Erstsemester Schauspiel rennen schreiend über die Plaza. Gestern abend in der Bahn auf dem Handy Gedichte gelesen aus „Der goldene Fisch„, wie ich immer mehr dazu komme, wieder, aber mit einer ganz anderen Haltung dazu, jetzt, Gedichte zu lesen. Beim einlegen der frisch von Weiß auf Schwarz umlackierten Billy-Böden dann auch noch Reclam-Bände, zweisprachig, von Dickinson und Rimbaud („Une Saison en Enfer“) gefunden. Heute hieße das „Ein Sommer am Ballermann“. Auch den Band von Stefan muss ich noch einmal durchlesen bald, aber das ist ja auf einer Strecke zur Arbeit zu erledigen, oder in einer Mittagspause im Sidney Park.
Da ist der Schlüssel zum Haus der Eltern an Deinem Schlüsselbund,
Museumsnacht am Samstag, auf dem Weg vom Historischen Museum zum Beginenturm — es sind ja (auch hier, stelle ich erstaunt fest) Touristen in der Stadt, sie sitzen draußen in den Altstadtkneipen und amüsieren sich ganz gut, wie es scheint. Im Landesmuseum gerate ich kurzzeitigst in einen kleinen Taumel zwischen den farbigen Wänden der Kunstsammlung, in die ich von den Brandbildern aus hineingerate, umkreise die Gemälde von Tür zu Tür, Raum zu Raum und gelange tatsächlich zu dem Gefühl des Verlaufen-Seins mitten im Museum, was wirklich ein erstrebenswerter Zustand ist. Später, als wir im Museumshof sitzen und der Welfen bei Pimm’s gedenken, erzählt ein Freund mir, der beruflich viel auf Halbleitern unterwegs ist, ihm wäre ähnliches passiert und sagt dann, er würde gerne mal einen halben freien Regentag hier im Museum verbringen und sich einfach nur die Dinge ansehen.
Dass Du nicht raus kannst aus der engen Haut?
[Die große Hitze der letzten Tage seit Donnerstag ist mit Donnerhall vorbei, seit 2 Stunden. Ich werde mich hüten, hier eine Meinung zum heutigen Referendum in Griechenland hineinzuschreiben.]