wieder unterwegs, die motivatoren. mit einem satz …

wieder unterwegs, die motivatoren. mit einem satz auf den fahnen: „poetisiert die städte!„.

in diesem fall wurde die nordstadt poetisiert, und wer mag, gehe einmal selbst auf entdeckertour (tipp: am kleinen felde).

(in dem kasten: „platz für ein foto“)

danke, und ich bin gespannt auf weitere poesie an unerwarteten orten, ausserhalb von zwei buchdeckeln auf den strassen der stadt.

hörst du die grosse stadt? die lichter, gesichter,…

hörst du die grosse stadt? die lichter, gesichter, das gewitter im sommer? das alles in diesen mauern, hörst du das?

hörst du die grosse stadt? den moment, wenn die lampen angehen, wie der schnee mit getöse herunterbricht und sich leise legt, über die schmerzen auf deinem gesicht, alles gespeichert in diesen alten mauern, hörst du das?

hörst du die grosse stadt? das flackern der schirme, hinter all diesen fenstern, das leiden des kleinen, draussen vor der tür. das gelächter der grossen, das gelichter in der nacht, auf den strassen der stadt. hörst du das verfaulen der gemästeten tauben, die nicht hören wollen, die nicht hören wollen.

das stöhnen der häuser, unter der last der bedeutung: künftige ruinen. das knistern einer faust, die geballt wird in einer alten manteltasche. der geruch von knirschenden strassenbahnschienen, und der takt von dem allen, der rythmus, der puls. das alles in diesen mauern. hörst du den herzschlag der grossen stadt, hörst du das?

und

wie der schnee leise fällt.

ungebetene gäste jawohl, ikea, toller lieferser…

ungebetene gäste

jawohl, ikea, toller lieferservice. melden sich zehn minuten bevor sie vor der tür stehen und sagen dass sie in 20 minuten da sind. haben natürlich auch kein wechselgeld dabei… wozu auch, bei euch kann man ja entweder nur bar oder im vorraus zahlen, klasse. hätt‘ ich das ja machen können.

dann, später. ich bin gerade am alte matraze in den flur stellen und neue hinlegen, also so in t-shirt und socken und warmgearbeitet. es klingelt an der tür. da steht so ein kleiner alter mann, der von den zeugen jehovas kommt.

ich hab ihm dann gesagt dass ich daran nicht glaube, und dass ich es feige finde, sich mit so einem halbgaren welterklärungsmodell das unerklärliche zurechtzubiegen. und das er an seiner kriegsverletzung wohl auch selber schuld ist, hätte er vorher mal nachdenken sollen.

nein, natürlich nicht. ich hab ihm nur ganz freundlich gesagt, dass er da bei mir an der falschen adresse ist. ich kann den ja nicht so anmachen und da auf dem, was er noch hat herumtrampeln. auch nicht wenn ich es eigentlich hätte tun sollen.

und dann habe ich noch mit dem gerichtsvollzieher telefoniert. der kommt morgen vorbei. aber das ist schon in ordnung.

ICH bin weder AG noch motor. um das mal klar zu…

ICH bin weder AG noch motor.

um das mal klar zu stellen, genossen. und ich bin auch nicht verantwortlich für den arbeitsplatz meines nachbarn, bundeskanzler. ich kenne den ja noch nichteinmal, ne? und die sache mit der neujahrsansprache, und was mir da wieder eingeredet werden soll. zähne und arsch zusammenkneifen. augen zu und durch. „Wir Deutsche wissen, wir sind Teil der einen Welt.“ das weiss ich wohl, ja. es ist mir nahezu schmerzlich bewußt. nur die welt ist kein teil von mir. jedenfalls nicht diese welt. und ehe ich gar verantwortung für meinen nachbarn zu übernehmen bereit bin, muss ich mich verdammt nochmal ersteinmal um meine wirklichen verantwortlichkeiten kümmern. und zähne zusammenbeissen, dass kan ich gut. was genauso wichtig ist: das da etwas dazwischen ist, zwischen den zähnen. dafür bleibt der motor am laufen, dafür bin ich bereit, auch leistung zu zeigen, auch mehr als eigentlich möglich ist. ich mache das alles.

und das studium, dass mache ich auch noch fertig. wenn ihr mich lasst. obwohl ich hier wohl schon lange nicht mehr hingehöre. egal.

und jetzt kommt ihr, genossen, und redet von elite-unis. was soll denn das bitte sein? der her scholz möchte „zumindest eine deutsche Universität soweit zu bringen, dass davon auch andere Hochschulen und der Standort Deutschland profitierten“, bei frau buhlmahn sind es schon zehn. und wer soll da studieren? die leute mit dem besten abi? wie wäre es denn, wenn ihr ersteinmal das schulsystem auf vordermann bringt, damit die leute wenigstens ordentlich schreiben können, wenn sie da raus sind. so einigermaßen, wenigstens. das man sie verstehen kann. aber da müsste man vielleicht schon dort damit anfangen, woran auch die hochschulen kranken, unter anderem: mehr förderung der einzelnen. eingehen auf die speziellen talente und fähigkeiten. das klingt jetzt ein bisschen nach sonderschule, aber vielleicht ist das ja garnichtmal so schlecht.

und dann habt ihr auch leute an den unis, die damit was anfangen können. dann müsst ihr euch nur darum kümmern, dass das was ihr an den schulen hättet schon lange anfangen sollen, dort fortgesetzt wird. ICH bin nicht euer innovationsschub. vielleicht war ich immer zu sehr mit arbeiten beschäftigt, ich weiss es nicht. vielleicht auch hätte man mir damals im BIZ etwas vernünftigeres sagen sollen anstatt ich soll doch frisör werden. aber das verhält sich analog zu diesem hier, wo man vor wenigen wochen auf die anfrage „texter“ noch die empfehlung „stenotypistin“ bekam. hat ja nur 77 mio. euro gekostet. money left to burn.

das was da kommt, ist kein teil der lösung, soviel steht mal fest. und gerechtigkeit ist auch nicht, wenn alle anteilig dasselbe geben. aber das solltet ihr eigentlich selber wissen, genossen. naja. wenn das alles nix wird, kann ich ja immer noch senf verkaufen. aber da mach ICH nicht mit.