[Nachgetragen aus dem Notizbuch][7.10.] Verschiedene Begebenheiten der letzten zwei Tage. Am Morgen hatte ich mich entschlossen, schnell ein Foto zu machen von dem weggeworfenen Blumenstrauß, der also halb in der Öffnung des Mülleimers am Ausgang der Station Expo Plaza steckte, war gerade mit einem kleinen Bogen umgekehrt und hatte auch die Leute an mir vorbeiziehen lassen, um nicht weiter aufzufallen. Dann stand jedoch die Frau dort und sagte zu mir „Die Blumen!“ — „Ja die hat jmd. weg geschmissen“ — „…ach die schönen Blumen!“ — „können Sie mitnehmen!“ (sie freut sich, nimmt den Strauß) „Oh wie schön, die Blumen!“. Am Fuße der Fußgängerbrücke zwei Feuerwehr-Lastautos. Später am Tag wird ein dicker Feuerwehrmann Holzpaletten aus dem Pavillon holen, die in die Laster verladen werden. Auf der Strecke zum Seiteneingasng wird er die leere „Ameise“ als Roller benutzen und mit Schwung über die Plaza rollern.
15:44 Gänse in der Luft. Ich höre sie nur.
[28.10.] Dann am nächsten Morgen [des 8.10.] sitzt eine Krähe auf dem stacheldrahtgeschützten Metallausleger, an welchem zu meiner Sicherheit eine Kamera hängt und auf den Steinplatz mit den 11 Bäumen glotzt. Krächzt den hohen Nebel an, als wär‘ das alles nichts. Der Pavillon wird in großen Bereichen als eine behelfsmäßige Flüchtlingsunterkunft hergerichtet. Am Wochenende wurde die Zeit umgestellt. Am Abend die beiden im Anzug, beim Bäcker im Supermarkt an der Marienstraße, die ganz offensichtlich zu wenig Zeit haben, denn sie müssen flüstern und grinsen und die Hände in die Anzugjackettaschen stecken und zu dem hinüberschauen, der in hellbeigen, ausgebeulten Hosenbeinen und einem hellgrauen Anorak mit seiner Halbglatze und seinem Leinenbeutel an der Käsetheke steht und viele Fragen zu den Käsesorten hat.
Die Plakate an der Hauswand, sie wurden alle entfernt, es hängen jetzt nur noch ein paar Fetzen dort am grauen Putz.
Hatte ich den Nebel erwähnt?