Wie man Tomaten überwintert

Am Samstag nach der Weinprobe, die immer am ersten Wochenende im November stattfindet, sollte man vorbereitend auf den Markt gehen, wo einem die Leute vom Tomatenstand sagen werden, dass sie auch noch am nächsten Samstag da sind, aber dann wahrscheninlich in die Winterpause gehen. Es ist gut, wenn es ein schöner, ein wenig verhangener Herbsttag ist und der Mensch mit der freundlichen Stimme, dessen Sprache man nicht versteht, ein Nachbar aus dem Haus gegenüber, in der Dämmerung im Garten grillt mit ein oder zwei anderen. Die Tomatenpflanze hat im November noch ein paar, vielleicht auch nur eine Blüte gebildet, ist ansonsten aber schon sehr laubig. Alles was Laub ist, wird mit dem Zweig weggeschnitten und in die Biotonne vor der Haustür gebracht, sodass nur noch ein noch frischer Trieb, der es schaffen könnte, vielleicht noch mit ein oder zwei Blüten, bleibt. Dann die Pflanze aus dem große Topf, der in der einen Balkonecke steht, wie in jedem Jahr, herausnehmen und in einen kleineren Topf umsetzen, der in der Fensterbank in der Wohnung stehen kann. Das vergehende Laub aber auch hier wieder entfernen. Man könnte kurz überlegen, ob es vielleicht sinnvoll wäre, die Blüten zu kappen, damit die Pflanze dort nicht alle Energie vergeudet, aber dann beschließen, es nicht zu wissen. Und die Blüten sind ja auch Tomatenblüten, immerhin, das is nicht einfach. Bevor die abgeschnittenen Triebe in den kleinen, viereckigen Eimer für den Biomüll kommen, an ihnen riechen und den schönen Tomatenduft in das Gedächtnis der Jahrzehnte einspeichern.

Darnach, wenn dann die Pflanzen in der Fensterbank stehen, wie gewohnt gießen, dass sie immer ausreichend Wasser haben. Dann braucht es nur noch Glück.

8 Kommentare zu “Wie man Tomaten überwintert

  1. Margarete says:

    Äußerst interessant und darum so bemerkenswert, wie Sie die blühende Tomatenpflanze als Konstante im Laufe der wechselnden Tageszeiten bildnerisch dargestellt haben.

  2. Margarete says:

    Es wäre jetzt an der Zeit, schöne duftende Tannenzweige unterschiedlicher Grüntöne
    in den Kübel, der in der Balkonecke steht, zu setzen…
    Man könnte sie dann später mit kleinen Kerzen schmücken… Das bringt doch etwas Leben (in die Bude)!

  3. Es tut mir leid, aber ich habe Ihren Komentaren nichts beizufügen.

    Es ist auch schon wieder so, dass Sie hier schreiben, was Ihnen so gerade in den Sinn kommt. Aus Langeweile, aus Mitteilungsdrang, was weiß ich. Das nervt. Wenn Sie etwas zum Thema beizutragen haben, bitte gerne. Erwarten Sie aber keine Antwort und hören Sie auf, so lange zu „quengeln“, bis ich Sie endlich beachte — so wie jetzt.

    • Margarete says:

      Naja, brainstorming mache ich schon aus Freude am Spaß an der Sprache! Beachtung? Nee, dat ham wir uns schon lange abgeschminkt!
      Aber überwintern muss ja auch sone menschliche Pflanze so vom Biologischen aus gesehen bewiesenermaßen…

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