Der Gewinnerfilm der diesjährigen Berlinale steht fest, es ist der peruanische Streifen La Teta Asustada von Claudia Llosa.
Zeit, auch bei der synchronen Filmwoche einen Schlussstrich zu ziehen. Meine drei Lieblingsfilme (Bronze, Silber, Gold) sind: The Legend of the Scarecrow von Carlos Lascano, Ostkreuz von Edition Impasto and the Winner is A Thousand Words von Ted Chung. Sozusagen ausser Wertung läuft der Abschlussfilm….
Ein wenig Freakshow, ein wenig Metropolis (Fritz Lang, nicht Superman, obwohl…), so würden die Kritiker wahrscheinlich Jojo In The Stars von Marc Craste (Produktion: Studio Aka) beschreiben. Es ist eine traurige, romantische Geschichte, die den kleinen Monstern mit den leuchtenden Augen in dieser Weltuntergangsszenerie wiederfährt, in welcher der Zerfall der Zeit augenscheinlich bereits weit vorangeschritten ist. Aber auch hier wieder eine Geschichte von der großen Liebe, die der Dunkelheit widersteht. Hochverehrtes und hochversehrtes Publikum, bitte Manege frei für Jojo, die große kleine Trapezkünstlerin!
Einige Anmerkungen zum Abschluss des Projektes Filmwoche 2009, welches sich hier spontan selbst entzündete. Ich habe wieder einmal gemerkt, dass es für eine dem Sujet angemessene Betrachtungsweise nicht genügt, sich den Film einmal anzusehen und das war’s dann. Trotzdem war dies allermeisstens die Vorgehensweise hier, vielleicht mache ich das demnächst irgendwann mal besser. Aber ich habe mir auch einiges zusammengereimt zu dieser Flut an Audiovisuellem, die im Internet zunehmend Raum beansprucht, oder sollte es besser Zeit heissen:
Der Kurzfilm ist möglicherweise die ideale Form für diese flüchtige, glatte Oberfläche, die sich auf unseren Monitoren materialisiert. Und selbst bei den zeitlich meist sehr beschränkten Werken, die ich hier bunt zusammengewürfelt habe, habe ich bemerkt, wie der Blick immer auf den Balken am unteren Rand des Filmblocks fällt, nur um auszuloten, wie lange ich mich noch würde mit dieser Sache beschäftigen müssen, bevor ich anfangen könnte zu schreiben, Links zusammenzutragen, die Musik wieder anzumachen (die ja immer da ist), den nächsten Link, die nächste Versuchung anzusteuern. Weil, oder hinzu kommt, der Wegfall des dunklen Raumes um die Leinwand herum: Plötzlich ist auch die Leinwand (ja selbst die fernsehmäßige Illusion ders.) nicht mehr da; der dunkle, reale Raum rund um die Projektion, welcher die Illusion so vortrefflich beförderte. Filme tauchen auf zwischen den Schrift-Stücken, tunnelartig; Nach den Texten verlieren nun offenbar auch die bewegten Bilder ihren Rand, zumindest wird er marginalisiert. Die Pixelsuppe weicht notgedrungen dorthin aus, wohin ihr die sie umgebenden Links und Textfragmente nicht folgen können, hinter den Bildschirm (im Auge des Betrachters).
So ist das nämlich, und im Supermarkt habe ich heute die ersten Osterhasen gesehen.
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(Filmwoche 2009: #1 | #2 | #3 | #4 | #5 | #6 | #7 | #8 | #9 | #10)
Auch ein kurzer Film:
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