in diversen unterschiedlichsten angelegenheiten un…

in diversen unterschiedlichsten angelegenheiten unterwegs gewesen heute nacht. auf industriebrachen und keine ahnung was ich da wollte, theater gespielt und es nicht fertiggebracht vernünftig vom blatt abzulesen – vom blatt! – und mit der oma… auf einer veranstaltung gewesen es war kino, glaube ich. sie wollte schauen ob sie nicht noch jemanden kennenlernen kann, es war aber zu wenig zeit bis der film anfängt.

gestern beim zappen für 5 sekunden eine mercedes-ähnliche limousine in die augen bekommen. wird in china gebaut.

Gedichte schreiben

Für mich eigentlich nur einmal der Versuch zu erklären und zu klären was ich für Ideen zu dem schwierigen Thema Lyrik habe, was Gedichte für mich sein können und so weiter.

Was ist ein Gedicht und was ist kein Gedicht? Ein Gedicht ist ein literarischer Text bei dem der Zeilenumbruch nicht durch den Satzspiegel, den Druck vorgegeben wird. Das ist die in diesen Zeiten für mich „wahrste“ Form einer Definition von Lyrik. Eine andere Frage ist natürlich die, ob es überhaupt eine Aufsplittung von Prosa und Lyrik braucht – das ist aber jeweils eine andere Geschichte.

Ein weitverbreiteter Irrtum ist es, dass Gedichte aufgrund ihrer kürzeren Form einfache zu bewerkstellligen sind als Prosatexte. Was ja Quatsch ist. Ein Gedicht das in einer Viertelstunde entstanden ist ist – meine Vermutung – eher schlechter als ein Prosatext mit der gleichen „Produktionszeit“. Bei Prosa kann ich schwafeln und Erklären, ein Gedicht muss ohne das auskommen. Das was vielleicht auch auf 5 Seiten hätte gesagt werden können kristallisiert sich in wenigen Worten. Lyrik ist transluzent. Sie lebt von der Chiffrage, von dem Ungesagten das man vielleicht nur als Lichtreflex auf der Wand wahrnimmt, und jeder Leser sieht eine andere Farbe, kuckt er ja aus seinen eigenen Augen. In einem Gedicht schwingen immer noch die Seiten der Lyra mit, auch wenn sie inzwischen an einem Marshall hängen mag.

Aber das ist ja nur blabla. Muss jeder selber wissen. Für mich muss sich in Lyrik etwas „verdichten“, es muss etwas mitschwingen was halt eben nicht unbedingt. Wuchernde Wortwelt, Irritationen. Auch gerne. Ob nun gereimt wird oder nicht, Sonett geschrieben oder welches Versmaß auch immer, völlig egal. Wenn gereimt werden muss, muss es eben so sein, und wenn es Sinn macht meinetwegen –mit Zahnknirsch- auch zentriert gesetzt.

Ach ja, das Zentrieren, mit dem Word geht das so einfach und überhaupt kann noch nicht genau gesagt werden ob die elektronische Textverarbeitung der Schriftstellung klassischer Prägung überhaupt zuträglich ist. Beim „VersSchwoerer“ jedenfalls ist es so gewesen das wir eigentlich alle zentriert gesetzten sogenannten Gedichte am besten gleich an die „Bravo Girl“ hätten weiterleiten können. Naja. Fast alle. Aber darüber sollen andere Leute ihr Buch schreiben. Wir haben zumindest eines immer trotzdem gedruckt, weil wir die Leute nicht so brüskieren wollten. Vielleicht war das ein Fehler, egalomat.

Ich bin glaub ich kein großer Lyriker, was weiß ich, dass sollen bitte wiederum andere entscheiden. Ich versuche immer, alles für die Aussage die ich haben möchte wichtige stehen zu lassen und alles weitere wegzunehmen. Oder einen besonderen kontrapunktischen Rhythmus zu benutzen, oder Brechungen zu setzen und es würde aber auch so gehen, vielleicht macht es dann auch eher Sinn? Auch das herauszufinden mute ich dem Leser zu – die Mehrarbeit die ich beim schreiben hatte sollte doch Zeigefinger erhoben bitteschön durch zumindest zweimaliges Lesen gewürdigt werden danke.

