Da fuhr

ich dann am Gestern mit dem Fahrrad zur Arbeit und am Moltkeplatz: Ist ein Markt aufgebaut, (eine Obstverkäuferin beißt in einen Apfel hinein), neben der Leierkastenfrau sitz ein dicker, lieber Hund, zuvor die Blätter, von den Bäumen, im dunstigen Sonnenlicht, fallen, ein Kindergarten macht einen Ausflug und eine Nonne, die ist auf dem Weg ins Krankenhaus vom roten Kreuz.

Die Luft ist genau richtig kalt für den Überzieher, die Sonne blitzt hinter den Gardinen hervor. So war es.

Dann heute am Morgen: Das schwärzeste Schwarz sah ich, als ich die Espressokanne aufschraubte um den feuchten Kaffeesatz herauszuklopfen. Schwarz und schimmernd, zieht es Materie an.

An der großen Straße, das Hotel wechselt täglich seinen Namen, Hot Is oder Hotel I oder Ho Ib. Ich habe dort die Möbel hinein getragen, in jedes Zimmer: Einen Schrank und ein Bett und eine Wandverkleidung mit angebauten Nachttischen, erinner ich mich, manchmal, wenn ich nun daran vorbei fahre, wie ich auf dem Parkplatz stand und eine Zigarette geraucht habe. Manchmal denke ich, dort hinein zu gehen und mich an die Bar zu setzen, für einen Abend lang, zur Messe wohlmöglich auch noch, eine Geschichte zu erfinden.

Wenn ich eine halbe Stunde vor Schichtbeginn hier losfahre, wir produzieren dort tatsächlich in vier Schichten, die sich teilweise überschneiden, dann also habe ich noch genug Zeit, auf der Streusandkiste sitzend, ca. auf dem halben Weg von der U-Bahn dorthin, ein Gedicht zu improvisieren,

Im Moment schreibe ich auf allem was Papier ist, es ist furchtbar.

Noch sitze ich hier im Bureau im Keller

Jedenfalls ist es zur Straße hin ein Keller, nach hinten raus ebenerdig zum Hof, noch sitze ich also hier, im Bureau in der Berliner Villa, noch bin ich müde und noch warte ich, zugegeben, eigentlich nur das die Zeit tick tack. Gleich aber werde ich die Treppe nach oben gehen, die Stempelkarte abstempeln, auf mein Fahrrad steigen und dann den Engelbosteler Damm herunterfahren bis zum blauen Bahnhof um dann dahinter nach rechts abzubiegen und Freund K. zu besuchen. Das Fahrrad hat eine Acht im vorderen Laufrad und es müsste zum Fahrradmann gebracht werden, der es neu stimmen könnte damit es wieder schöner schwingt. Nächste Woche diese Woche dann vielleicht. Die Lichter sind gelöscht und das Schreibgerät wird nun hinuntergefahren, die müden Augen abgewandt vom glatten Schirm, hinaus ins Unquadratische!

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Leitmotif Doppelganger: (Das dachte ich dann auch nochmal und nochmal, nachdem ich den Film Romulus gesehen hatte, an jenem Abend, und mir erst Tags darauf in den Sinn kam, dass es ja auch noch diesen anderen Wolfsjungen gegeben hat, diesen Remus, und was eigentlich aus ihm geworden ist), durch das zum Hinterhof geöffnete Fenster höre ich jemanden Trompete spielen. Wurst und Seife müssen sein. In einer Plastiktüte, die in einer Unterbett-Plastikbox mit Rollen sich befand, war das Folgende zu finden: Whiteboardmarker, Textmarker, Batterien (neue und gebrauchte), Kerzen, Streichhölzer, Feuerzeuge, ein Bleistift, zwei Taschenlampen, eine Blechdose mit drei Knöpfen darin (Aufschrift: „Leibniz-Keks der Butter-Keks“), Gefrierbeutelverschlussclips, eine Augengelkühlbrille, eine Unterlegscheibe sowie zwei Messeraufsätze für eine Küchenmaschine die es nicht mehr gibt und eine Packung Ausstechförmchen für Weihnachtskekse, noch ungeöffnet. So findet sich eines wieder zum anderen. Sehr froh auch darüber, den Akkulader wiedergefunden zu haben. Das auch gestern K. erzählt, der zu einem Festival fährt um dort mit sich aufzutreten. Das Festival ist so geheim das man es nicht findet. Kommen auch nur Geheimagenten hin. Dort.

