[Seismograph] Dieses alles was wir hier schreiben….

[Seismograph] Dieses alles was wir hier schreiben. Mit meinen krummen Fingern die auf der Tastatur lauern wie Taranteln. Sich zu bewegen auf der Jagd. Dahingehend. Dieses alles was wir hier schreiben wird ja weniger Bestand haben als die Bibliothek von Alexandria. Als die Stadtbibliothek in Linden am Marktplatz (und da sollte ich mal wieder hin) die wo ich früher immer mein Lesefutter mir besorgte. (Zumindest einmal in der Woche war ich dort, stieg aus der Linie 9 aus und verschwand hinter den dunkelroten Backsteinmauern des Lindener Rathauses für mindestens eine Stunde und um das eine Kilo Text dort wieder abzugeben und ein weiteres Kilo Geschichten mit Nachhause zu nehmen). Weniger Bestand. Sowieso sollten alle Menschen das Lesen wieder verlernen am besten und das Erinnern aufgeben. Das nützt ja keinem außer den Leichen im Keller beim Ringelreihen.

Und weil das so ist muss etwas unternommen werden dagegen. Warum das so ist ist einfach das digitale Speichermedien um ein Vielfaches anfälliger sind angenagt zu werden vom Zahn der Zeit als beispielsweise Papier (ja das glaubt jetzt wieder keiner. is aber so.) Also. Was soll man tun? Es wird das Digitale analogisiert und in den Müll geworfen. Ja klar in den Müll. Die Kinder werden es noch lesen können (die Enkel auch), doch dann wird es schwierig. Und die Besucher (Arche-O-Logen) von „Außerhalb“ werden sich sowieso von unseren Müllhalden ihr Bild (ein nicht ganz so schiefes wie man es sich denken mag) von unserer Zivilisation zusammendichten.

Was für eine bunte Zeit das war, die sich in diesen (radioaktiv veseuchten) Artefakten wiederspiegelt. Die Bewohner verehrten offenbar einen Gott mit Namen „Mr. Propper“. Sie huldigtem ihm indem sie ihre ärmlich ausgestatteten Behausungen mit Substanzen die in Gefäßen verwahrt wurden die sein Konterfei zierten stets so reinlich wie möglich zu halten suchten.

In den Müll damit! Flaschenpost verschicken. In die Leine. Ausdrucke anfertigen und die dann in ollen Grünkohlweckgläsern dem Hausmüll beigeben. Im Bewußtsein der eigenen Vergänglichkeit und der Mechanismen der Archaeologie und der kombinatorischen (im Nachhinein) Geschichtsschreibung (die sich insbesondere an den Müllhaufen untergegangener Zivilisationen gütlich tut) eben diese manipulieren. Jedes Blog in die Mülltonne! (Union der Revolutionäre zukünftiger Zeiten / „Zeit Reis Ende“) *- Ich fange gleich nächste Woche damit an.

(Und warum: dieses Bestreben das alles aufzubewahren: Weil es alles verschwinden könnte. Von jetzt auf gleich. Der Nordseesand unter den nackten Fußsohlen. Das Zwitschern der Vögel. Der Geschmack von Hering oder Graupensuppe. Die Kälte auf der Haut und in mir drinnen: Und immer im Kopf: Das letzte Mal: Ich. Und in mir drinnen. Ich.)

Seit zehn Tagen geht das nun so

(und es fällt mir natürlich nur auf wenn ich Zuhause bin am Tage) – die Wohnung unter meiner wird renoviert und es wird zu diesem Zwecke vor allen Dingen gebohrt und die Wände und Boden oder Decke werden mit anderen lärmerzeugenden Werkzeugen bearbeitet. Ich werde noch. Habe schon versucht mittels Kopfhörerradio Abhilde zu schaffen. Nun überlegt eine Mietminderung anzubringen. Bei mir vibriert der Schreibtisch und die Glasschale mit dem Schmuck die im Regal steht klirrt. Jetzt gerade endlich beschlossen die Hutablage die IKEA schon garnicht mehr verkauft an die Wand zu hängen. Selber bohren. Eine Wunde an der Daumenhand jetzt. Der Musiker (würde gerne) über mir übt Töne falsch ein. Tonleitern komplet schief gelegt. Zu allem Unglück.

