Stichwortsammlung. Ausführlicher. Ich könnt den g…

Stichwortsammlung. Ausführlicher.

Ich könnt den ganzen Tag die Wolken kucken. Ich sitze im Bus, ich sitze eigentlich immer im Bus, hier. Da fallen mir die Sachen so zu. Die schreib ich dann in das schwarz-rote Notizbuch rein. Überhaupt ist so ein Notizbuch ja tatsächlich das anarchistischste Schreibwerkzeug, was ich mir vorstellen kann. Vom Sonnet bis zur Einkaufsliste, Grundriß der neuen Wohnung und die Nummer vom Nervenarzt. Ich rufe an auf Empfehlung von. Nur für meine Augen, Krickelkrackel geschrieben von der Welt durch den Kopf in die Hand auf das Papier. Deine Kladden sind ja Tagebücher, und dann rufst Du mich an, ich sitze im Bus, und tust so als wüßte ich davon nichts, ganz beleidigte Diva. Als wüßte ich nichts von Deinem Ringen um die Worte. Die Du mit Dir herumträgst. Darum geht es auch bei dieser Art von schreiben, daß man das bei sich hat. Bei-sich. Dann muß dir die ganze Welt nachfolgen in die Hölle, aber ohne mich und nicht hier im Bus.

EIn Schmetterlingsflügelschlag auf meinem rechten Augenlid, die Trauer ist ein ganzer heißer Knödel im Bauch, ein Körperliches Gefühl tatsächlich. Gestern nacht da saßen wir im Taxi und haben geredet über die Verläßlichkeit, und daß Freiheit nur im Einverständdniß und mit dem Wissen aller Beteiligten sein kann, etwas ganz anderes als die plakative freie Liebe der Hippies, beispielsweise. Dies tun wir aus Gründen. Aus dem Radio dazu Cat Stevens, Lady Madonna, der mir nachgeht in den letzten Tagen. Wir sind beide ein wenig betrunken, (Du) (ein anderes Du) mehr als ich, aber daß ist egal Heute, es ist gut. Diese Lieder erscheinen mir wie aus einer Zeit, die weiter weg ist als das Kaiserreich manchmal, weil sie wenig mit meiner Wirklichkeit zu tun haben. Vielleicht finde ich sie deshalb so schön. Und für die Taxifahrt hat es dann ja gelangt, daß Geld vom Lesen, und mehr sollte es auch nicht sein. Weniger Aufregung dieses mal, ein sehr guter Abend war das.

Davor im Regen (und da ist er wieder, der Regen) an der Wunstorfer Strasse dieses Haus entdeckt, an dem ich wohl eintausend Male vorbeigefahren bin ohne es zu sehen. Nur in Gedanken die Notiz, kurz. Kurzes eintauchen in so ein Hinterhof-Universum aus Bäumen und Garagen. Die Luft und der Regen. Heute morgen waren es mal Bindfäden, aus dem Bus raus und rein da. Ins Gesicht fliegt der, erfrischend. Vorher bei Aldi schon der Verkäufer, der mich Stirnrunzelt weil ich ihm die Plastikflaschen in einer Plustüte gebe. Der kennt mich schon, es ist nur ein Witz.

Und während ich dies hier schreibe in ein .txt scanne ich Farbproben von Möbeln ein. Und es sind schon wieder über ein Tag vergangen, und die nächsten Worte haben sich angesammelt und rumoren mit leise im Hinterkopf. Krickelkrackel.

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