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Tuesdays are the evil Twins of Monday*s, don’t you think? Den Zettelkasten verwenden, um das Feuer anzufachen, nach Gutsherrenart. Das Notizbuch zur Hälfte durchgesehen am gestrigen Tag, nach Sachen die hier hin geschrieben werden können und sollen, das passiert jetzt sukzessive.  Interessiere mich auch immer mehr für Raben und Haikus, da war neulich einer im Park, mit vielen hellen Stellen im Gefieder, ein alter Rabenvater vielleicht. Der Park ist ja doch auch ganz schön, ihn gleich um die Ecke zu haben, ein bißchen ostzonal zwar. Aber in 20 Jahren sieht hier eh alles so aus wie in Russland vor 20 Jahren, ausgenommen das Alphabet, das wird gleich kreidebleich abgeschafft. Schlechte Zeiten also für Schriftgelehrte, aber das ist ja nichts Neuss. Bielefeld hingegen hat einen Ruf zu verteidigen. Heute saß einer auf dem wegweisenden Schild neben der Nienburger Straße. Und hat den grauen Himmel angekrächzt vor lauter Freude.

Tiere Essen mit Safran nennt man Paella. Da sind sogar gleich mehrere Arten enthalten. Aus dem Meer und aus dem Hühnerstall. Kaninchen sind aber zu niedlich. Soviel zum Thema kleines Rädchen und Suchmaschinen. Sie haben es sicherlich bereits bemerkt, es führt zu nichts. Kurze Sätze sind nicht immer besser.

Perseiden, Wolkenverhangen

 

& même les Perseides se sont caché au-dessous les Nuages, cette Anée-la. So sind die Zeiten mit den Jahren dahin gegangen, Tage und Monde Stundenuhr Sammelbestellung Kornkreise UFO-Zähmung. Ach der Text. Was sich hier zusammenfügt und sperrt gegen die Nützlichkeit, die vermaledeite; Am Morgen in der U-Bahn gesessen, Saudade, kann man dass so sagen, weil die Musik so schön war und ich in einem tausende Malen gehörten Lied plötzlich noch ganz neue Dinge hören konnte, Gitarre, Bass, all die traurigen Lieder, sie haben mir das Leben gerettet, in den ganzen Nächten. Auf dem Weg Nachhause dann am Abend hätt‘ ich beinahe lachen müssen, weil mir die Onkeltante von Oma Emil gegenübersaß. So kann’s gehen.

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# Seit Jahren, immer wieder, die gleichen kajalgestiftelten Kleinmädchenneurosen im Gefühlssalat, ach willst Du denn nicht erwachsen werden?

# Bushalte Emmichplatz/Musikhochschule: Der Mann, der mit dem Plektron das Touchpad seines Smartphone bedient.

# Und an manchen Tagen ist die Liebe auch ein 20-Euro-Einkauf im Diskount-Supermarkt.

# Jede und Jeder haben das Recht, nackt im Schlamm zu tanzen.

# Käte Hamburger trifft Emil Berliner (An einem verwunschenen Tag).

# Neulich am Weissekreuzplatz gesehen: Die altengerechten Einkaufswagen, einem Rollator nachempfunden, die jetzt von einigen Supermarktketten der demographisch gewandelten Kundschaft angeboten werden – sie werden gerne auch von Stadtstreichern und Säufern genutzt, die sich eben gerade keinen solchen Krankenkassenfinanzierten Gehwagen beschaffen können, um bspw. 3 Flaschen gemütlich über den Schotter zu rollen.

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The mass of men lead lives of quiet desperation.

(Henry David Thoreau, „Walden“)

# Schwarmintelligenz. Flaschenhals-Effekt.

Erste Amtshandlung der [letzten] Woche war:

Einwurfeinschreiben an mich selbst zu verschicken. Montag. Am Abend dann im Baumarkt Tapetenkleister gekauft. Hier wurde ein Film gezeigt, der zeigt, wie man mit einem Akkuschrauber sehr leicht sein Flugzeug selber reparieren kann. Am Dienstag dann endlich noch einen Doppelpack Fotofilme gekauft, nun kann ich Collagen anfertigen. Die Zukunft jedoch ist weiter ungewiss, das ist nichts Neues. Heute auf der Arbeit Etiketten, beschriftet mit den Worten „An alle Briefabholer.“, auf Kataloge aufgeklebt. Merkwürdigerweise an zwei Tagen hintereinander (so meine ich) eine Frau auf dem Fahrrad gesehen, diejenige mit mir zur Schule, genauer in die Paralellklasse, gegangen ist. Ihren Eltern gehört das älteste Lichtspielhaus der Stadt. Der neue Gasherd kam natürlich am Morgen, ausgerechnet als ich unter der Dusche stand.

