Elfriede Jelinek über das Verlies:

Hier gilt das Wort das Vaters, der sogar schon Großvater ist, nichts besonderes, es gibt Väter und Großväter sogar in einer Person, es gibt ja auch die hl. Dreifaltigkeit, einen in drei Personen, hier haben wir einen Gottvater, der alle Personen ist und alles Sprechen (mit Ausnahme des Fernsehapparats und des Radios, welche unten gestattet waren) erledigt. Keine Stäbe, keine Gitterstäbe hier vorhanden. Es ist also nicht einmal möglich, zwischen etwas, durch das man hindurchschauen kann, auch keine Welt zu sehen.

Ein Kommentar zu “Elfriede Jelinek über das Verlies:

  1. Elfriede Jelinek schreibt richtig über die hl. Dreifaltigkeit, ganz richtig. Es ist aber leider nicht genug. Sogar ich kann nicht immer etwas Besseres über diese hl. Dreifaltigkeit schreiben, die ich nicht einfach löschen, entfernen kann, die dauerhaft unsere Gegenwart vergiftet und vergiftet. Wo ist unsere Zukunft? Richtig. tut mir sehr leid. Es ist eine tragisch-komisch gewordene Imitation und Sublimation des Phallus mit zwei Hoden, der Männlichkeit, die Dreifaltigkeit (so verstehe ich das!), und noch auch etwas mehr, glauben Sie mir! Es bleibt also übrig, diese Vorstellung, die schönste Position der männlichen Gewalt, der Vergewaltigung, der Unterdrückung, im Unterschied zu uns.

    Also, es ist kein Wunder, was in Amstetten in einem Kellerverlies passiert ist. Das passiert überall und sehr oft, jeden Tag. Es tut mir sehr leid. Es ist unsere Gegenwart.

    © Copyright, David Chutlashvili

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert