+Heute am Mittellandkanal gewesen, der nun

letztenendes auch zugefroren ist. So hab ich mir das vorgestellt. Wir sind den Weg gegangen, von unserer Straße aus: Die mit einer Eisschicht überzogenen Wege, je näherten wir uns der Kanalbrücke desto unbelaufener wurden sie, und. In unserer Laufrichtung rechts der Brücke, wo es nach Berlin geht, ein Vogelloch in der Eisfläche, alle Sorten. Ein kleiner Hund verbellt die schwarzen Vögel auf deren Namen wir nicht kommen, die Enten die Möwen, die stets versuchen zu mehreren den anderen die Brotkrumen wegzuklauen, die jemand vom Ufer wirft. Ein kleiner Hund möchte aufs Eis rennen und gehorcht nicht, zufällig mache ich ein Video, wollte ja gerade dem inneren Ornithologen gehorchen. Wird leztenendes doch an die Leine gelegt, so ist das Leben, kleiner Hund. Jetzt fahren die Schiffe nicht, sie liegen in

...wo es nach Berlin geht, ein Vogelloch in der Eisfläche, alle Sorten...

Wolfsburg oder Braunschweig und die Schiffer kochen Tee den ganzen lieben langen Tag und sehen fern, wir sehen nach den Vögeln. Und wir sind den ganzen Weg gelaufen und keiner ist hingeschlagen auf dem Eis. Die Busse stehen am Nordring und schnauffen, die Fahrer rauchen in der kalten Luft, halb noch in der Tür stehend, und sie sehen in den grauen Himmel und derweil kommen sie auf dumme Gedanken über den Gang der Zeit und wie sie verschwindet, letzten Endes. Die meisten von denen haben als Kohlen- oder Rübenfahrer angefangen und dann den Personenbeförderungsschein gemacht, um in die Dienste der Stadt zu treten und nicht mehr auf dem Trecker hocken zu müssen bei Wind und Wetter und Eis und Schnee. Dann steigt jemand in den Bus ein, der fährt dann los, vorbei an der Polizeikaserne die Wichtigkeit von Recht und Ordnung, vorbei an Inge’s Kindergarten auf der gegenüberliegenden Straßenseite, die Kleingärten und alles und der Funkturm am Horizont in Misburg, DVB-T für die Binnenschifffahrt und Kohlsuppe zum Frühstück, so ist das Leben, kleiner Hund.

Kauze wurden noch nicht gesichtet

… in unserem Hinterhof, aber als ich neulich nächtens den/das Radioessay „Nichts ist mir zu klein“ von Arno Schmidt hörte, (darüber dann doch einschlief, was an mir lag), in welchem es um den wohlgenährten Realisten Brockes und seine Naturbeobachtungen geht, musste ich sehr wohl an die Dohlen denken.

Die mir so ans Herz gewachsen sind, dass ich Menschen von Ihnen erzähle. Zumal obiges Foto an diesem Tag entstanden ist, wie auch eine weitere Tonaufnahme aus unserem Hinterhof: Den ich gerne mag: Gedämpft durch die Mauer des vorgelagerten Hauses ist das stete Rauschen der Vahrenwalder zu hören und die Straßenbahn: Auf dem Balkon blüht jedoch der Salbei, und Katzen teilen sich das Revier.

Hier könnte ein längerer Text folgen, jedoch die Zeit die Zeit wird auch dies zu verhindern imstande sein (das alte Biest)

Nach den Öffnungszeiten der Museen gesehen, denn wir und unsere Bildungsbürgerbezugsgruppe planen einen Ausflug in die Kunst, A. jedoch kann in der Woche nicht und wir wollten uns eigentlich nicht mit den Kaffeefahrten in die Schlange stellen am Freitag und Samstag immerhin hat das Museum bis 22 Uhren die Pforten geöffnet in zwischen. Heute Nacht ein Gedicht geträumt, welches ich dem L. überantwortet hatte verfasst zu haben und dessen ich mich natürlich nicht entsinne, was mich jedesmal wieder ärgert, einzig zwei Zeilen weiß ich noch, „Zum täglichen Anspuckritual“ und „schläfst Du dem Koma entgegen“, es war jedoch ein Liebesgedicht, dessen bin ich mir ganz sicher. Befremdlich. Vorhin als ich kurz vor die Tür getreten war Lust gehabt loszulaufen, wir werden sehen was der Tag noch bringt. Gestern eine Massenmail an alle mir Emailadressenmäßig bekannten Freunde und Sonstige aus der Klasse geschrieben, wir wollen einmal versuchen ein paar Daten zu aktualisieren und vielleicht gibt es im nächsten Jahr ein Treffen im Mai, wir werden sehen. Immer diese unverbindliche Tonart die ich hier anschlage.