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Der Regen in der letzten Nacht hat den Blättern das zarte Durchscheinen genommen. Der Wald ist nun ganz und gar grün.

[Butterbrot mit Salz zum Mittagessen] Gestern waren da diese Begebenheiten, denn ich fahre nun mal mit Bus&Bahn zZt und man wird sehen wozu es gut ist. Zunächst der Eine, der anhebt einen anderen anzumotzen wegen einer Sache die ihn stört, als er merkt das dieser ein Tourist aus Großbritannien ist und ihn nicht versteht vollkommen übergangslos und mitten im Satz auf English weitermeckert, dass es die reine Freude ist, dies ist nun jemand anders passiert und ich war nur dabei. Dann, in der Station Steintor gerade eingestiegen und sehe, dass die Tür sich schließt aber noch jemand mit möchte, stelle den Fuß in die Tür damit sie aufbleibt und merk erst jetzt der führt sein Lieblingsgetränk spazieren, es gibt nun kein zurück mehr und er hebt an zu erzählen, bedankt sich sagt beim Einsteigen, er hätte keine Angst gehabt die Bahn zu verpassen, aber dies hier zu verlieren, zieht eine Fernsehfernbedienung aus der Tasche, richtet sie gen Wagontür, drückt eine Taste, die Türe schließt. Ich sage das sei praktisch & erfahre noch es ist ein Erbstück von seinem Großvater Walter Bruch, das Original jedoch liege sicher im Safe. Diese Worte wiederholend, die Fernbedienung in der einen, die Pulle in der anderen Hand, zieht er von dannen, jedoch nicht ohne die anderen Fahrgäste ebenfalls vom Verbleib des Originals in Kenntnis. In einer Station in der ich Umsteige loben zwei Männer die Vorzüge der hannoverschen Straßenbahn gegenüber der in Berlin.

Dazu ein kleiner Lehrfilm, der jedoch wiederum an ganz anderer Stelle seine Handlung gefunden hat..:

Im Bus (*)

Den ich aufgrund der Witterungsbedingung (denn es ist nur eine, der liegende Schnee nämlich) anstatt des Rades nehme mache ich mir einen Spaß daraus, kleine Haikus über die Mitreisenden auszudenken:

die blöden kühe
glatt widerkäuend auf eis
rutschen graziös aus

(*) Finde ich ist auch eine gute Überschrift für den ersten Eintrag im neuen Jahr, ein Artikel der sich einreiht in eine lange Tradition von Beiträgen, die sich mit dem öffentlichen Nahverkehr befassen und suchen sie doch einfach selbst bei Interesse. Natürlich (paradoxerweise) ärgere ich mich auch über die Mehr-Leute die anstatt mit dem Auto zu fahren den Omnibus für ihre Zwecke entdecken, anstattdessen sie ihn uns Radfahrern überlassen (auf der Arbeit allerdings war bereits einer der Kollegen vor mir anwesend und saß in Schal und Jacke ganz verloren im noch jungen Jahr an seinem Arbeitstische sinnierend; Wir sprachen einige Worte, aus denen hervorging das auch er (wie auch ich) heute mit den Gefährten der Überlandwerke und Straßenbahn AG vorlieb nehmen musste, weshalb mein Groll sich nicht nur gegen Ihn sondern auch gegen mich zu richten hätte, so denke ich jetzt, denn schließlich verstopften offenbar die Radfahrer genauso die Passagierräume wie alle anderen auch, ich bin jedoch grundsätzlich eher kein Freund des Menschen, ich glaube das hier und da bereits sachte angedeutet zu haben. Deshalb. Und wie schön der Schnee doch ist und der blaue Himmel, der zumindest zu großen Teilen noch unbevölkert geblieben und nur hier und dort von Aluminiumprojektilen beflogen wird, besetzt mit (in Zukunft zuvor nackt gescannten). Aber ich schweife ab und muss in der Mittagspause unbedingt (einen Kalender kaufen sowie) ein Stück die Allee hinabspazieren, die zu den Barockgärten (dem Großen Garten) in Herrenhausen führt und entlang derer sich übrigens seit 1893, beginnend am Königsworther Platz, die erste hannoversche Straßenbahnlinie erstreckte.#LakVers1 #LakVers Lakonische Verse