Um 12:00 Uhren nachdem ich mich mit der Technik von PIN, PUK und PUK 2 oder was auch immer eingehend beschäftigte dann ersteinmal hieraus geflüchtet. Diverse schöne (wie ich finde) Photographien angefertigt. Und Vogelstimmen aufgenommen aus dem blauen Himmel heraus. Und Flugzeug Laubsauger weitere Vögel.Heute Abend gehe ich zu einem Koncert, gespielt von einer Band die sich ihren Namen nach einem Film von Lars von Trier(?). Das wird schön werden.

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(Heute (Also Gestern (groß geschrieben)

aber heute ist immer bis man mal endlich aufsteht) habe ich meinen ersten Artikel in der hiesigen Tageszeitung veröffentlicht gehabt.)

Haben die Ärzte (nicht die Band, der Beruf) hier in Hannover demonstriert. Und weil die Ärzte (nicht die Band, der Beruf) bekanntermaßen zum Blutvergießen eine Neigung haben hat die Stadt die Pferdestaffel geschickt geschickt jedwede Revolution im Keim zu ersticken. Danke liebe Stadt! Umsichtig wo es doch Frühling ist und man muss aufpassen mit den Keimen. Sowieso immer dafür Sagrotan. Auf dem Rückweg kam der Ordnungsstaat dann ordnungshalber geordnet unter meinem Balkon vorbeigetrabt. Die Arschlöcher (der Pferde) wurden nur verdeckt von ihren (schwach und kraftlos herabhängenden) Schwänzen.

It’s quick, easy and free! so steht immer dort ges…

It’s quick, easy and free! so steht immer dort geschrieben auf diesen gr-seiten. das könnte auch ein neues buzz werden: gr-sites. dieses gr ist ja so wie das doppel-XX vor jahren mal war, wo das cinemaxx mit angefangen hat und was dann alle machen mussten weil es so maxx war. wo bleibt eigentlich die post von meiner neuen grünen mobilfunkgesellschaft? dieses qef (! QEF-Sites!!) könnte ja auch heißen wenn du dich hier anmeldest wirst du viel zeit damit verbringen sachen zu tun die du ohne eine anmeldung nicht nötig hättest. oder sowas. und im nachhinein erst erscheint es dann so (nachdem man sich monatelang darauf programmiert hat) als würde es eine unglaubhafte zeitersparung sein dieses zu benutzen.

Sehr müde heute juckt der Kopf. Am Samstagabend sp…

Sehr müde heute juckt der Kopf. Am Samstagabend spontanen Besuch bekommen der bis zum sehr frühen Sonntag blieb. Lange Jahre die wir uns kennen. Gestern im Waschsalon gewesen weil die Maschine. Auf dem Weg dorthin vor der Kneipe an der Ecke die preussisch-blonde Polizistin die den Kneipier (er hatte sich offenbar über die Pferdeäpfel vor seiner Tür beschwert) mit spitzer uniformierter Stimme: „Pferde kacken nun mal auf die Straße“ von oben herab. Als wäre es das gottgegebene Recht der Staatsmacht auf die Straße zu kacken. Pferdemädchen. Adrett den Zopf geflochten. Deutsch.

Reger Betrieb im Waschsalon am Sonntagnachmittag. Kostet 3 Euro 50 eine Wäsche. Dauer mit trocknen: ca. 45 Minuten. Das Mädchen in dem hellgrauen Trainingsanzug (pinker Textmarker) die auf der Ablage sitzt (Kopien ihres Sprachkurses). Die kleinen Kinder in den speckigen Anziehsachen („Team 2000“ und „Out Door Ralley“) (diese Aufdrucke auf den Polyesther-Sweats immer). An der Wand freundlich schauende Waschmaschinen in lebergelb die den Besuchern die Regeln und Beachtungen des Waschsalon-Wäschewaschwesens erklären sollen. Und das Einbruch sich nicht lohnt. Videoüberwachung.

Du fliegst in einer Woche nach Madrid.