Ein idealer Morgen würde vielleicht so aussehen das ich im Bett liege und ein Fensterflügel ist leicht geöffnet (ich könnte mir einmal einen Tee kochen) von Draußen klingt der verregnete Verkehr durch die gezogenen Vorhänge, der Fernseher läuft und ich sehe mir „Scrubs“ an, schlafe jedoch vielmehr immer wieder für einen Moment ein während Du in der Küche mit einer Freudin telefonierst. Ich bin offiziel mit einem gelben Schein unterwegs, dass also der Tag weit vor mir liegt und ich mich entschließen könnte.

Gestern Nacht auf einem Zaun am Rosenbergplatz gesessen und ein letztes Bier getrunken.

Ein wenig abseits außerhalb des Geschehens fühle ich mich wohl in diesen Tagen, merke doch wie das Schreiben hier dazu beiträgt die Zustände zu klären, auch weil ich ungeordnet alles in den digitalen Kasten fallen lassen kann und dabei nur vorgebe, mich mit den fremden Federn der Chiffrage zu schmücken, dass ist alles nur Angabe, denn in Wahrheit ist es tatsächlich so konfus wie es erscheint. Die Milch ist fast alle und ich werde nachher im Supermarkt welche kaufen. Gestern, fällt mir gerade wieder ein, bemerkt, dass zumindest wenn man nicht sehen kann Supermärkte ganz und garnicht barrierefrei sind, weder kann man wisssen was sich in den Packungen verbirgt (Schnapps oder Haushaltsreiniger?) noch was es kostet.

In unserem Hinterhof nistet ein Päärchen Dohlen, dass finde ich sehr schön. Hier kann man sie hören.

Filmwoche 2009 (6)

Nun wird es doch noch ein wenig Filmfestspielmäßig hier bei der synchron(!) zur Berlinale stattfindenden Filmwoche. Der folgende Film „The Legend of the Scarecrow“ (La Leyenda del Espantapajaros) war nämlich u.a. für einen Oscar nominiert und hat auch sonst einige Lorbeerblätter gesammelt, wie hier nachzulesen ist. Vollkommen zu recht, finde ich.

Ich verstehe Spanisch nur so leidlich, kann aber trotzdem ein wenig zur Geschichte erzählen, die sich mit dem Rätsel warum die Krähen Trauer tragen (tagein tagaus) befasst: Es ist die Geschichte einer Freundschaft, vielleicht einer Liebe gar, die unter ungünstigen Sternen stand, die Geschichte einer Vogelscheuche, der wenig an ihrer Arbeit liegt und die sich durch einen Zufall mit den Krähenvögeln anfreundet. Das alles erinnert mit einem Augenzwinkern an Frankenstein und Tim Burton, biedert sich jedoch nicht an, sondern ist eher eine Hommage an die großen Vorbilder. Aber sehen Sie gerne selber…


The Legend of the Scarecrow from Carlos Lascano on Vimeo.

(Gefunden via Mythopoeia 2.0, vielen Dank dafür!)

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(Filmwoche 2009: #1 | #2 | #3 | #4 | #5 | #6 | #7 | #8 | #9 | #10)

irritierend

finde ich momentan, dass mein schreibtisch ein wenig klingt wie piepsende vogel-jungen. aber vielleicht ist das nur der mai oh mai. auf dem markt gewesen, konnte mich nicht entscheiden kräutertöpfe zu kaufen. so bleibt der balkon vorerst eine open-air-abstellkammer. den professor gesehen. (von lat. profiteri in der Bedeutung „sich öffentlich als Lehrer zu erkennen geben“). yes indeed. dann im supermarkt ein zersaustes töpfchen majoran gekauft, dass jetzt zwischen dem müll auf dem balkon steht. habe eine duftkerze mit wildkirschenaroma an.

Kurze Werbeunterbrechung

Hier weise ich auf dieses Stück hin nach dem Buch nach dem Film wo dieser Jack Nicholson mitspielt. Hier aber nicht, dafür jemand anders den ich kenne. Es ist das erste mal, dass sich das Theater Vinolentia einem ernsten Stück widmet, man darf dann also gespannt sein. Gespielt wird in der Hinterbühne, der Warenannahme, im Theatersaal der FH und im FZH Lister Turm. Karten und weitere Informationen gibt es auf der Internetseite des Theaters:

theater-vinolentia.de