Als ich am Montagmorgen zur Straßenbahn gehe, an der Fußgängerampel zur in der Straßenmitte gelegenen Haltestelle, kreuzt der Linienbus 175 nach Rotterdam Centraal meinen Weg. Die dunklen Scheiben lassen niemanden der Reisenden erkennen, ich denke daran, wie dennoch Menschen aus dem Fenster schauen werden, in Gedanken, gerade sind sie ein paar Kilometer weiter die Straße hinunter Stadteinwärts erst eingestiegen, am ZOB. Die meisten, so ist es ja mittlerweile, werden auf ihre Telefone schauen und sich mit der Fernanwesenheit der Anderen ablenken von diesem sonnigen Morgen und von dem, woran sie eigentlich jetzt denken sollten. Bremen Oldenburg Groningen sind die nächsten Stationen, dann weiter über Amsterdam nach Rotterdam Centraal.
Sofortiges Fernweh stellt sich ein und ergibt mit der Müdigkeit, denn bereits um ungefähr ½ fünf war ich erwacht, eine merkwürdige, leichte Euphorie, vielleicht. Vor allem das gedachte lange a in Centraal bewirkt dieses. Am Abend bestelle ich einen Reiseführer bei der Buchhandlung, der aber stand so wie so bereits auf der Liste. Dazu benutze ich einen Gutschein, den mir die Kolleginnen und en zum Geburtstag überreichten und den ich natürlich zuvorderst ½ Stunde lang suchen musste, denn in der kleinen Dokumentensammlung zwischen Monitor und Drucker, in dem der Umschlag hochkant sich befand, direkt neben dem Zackenbarsch, übersah ich den Umschlag zwei mal, ich vermutete das Stück Papier nicht mehr in einem Umschlag.
Darin war auch die Geburtstagskarte, auf der eine Torte mit Armen, Beinen und Mund abgebildet ist. Aus der Torte wurde bereits ein Stück herausgeschnitten, welches sie gerade in den Händen hält, offensichtlich um es zu essen. Sachen gibt’s.