Soeben noch einmal draußen gewesen. Hatte diese Mü…

Soeben noch einmal draußen gewesen. Hatte diese Müdigkeit die kommt wenn man am Tage zu lange schläft, und die bin ich nun losgeworden. Feuchte Nebelkälte dort draußen. Kurz daran gedacht vielleicht noch zum Levy zu fahren. Kurz über den in schnellem Tempo klar werdenden Kopf gefreut. Über die Beine die laufen. Über die schwarze Jacke. Die gelben Lichter in den Fenstern und die über der Straße hängen.

Der ‚Kulturtreff‘,

ein Ort ein bißchen wie aus einer anderen Zeit. Liegt hinter der Brücke am blauen Bahnhof stadtauswärts rechts der Schulenburger. Hinter der Brücke. Da ist man ja sonst auch nicht. Dunkelheit dort in den Straßen. In einem Hinterhof höre ich ‚wenn du mich fragst wo’s am schönsten war sag ich Sansibar ‚. Ein junger Mann springt von einem Schrottcontainer auf einen daneben stehenden um seiner Freundin zu imponieren (der es peinlich ist). Ecki Crash und Praktikantin Ilse auf der Bühne des ‚Kulturtreff‘ zeigen verblüffendes mit unsichtbaren Kartenspielen und unbedruckten Geldscheinen.

Nach der Zauberei treffen wir uns in einer urigen Studentenkneipe. Weil dort genug Platz ist für viele Menschen wie uns. Die Bedienung ist unfreundlich und entspringt direkt einem Song von Achim Reichel. Nach der ersten Bestellung sind wir weitestgehend uns selbst überlassen. Die Bratkartoffeln sind ölig und labbrig, ich kenne das. An den Tischen sitzen junge Studenten aus der Provinz mit ihren neuen Bezugsgruppen (Studenten aus der Provinz), alternde Hausbesetzer und normales Volk. Urig. So ein Ort an dem man immer wieder landet obwohl man es so über hat. Das wußten wir aber alle vorher. Es war dann doch schön.

Heute Nachmittag etwas geschlafen (obwohl meine Getränke sich nicht anzünden ließen). Davor spontan Merkwürdigkeiten zusammengekocht – Linsen die mir dann zu sauer geraten sind (ich hatte gleich Zitrone darübergetan, und zum Abschluß noch Essig) und Grünkohlsuppe mit Graupen. Es wird eng gegen Ende des Monats, und ich hab ein wenig für die Woche vorgekocht. Weiß garnicht wie lange ich keine Graupen mehr gegessen habe. Das letzte mal vermutlich irgendwann in den 80er Jahren.

Nachher werde ich vielleicht noch (wenn ich die Ruhe dazu finde wirklich nur zuzuhören) ‚Das Wunder von San Michele‘ von Alban Nikolai Herbst hören (welches Gestern auf dem Deutschlandfunk lief).

wo wir bleiben

was wir sind ist kein vorrankommen. beschreibung des zustandes (oder der zustände/zuständlichkeiten): sobald die beine gekreuzt und nach vorne gestreckt im dunkeln unter dem schreibtisch verschwinden verliere ich den überblick – was jedoch sicher ist und vielleicht auch ein wenig schmerzend der eine fuß am gerippe der heizkörpers, rechts von mir im regal das alte radio tönt wohl und spielt die ruhige sogenannte ‚klassik‘. gerade eben geht der videorecorder an der mir den fehlenden teil aufnimmt: drei farben: rot. heute auf der rückfahrt von pattensen: ck one. die neunziger jahre als alles so leicht und schwer zugleich. vorhin in der „deutschland wird weltmeister-show“ im ersten programm die scorpions mit „wind of change“ (einen winzigkleinen augenblick die haut einer gans und sofort so sehr dafür geschämt).gestern nacht von der ‚bandelstaße‚ geträumt. weisst du noch wo eure wohnung war? erdgeschoss rechts von dort aus gesehen glaube ich, und dass zweite fenster war das kinderzimmerfenster. damals noch: sprossig und doppelt gescheibt ohne roller vor der tür. an der ecke war ‚kaupke‘, dass gibt es auch nicht mehr und dort saßen wir unter den auslagen für das gemüse und sammelten ein was runterfiel, gefallen war einen taten wir damit niemandem aber weh doch auch nicht wozu die ganze aufregung dann hielten sie uns denn für zigeunerkinder?