Blut

leer pulsierendes
herzelos, schlaflos
gelassene Seelen
not im Kopf

fieber des urbanen
Stadtgekröse, Pest
wurmfortsatz im Untergrund
steinbetongewölbe

meiner Heimat.

Und dann das:

Blut Blutleer leer pulsierendes Herz herzelos schlaflos losgelassen gelassene Seelen Seelennot im Kopf Kopffieber des urbanen Stadtgekröse Pest Pestwurm Wurmfortsatz im Untergrund Grundstein Stein Beton Steinbetongewölbe meiner Heimat

Das sind fast doppelt so viele Worte. Nun ja. Vielleicht ist es kein gutes Gedicht (siehe oben) aber es zeigt doch ein wenig was ich meine. Was wollte ich nun eigentlich sagen? Gedichte sind schwierig, zu lesen und zu schreiben. Mit dem reinen Empfinden kommt man oft nicht weit. Ähnlich der Philosophie haben Gedichte erst mal weniger mit Sonnenuntergängen zu tun. Und nur auf Postkarten sind diese zentriert.

Wie wenn man sich entscheidet die Rose in Schwarz/Weiß zu fotographieren, vielleicht.

ausgezeichnet, diese nachtmusiksendungen bei BFBS,…

ausgezeichnet, diese nachtmusiksendungen bei BFBS, die für diese ganzen schlaflosen soldaten fern der heimat sind. „no more i love you’s“ gerade eben und jetzt „his latest trick“ von den dire straits. wie lang hab ich denn das beides nicht gehört! jedenfalls was wollte ich sagen, und dann sind die immer eine stunde zu spät mit ihren nachrichten weil die kommen aus london und da herscht linksverkehr, deshalb. und das saxophon, da haben sich auch schon reihenweise für in fingergeschnitten beim essenkochen in der standardküche. ok.

und als wir am samstag in diesem riesigen supermar…

und als wir am samstag in diesem riesigen supermarkt am zob waren (hier rechts neben dem hotel) war da irgendsoein merkwürdiges fest wie es sie so oft gibt in dieser schönen stadt und dieser typ ist auf den masten hochgeklettert (53m) und hat dort dann so kunststücke gemacht, kopfstand und sowas alles das einem unten ganz merkwürdig wurde.

null uhr mitternacht. wenn die das sagen im radio….

null uhr mitternacht. wenn die das sagen im radio. früher in eurem haus dort am stadtrand, auf dem dachboden auf dem wir im sommer schliefen manchmal (andere welt dort): wie wir zwei einmal ganz lange aufgeblieben sind um auf diesem weissen würfel-radiowecker die nationalhymne zu hören, die kommt immer um null uhr, hatte ich dir erzählt und du hattest die noch nie gehört und ich erst ein- oder zweimal. dann kam deine mutter, und wir hatten etwas zu erklären. früher, du bist ja zwei jahre jünger, war ich nach dem kindergarten immer bei euch (erinnerung an einen langen weg zu fuß durch schneematsch mit aufgeweichten schuhen): hatte ich immer bilder gemalt und sie ihr als dein werk untergeschummelt. ich wollte das sie stolz auf dich ist, da war ich 4 oder 5 oder so. ich weiß nicht ob sie es mir je abgenommen hat. später dann die sache mit der uhr. ihr habt da ja recht lange gewohnt. heute eine postkarte an den vater geschrieben, auf der kur. neulich bei unserem letzten treffen hattest du mir gestanden du hättest immer angst vor ihm gehabt.

7.6.1912

„Arg. Heute nichts geschrieben. Morgen keine Zeit.“