Sprechblasen


Bild © Anne-Frank-Zentrum

Das Diktatoren-Gesicht im neuen, zu pädagogischem erdachten Hitler-Comic vom Anne-Frank-Zentrum, geht es nur mir so, aber mich erinnert hier alles an „Tim und Struppi“. Während der Arbeit, zwischen all dem, nach entsprechenden Ähnlichkeiten im Werk Hergés recherchiert, keine exakten gefunden jedoch: Der Strich, der Ausdruck in den Augen, die Geste der geballten Faust, die kleine Perle Schweiß an der Schläfe. Die Umgebungsdynamik mit den angedeuteten Bewegungen, mit den aufdampfenden Wutwolken, dass alles habe ich so schon in den Schurken bei Tintin gesehen, es sieht, merkwürdigerweise aber ich finde es, genau so aus. Dort.

Hier nun, nach langer langer Zeit wieder Analogien, Synchronizitäten gar möglicherweise, wegen derer dieses Blog so heißt und nicht etwa nur coderwelsh, was, geben wir es zu, für sich allein genommen bereits ein sehr guter Name gewesen wäre. Den ich mir mal ausgedacht hatte, in einer Sturmumtosten Nacht, in meinem kleinen Zimmer im Studentenwohnheim. Damals™.

Und gerade höre ich und das bringt mich zu einem weiteren Kreuz-und-Quer Verweis, ein Conceptual Soundwork von Alan Licht. Wie Herr Licht einmal den Film Rashomon zeigte ohne Ton, und die Leute die Untertitel lesen sollten laut dazu.

The purpose of the piece is to take the audience members out of their usually passive roles as observers and to become active participants, aware of the people surrounding them and and their own power of speech–not merely awed and muted by the „miracles“ of light and sound projected in front of them on the screen.

Und er hat das dann aufgenommen, mich erinnern diese mit kurzem Abstand gesprochenen Worte, (an Vorgestern und die Untertitel-Extraktion) und um ein jeweils nur sehr kleines Stückchen Zeitversetzt, sehr an das Credo, dem Pfaffen nachgesprochen in der Hl. Messe. Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden und das ewige Leben. So sigh us.

3 Kommentare zu “Sprechblasen

  1. die mit den nachgesprochenen untertiteln? eher nicht, denke ich. kann auch meine einbildung sein, es ist ja eher diese spezielle art des sprechens, die auffällt. obwohl es garantiert auch ernstzunehmende vergleiche gibt zwischen kino und kirche, ich bin jetzt zu faul das zu recherchieren.

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