aber ich will doch, dass es weh tut, dir und mir. …

aber ich will doch, dass es weh tut, dir und mir. es soll wehtun, damit es aufhört. es aufhört sich hoffnung zumachen, damit soll es aufhören! hört es endlich auf damit! es wird sonst sehr weh tun. aber das will ich doch. ich will doch, das es benannt wird, das grauen vor dem, was unter der oberfläche brodelt. ich will es konkret. wie es ist, tabula rasa macht hoch die tür die tor macht weit öffnet die tore der stadt lasst salzwind walzsünd. direkt aus dem kopf in die hand in die 102er. mit dem fisch. jesus liebt dich. hamburg. wenn es nicht weh tut, war es nicht gut. abgedroschen mag das alles sein, oder auch nicht aber es ist so wie es geschrieben wurde direkt raus in die wellt gelangt. ohne umschweiffe. no more i love yous, crash boom bang-a-lang – a – lang/a/lang/a/ding-dong!

ich will das es weh tut.

LIVESTREAM PART III "sie müssen mal anfangen mi…

LIVESTREAM PART III

„sie müssen mal anfangen mit den worten zu spielen“ flüsterte sie mir dampfig ins ohr mit ihrem moderatem, „fangen sie an mit den worten zu spielen, denken sie sich mal, die worte wären kleine fliegen, denen sie die flügel ausgerissen haben. jetzt sitzen die unter ihrer marmeladenglasglocke und werden von ihnen gefüttert, mit kleinen stückchen wassermelone. die fliegen überleben noch ein paar tage, das sag ich ihnen“ (moder) „und ihre ganze welt riecht nach marmelade die man nicht mehr sehen kann, und sie bekommen wassermelone. und haben keine flügel mehr“.

„kleine sünden bestraft der liebe gott sofort“, dachte ich mir. und jetzt hat er mir die flügel ausgerissen.

LIVESTREAM PART II ich sitze hier und eigentlic…

LIVESTREAM PART II

ich sitze hier und eigentlich wär es an der zeit. an der realität wieder einmal ein wenig herumzuschrauben, beweg ich mich doch hier in diesem rahmen eh auf spiegelglatter oberfläche, und was darunter ist ist nur der code, und was darunter ist ist nur der code, und was darunter ist ist nur der code und was darunter ist ist ein großes geheimnis. krämerei wird hier nicht betrieben, ich rede von wahren dingen (=TRUE), das ist die wahrheit. ich sollte an der realität herumschrauben und kleine runde ecken bauen so ca. 1o mal 1o pyxel gross, die an einem ende so halb durchsichtig ist und an den vier anderen ganz – bzw. andersrum.

ANSTATTDESSEN kaue ich auf einem ollen brocken zeit herum der so schmeckt wie ausgegraben. wie ein alter hund der in der ecke liegt bei den alten reifen und jeden anknurrt der sich íhm näh herd. aber ohne sich zu rühren und ohne die pfoten vom ollen stinkeknochen zu nehmen. er kaut lustlos darauf herum. der plumpssack geht um. „ich godzilla, du new york“.

so sieht das nämlich aus. draussen auf der strasse grosses rumkrakele und gerülpse, die primaten sind wieder unterwegs. sex and the city, the ruhrpott-edition oder sowas. was? ja. keine ahnung. dies ist der fliesstext der raussprudelt wie er aus dem kopf kommt durch die finger auf die tastatur auf den bildschirm (UND GLEICHzEITIG(!!)): durch das blaue kabel (diode flackerflacker)durch das graue kabel in die telefondose kupferdraht ungespult ungespülte gedanken auf den planken die die welt bedeuten durch die stadt in richtung innen dann LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! LEUCHTDIODE BLINK! ((<<== dies eben der router bei meinem prodvider)) wahrscheinlich dann über irgendwelche knotenpunkte über einen sateliten (oder: atlantikkabel. wie romantisch, meine worte durch das atlantikkabel durchgeflossen und nun bei dir auf dem schirm, auf der platte, weitgereiste worte). der code. der code. der code. und unter der oberfläche: das grauen.

jetzt fängt das an, dass mich bereits das empfinde…

jetzt fängt das an, dass mich bereits das empfinden von kältegraden, leichtes frösteln auf dem fahrrad am morgen an etwas erinnert. es nimmt zu, dass erinnern, wird immer stärker und ich merke zusehends wie sich mit dem vorranschreiten der tage die vergangenheit deutlicher bemerkbar macht. gerüche sind ganz stark wirksam, aber wolken am himmel, ein licht auf einem bahnsteig und tausend andere sachen auch noch rufen diffuse bilder wach, erfüllen die augenblicke mit sehnsucht nach dort wo es besser ist. wo es immer besser sein wird. wo ich nie wieder hinkommen werde.

das tempo der zeit nimmt zu, jeden tag wird der strom reissender und die fahrt wilder und gefährlicher während die welt in düsternis versinkt. glücklicherweise nimmt auch die gelassenheit zu, dass alles so hinzunehmen. oder ist es resignation? oder ist es scheissegal?

vielleicht. bald kommt der tag an dem es zum ersten mal nach holzfeuer riecht in der kalten luft, nach nassem laub an manchen stellen in der stadt wo garkeines ist. dann fängt das jahr an, die letzten atemzüge zu tun.