ein Ort ein bißchen wie aus einer anderen Zeit. Liegt hinter der Brücke am blauen Bahnhof stadtauswärts rechts der Schulenburger. Hinter der Brücke. Da ist man ja sonst auch nicht. Dunkelheit dort in den Straßen. In einem Hinterhof höre ich ‚wenn du mich fragst wo’s am schönsten war sag ich Sansibar ‚. Ein junger Mann springt von einem Schrottcontainer auf einen daneben stehenden um seiner Freundin zu imponieren (der es peinlich ist). Ecki Crash und Praktikantin Ilse auf der Bühne des ‚Kulturtreff‘ zeigen verblüffendes mit unsichtbaren Kartenspielen und unbedruckten Geldscheinen.
Nach der Zauberei treffen wir uns in einer urigen Studentenkneipe. Weil dort genug Platz ist für viele Menschen wie uns. Die Bedienung ist unfreundlich und entspringt direkt einem Song von Achim Reichel. Nach der ersten Bestellung sind wir weitestgehend uns selbst überlassen. Die Bratkartoffeln sind ölig und labbrig, ich kenne das. An den Tischen sitzen junge Studenten aus der Provinz mit ihren neuen Bezugsgruppen (Studenten aus der Provinz), alternde Hausbesetzer und normales Volk. Urig. So ein Ort an dem man immer wieder landet obwohl man es so über hat. Das wußten wir aber alle vorher. Es war dann doch schön.
Heute Nachmittag etwas geschlafen (obwohl meine Getränke sich nicht anzünden ließen). Davor spontan Merkwürdigkeiten zusammengekocht – Linsen die mir dann zu sauer geraten sind (ich hatte gleich Zitrone darübergetan, und zum Abschluß noch Essig) und Grünkohlsuppe mit Graupen. Es wird eng gegen Ende des Monats, und ich hab ein wenig für die Woche vorgekocht. Weiß garnicht wie lange ich keine Graupen mehr gegessen habe. Das letzte mal vermutlich irgendwann in den 80er Jahren.
Nachher werde ich vielleicht noch (wenn ich die Ruhe dazu finde wirklich nur zuzuhören) ‚Das Wunder von San Michele‘ von Alban Nikolai Herbst hören (welches Gestern auf dem Deutschlandfunk lief).