was haben alfred herrhausen, theo sommer und hellm…

was haben alfred herrhausen, theo sommer und hellmut karasek gemeinsam? alle drei haben eine nationalpolitische erziehungsanstalt (napola) besucht. diese nationalsozialistischen eliteschulen sollten die führung des 1000-jährigen reiches ausbilden, gauleiter für london, washington und moskau.

regisseur dennis gansel (u.a. „das phantom“ für pro7 und „mädchen mädchen“) hat sich dieses relativ unbekannten themas jetzt angenommen. erzählt wird eine internatsgeschichte im dritten reich, von der revolte gegen die eltern und der verführung der jugend. der aus dem film crazy bekannte schauspieler tom schilling spielt dabei eine hauptrolle.

Inhalt: Deutschland 1942. Das Hitler-Regime ist auf dem Höhepunkt seiner politischen und militärischen Macht. Der 17-jährige Friedrich Weimer (MAX RIEMELT) aus dem Berliner Arbeiterbezirk Wedding ist ein begabter Boxer. Sein Talent öffnet ihm die Türen zu einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt, der NAPOLA Allenstein, wo die zukünftige Elite des großdeutschen Reiches herangezogen werden soll. Friedrich sieht die Chance seines Lebens, sich von seinen Klassenschranken zu befreien und meldet sich gegen den Willen seiner Eltern in der alten Ordensburg an. In der ihm fremden Welt, beherrscht von nationalsozialistischer Zucht und Ordnung, erfährt er harten Konkurrenzkampf und unerwartete Kameradschaft. Bis ein grausamer Einsatz gegen entflohene Kriegsgefangene und die wachsende Freundschaft zu dem stillen und sensiblen Albrecht Stein (TOM SCHILLING), dem Sohn des Gauleiters, ihn vor eine Wahl stellen, die auch das Ende seiner Jugend bedeutet. (presseinfo)

ich selber kenne den film noch nicht, wie sie aus dem patchworktext da oben sicher schon scharfsinnig kombiniert haben. deshalb veranstalte ich hier im weiteren eine kleine presseschau:

die kollegen beim spiegel sind beispielsweise relativ geteilter meinung:

Dem Regisseur scheint das Provokationsspiel zu gefallen: Seht her, ich erzähle euch eine Internatsstory wie viele andere auch, ich zeig‘ euch „Crazy“ unter Hitlers Eliteschülern – und dann krieg‘ ich doch noch in politisch tadelloser Manier die Kurve.

im epd/film gibt es ein interview mit dem regisseur:

Jedes Mal, wenn im Fernsehen etwas über Gewerkschaften kam, hat mein Großvater gehustet und gesagt, „Scheißlinke“; jedes Mal, wenn etwas über den Zentralrat der Juden kam, dann gab es zwar keine antisemitische Bemerkungen, aber man hat doch deutlich etwas gespürt bei ihm. Das habe ich damals nicht verstanden

arte bringt morgen (8.1.) abend in metropolis ein gespräch mit den ehemaligen napola-schülern hardy krüger und helmut karasek sowie monsieur gansel himself.

verraten sein an dieser stelle noch, das die regie sich gerne zu ehren eines grossen vorbildes selbst in die eigenen filme schmuggelt. ob das auch diesesmal passiert ist, kann ab dem 13. januar in den kinos festgestellt werden.

weitere links:

trailer gross | mittel | klein | fotos eröffnung hofer filmtage 2004 | offizielle seite zu „napola“

mal ernsthaft, was kann ich denn von einem jahr er…

mal ernsthaft, was kann ich denn von einem jahr erwarten das sich mit derart eindeutigen vorzeichen (siehe abbildung links) ankündigt? hmm? nun ja, dass ist ja auch wieder nur meine pessimistische sichtweise der dinge, andere mögen in dem bleiguß auch ein spriessendes junges blatt entdecken, welches aus einem ollen knorrigen ast hervorbricht. oder halt, öh, flüssiges metall das in kaltes wasser gegossen wurde.

wie dem auch immer sei, ich möchte an dieser stelle gerne zwei alte traditionen oder ideen oder was auch immer neu aufleben lassen. die erste ist die liste der ersten dinge (2004)(2003):

erster weg dieses jahr: von der luetgenstrasse am westschnellweg zu fuß zum küchengarten im niesel, dort ein taxi gewunken und dann über die königsworther, königsworther platz, vahrenwalder und voßstrasse vorbei an einem autounfall mit frontallaufprall nachhause.

erstes essen dieses jahr: das chilli das ich auf die party mitgebracht habe.

erster blick dieses jahr: die 00:00:00 am rechten unteren verschneiten bildrand von karl moiks „silvesterstadel“ – zweiter: deine augen. wie die jahre zuvor. wie gut.

dass zweite ist das „jahresgedicht“: an jedem tag kommt eine zeile hinzu. möglichst zufällig ausgewählt ein satz der gedacht oder gesprochen wurde (womöglich beides?); die ersten zwei:

1. all die bunten dinger

2. verrückt, verrückt, verrückt.

wer dich vielleicht ab und zu hier was reinstellen, das komplette ding dann aber erst – wenn ich es schaffe – nächstes jahr. vielleicht.

heute morgen in der bäckerei gedacht die menschen sind froh dass es jetzt weitergeht. ich auch, irgendwie…

Estragon: Komm, wir gehen!

Wladimir: Wir können nicht.

Estragon: Warum nicht?

Wladimir: Wir warten auf Godot.

Estragon: Ach ja.

http://de.wikipedia.org/wiki/Warten_auf_Godot