Trübsinnig starrt er auf die kleine Wolke die seine portionierte Kaffeesahne macht als erwarte er das die auch noch zu regnen anfängt. „Da ist immer zu wenig Milch drin“ sagt Jochen und grinst schief. „Selbst wenn Du zwei davon in den Kaffee tust ist das noch zu wenig“. Ich nicke zustimmend. „Aber so ist das immer,“ sagt Jochen, „Immer zuwenig Milch und zuviel Kaffee, immer zuwenig Zucker und zuviel Medizin“. Ich schaue wohl ein wenig erstaunt, so das er nachsetzt: „Hab mal paar Semester Germanistik studiert in Hannover. War nichts für mich. Zuviel Worte und zu wenig Leben“. Kenn ich, denke ich. Und dann noch in Hannover. „Och, Die Stadt war schon O.K. da, so ist es nicht“ sagt Jochen als sitze er zwischen meinen Ohren. „Nur das Studium halt eben. Da waren Leute die haben erzählt und erzählt von der Revolution und haste nicht gesehen, und dann sollste die aber mal sehen wenn der Scheck von Papa nicht pünktlich da war. Das war unehrlich. Wer was ändern will, der soll bei sich selbst anfangen. Und das hab ich gemacht“. (aus „Auf Montage“)