. Er mochte Sting nicht.

* Eine Reihe von Fotos *

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licht gespenstert
vogelsand
kupferdraht
duftreis
am ende des tages

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dieser text aber will alles sich die ewigkeit einverleiben. tage sind durchsetzt mit ausgedehnten déja-vus. die nächte auf verschlungenen traumpfaden. der vorstand bei der heilpraktikerin in klausur-tagung. wir haben uns gegenseitig unsere notizbücher gezeigt. an dem tag an dem ich zum letzten mal dort arbeite, wenn ich dann allen die hand gegeben und mein „man sieht sich immer zwei mal im leben“ aufgesagt habe, dann werde ich rennen, so schnell wie ich nur kann, raus aus der tür und fort von dem ort, so schnell ich nur kann.

* dass das unbeugsame herz schlägt *

das unausgeschlafene zittern das vibrieren überall. am abend ein loch in der scheibe [der bank, die 3 monate später, nach einem überfall, schließen wird. die gegend wird nicht besser] — fahrradfahrt in der nacht, am  wohnheim vorbei, auf dem rückweg, an der hannomacke vorbei, dass das unbeugsame herz schlägt, immer noch und immer noch und immer noch, dass diese orte da sind, immer noch, jetzt von fremden besetzt, dass die lungenflügel flattern, im sommerwind,

3 Kommentare zu “dass die lungenflügel flattern, im sommerwind,

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