25.1. Heute lag der Brief im Kasten. Es hat lange gedauert. Hab ihn in die Innentasche gesteckt und bin schnell, durch die kalte Luft hindurch, zum 200er Bus gegangen. Dann die Kopfhörer und die Sonnenbrille (Lobpreisung der Sonnenbrille). Den Brief öffnen, lesen, merken wie die Last der letzten Monate sich auflöst, schlucken, […]. Aus dem Fenster schauen. Sonnenbrille. Ausgestiegen am Lindener Markt. Nach Luft schnappen (kalte Luft) und […] herunterschlucken. Ein Angestellter der Sparkasse, wo ich Geld vom Sparbuch abehebe um den Laser bei der Zahnärztin zu bezahlen, trägt obenrum rosa. Nach der Behandlung fährt noch die Strahlenkanone einmal um meinen Schädel. Schwindel. Ein wenig benommen wieder an der Kälte. Nehme den Bus 300 Richtung Pattensen.
Ein dicker Hauptschüler sagt zu seinen dummen Freunden etwas über mich, als ich mich setze (bilde ich mir ein?). Ich schaue ihn böse an aus dem Winkel meines rechten Auges, da ist er dann ruhig, das dicke dicke Kind.
* Am „Grünen Hagen“ kurzes Innehalten, Bericht. Jetzt ist nicht mehr alles so grau noch, es wird besser, wieder mutiger.*
In Pattensen beim Walmart gewesen. Gekauft: 1 Packung Darjeeling Tee, 1 Flasche stilles Vulkanwasser, 1 rostrotes Cordhemd (Gr. M, 5€) sowie 1 belegtes Brötchen, einen Schoko-Muffin beim vorgelagerten Einzelhandel, einen Hamburger (1€). Alles gegessen im Laufe, bis auf das Hemd.
Ggn. 14h dann endlich in der Fabrik. 4½ Stunden gearbeitet. Zwischendrin die Kollegin „Buchhaltung“, als sie merkte das der Drucker endlich druckt und ausrief „jetzt passiert endlich was“, mit den Worten „passieren tut immer was, genau genommen“ erfreut. Auf dem Rückweg in die Ecke der Feierhalle (=“Narrhalla“) der „Ricklinger Narren“ gepisst. Zuhause tiefgekühlte Pizza Scampi: 16 sind auf dem Foto a.d. Packung, 11 tatsächlich auf der Pizza. Dazu eine Dokumentation: „Paul Auster – Mein Leben“ gesehen, welche ich am Tage mittels DVB-T-Stick auf den Computer aufgenommen hatte. Es ist alles so wie ich es mir vorgestellt hätte, ich es mir vorgestellt, in diesem Film. Auster ist grauer als auf dem Foto, welches in einem meiner Notizbücher klebt. Ein schöner, interessanter Mann. Brooklyn. Viele Fragmente aus den Büchern in diesen 50 Minuten entdeckt. Gestört hat mich nur das diese Filmleute die Musik aus „Dead Man“ von Neil Young verwendet haben. Wenigstens nicht „American Beauty“, für dieses mal. Sein letzte Buch, die „Brooklyn Follies„, gerade gestern Nacht ausgelesen. Danach (wieder Heute!) ohne Sorge einen Brief an die Uni geschrieben und eingetütet. Konnte es mir nicht verkneifen, das zweiseitige Gutachten mit einer pinken Büroklammer zusammen zu heften. Als Briefmarke das Motiv „Klatschmohn“. Als geheimes Zeichen meiner Ergebenheit.