katze – blätter für bild und text

katze #2mir liegt hier (auf meinem schreibtisch liegend) vor: „katze – blätter für bild und text #2„. das ist eine mit einfachen mitteln gemachte zeitschrift für literatur, die sich selber eine etage tiefer einstapelt: als „blätter für bild und text„, und diejenige gerade dadurch besticht: das sie diese einfache produktion kultiviert und es sogar schafft, jedes exemplar der auflage zu einem einzelstück werden zu lassen. butterbrotpapier und spraydosen. was bedeutet, das hier nicht das material geltung hat, sondern die gedanken und ideen der macher, jakob lehn und klara beten.

denn dazu gehört schon was häutzutage, texte nicht einfach in ein x-beliebiges forum reinzukleben im internet, anstattdessen sie zu nehmen und auf papier herauszubringen, kopiert und ganz unprätentiös und fernab von jedem mit mühe und geld auf hochglanz gebrachten, schreibschulenhaft – akademischen literaturzeitschriftenbetrieb. das macht die katze, und sie schnurrt dabei wie es mir scheint.

„katze – blätter für bild und text #2“ beschäftigt sich, oder vielmehr, hat zum inhalt, vielmehr, die lyrik und prosa der großen stadt. es gibt viele schöne gedichte und dankenswerterweise ist keines dabei, dass 0815zentriert gesetzt werden musste, um es als ein gedicht zu kennzeichnen, schön also nicht im sinne von „schöngeistig„. danke dafür.

bei jakob lehns textfolge „16 orte“ ergab sich mir ein zusammenhang mit den zeitmanipulationsversuchen, die die gebr. goncourt zur zeit mit großem materialaufwand veranstalten. ich finde diesen (und alle anderen texte auch) einfühlsam, aufrichtig und nicht zu sehr (also: angemessen) verzweifelt. und bin sehr gespannt auf die in diesen tagen erscheinende (silberstreif) nummer 3 der „katze„, in derjenigen ich auch mit einem text vertreten werde. mit stulpenstiefeln. ich hätte dies alles aber auch sonst alles genau so geschrieben, sie wissen das, ich bin nicht so.

http://www.myspace.com/katzeheft

Interview mit Herr Schnell

„Eigentlich ist es ein Radio im klassischen Sinn und damit so ein Ruhepol im wilden Internet, was ja auch permanent fordert und überfordert…“

byte.fm-Gründer Ruben Jonas Schnell sagt hier im Interview (mp3) ein paar gute Sachen. Zu Anfang allerdings irrt er, es gab nämlich, zumindest in Niedersachsen, sehr wohl einmal einen privaten Sender, der ein hochanständiges Musikprogramm ablieferte. Lang lang ist’s her, da war der Schnell noch bei Radio Dreyeckland. Der Kollege von Radio Corax stellt teilweise merkwürdige Fragen, aber seisdrum.

Andere Sender höre ich natürlich auch noch. Hier einmal die derzeitige Liste der Radiostationen von meinem Desktop: radio.m3u.

Licht

Die Sonne hat Heute noch ein paar extra-Lux draufgelegt auf’s Licht, Lumen oder wie das heißt, und die Farben sind auch optimiert bereits vorab. Wird Zeit ich komme hier wieder raus, hinter der Werbeplane die am Fenster hängt, und an deren Beseitigung ich seit einiger Zeit herumtelefoniere. Heute Abend Radio verschnupft.

Vor einer Weile

gerade eben um 3 Uhren herum, kurz hier im Wald gewesen. Es ist schon Bärlauch, und ich werde in näherer Zukunft einmal eine bis 3 Stunden dort verbringen wollen, um bewegte Bilder zu sammeln, denn überhaupt muss man sich mal mehr der Filmkunst zuwenden, sie ist eine schmählich vernachlässigte Disziplin in diesen Tagen. Von der Hochschule dringt ein die Künstlermähne über der Klaviatur (des Kreises) schüttelndes Crescendo durch den Straßengeräusch an meine Ohren, jedoch das Freejazz-Studium beginnt bereits mich zu langweilen, dabei sind wir gerade erst bei D-Dur. Und das Alphabet hat aber so viele Buchstaben.

Der erfundene Satz, 9

Eine obsessiv betriebene Passion war, an große und mittlere Unternehmen Beschwerdebriefe zu schreiben, in welchen er sie auf – tatsächlich vorhandene oder nur durch unsachgemäßen Gebrauch hervorgerufene – Mängel ihrer Produkte hinwies. Drei ganze Ordner nahmen hierbei die Briefe an die Hersteller von T-Hemden ein, die ihre Etiketten im Halsbereich einnähten, derart das sie unweigerlich zu kratzen begannen auf der nackten Haut, nach wenigen Minuten bereits. Also musste man sie heraustrennen, was in den allermeißten der Fälle zu einem Loch an besagter Stelle führte. (Es ist aber auch ein Ärger damit!). Mit seiner Schreibmaschine saß er also in seinem alten Ohhrensessel, die Uhr tickte die Zeit hinweg an der Wand, unauffällig. Überhaupt was dies sein Losungswort in den letzten Monaten. Nachdem die Sache passiert war.

Aus: Vladímír Schztončz: „Die Rückwärtsakrobatik des Monsieur Goldesfinger“ Verlagsgesellschaft Roggenhausen & Cie., Wien 1985