Ich nehme den Bus um 19 Uhr an der Jakobistraße,
Ich nehme den Bus um 19 Uhr an der Jakobistraße, dann habe ich noch Zeit. Heute ist mir so zumute, nach einem Alfred-Jodokus-Kwak-Marathon, schön auf eine lange Strecke eintauchen in das holländische Wasserland, gezeichnet von emsigen japanischen Animatorenhänden. Habe ja aber eine Verabredung mit Gänsen schon. Paris ist so weit weg. Originalsprache nicht über Satellit. Die öffentlichen Verkehrsbetriebe hier haben neue Omnibusse beschafft, der Motorblock im Heck vertikal eingebaut, und die hintere Rückbank so merkwürdig dreisitzig daneben. Nun regnet es. Meine mich zu erinnern das letztes Jahr, in Spanien, wir mit einem ebensolchen Bus gefahren sind, diese schöne Straße entlang mit der durchgehenden „Verkehrsinsel“ in der Mitte, ein kleiner Park jeweils von Kreuzung zu Kreuzung. Palmen mit Stamm und die eher buschigen, bei denen die Wedel kurz über dem Boden anfangen, Oleander. Eine dieser großen Straßen, die zum Hafen führen, die Avinguda del Port, vermutlich, oder die Ave de Francia. Der Bus war rot. Als meinen Standardstandort festlegen. Architektur fotografierte er fortan konsequent im Portrait-Modus, während für Gesichter das linierte Display, welches bei der Ablichtung von Gebäuden für die richtige Portionierung sorgen sollte, eingestellt wurde. Morgen soll das Wetter aber wieder schöner werden. Der durchsichtige Regenschirm mit den roten Herzen darauf, im Schaufenster der Fahrschule, in der gegenüberliegenden Ecke die Schaufensterpuppe in Polizeiuniform. Sonnenbrille.
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hab dich gestern im sender getroffen. du bist gege…
hab dich gestern im sender getroffen. du bist gegen die tür, die du gerade geöffnet hattest, gelaufen. hast dann sehr laut (und wie es im drehbuch steht) AUA gerufen. während du mir, mit fortschreitender ereiferung, von deinem (angeblichen?) problem erzählst, stelle ich (mit leichtem entsetzen anbehaftet) fest, das du dieselbe 19,99€-Jeans vom marktkauf an hast, wie ich sie trage. drifter.
Die alte Dame, die ihren Freundinen vom Land (auf …
Die alte Dame, die ihren Freundinen vom Land (auf dem Rückweg vom Einkaufsbummel) erzählt, als der Bus vom Steintor in die Goethestraße fährt: Das ist die Straße, wo Alle Ausländer sind.
In der Mittagspause (oder sollte ich besser schrei…
In der Mittagspause (oder sollte ich besser schreiben Lunchbreak?) das Kunststück vollbracht, auf einer Bank in der Herrenhäuser Allee sitzend, und mit einer hellen Hose sowie einem hellen Hemd und hellen Schuhen (die mir letze Woche eine fünfmarkstückgroße Blase an der Verse des linken Fußes bescherten) an (Hose, Hemd, Schuhe) ein Footlong-Sandwich Meatballs von Subway zu essen ohne auch nur einen Flecken auf Hose etc. zu bekommen.
Draußen ist so viel Licht, und die milde Spätsommerluft, Notiz an mich selbst: Ein Foto für den Artikel Allee anfertigen.
Stadtgeschehen bei Mischwetter So. Da drüben wo s…
Stadtgeschehen bei Mischwetter
So. Da drüben wo sonst immer das Orchester rumlungert gibt’s jetzt einen kleinen unauffälligen Hinweis auf mein letztes Buch eine Anthologie an der ich mitschreiben durfte. Papier hält ja auch länger, bekanntermaßen.
Die Anthologie, die das Mesoklima der Stadt einfängt, abstruse Gedanken und Geschichten keschert, Alltag wie Nicht-Alltag bindet und etwas Poesie und Dada aufhebt, wovon man soviel in den Straßen finden kann. Kurzum: Ein Buch, das die Stadt atmet.
44 Autorinnen und Autoren aus 17 Städten – von Köln bis Berlin, von Kiel bis Ravensburg – haben zu einer ungewöhnlichen, 260 Seiten starken Sammlung von Stichproben aus dem Mikrokosmos urbanen Lebens beigetragen.
Heraugegeben von Tobias Kunze mit Beiträgen von Mirco Buchwitz, Tobias Hoffmann, Katja Merx, Fabian Kösters, Finn-Ole Heinrich, Helen Acosta Iglesias, Henning Chadde, Maya Birken, Tobias Kunze u.v.A. Erschienen beim Schöneworth Verlag, 260 Seiten, 16,90 €. ISBN 3-98110060-9-1
Bestellung via E-Mail bei mir.
Aus dem ..
.. Notizbuch, nachgetragen.
[2.9.] Der Klang, den der Wind in den Alu-Jalousien macht.
[6.9.] In der Marketingabteilung von Bushido: Bucht nur Flächen in der Nähe von Berufsschulen… Und ganz viel MySpace!
[7.9.] 11:00h. Aufnahme der Strassengeräusche mit Elstern. „Knuspermüsli“ (viel Zucker) mit „Magic Squares“ (noch mehr Zucker) (hip to be) gefrühstückt. Mehrere Male nießen müssen. Die Sonnenstimmung in der Straße, das Licht und die unsichtbare Baustelle erinnern mich an Spanien im letzten Jahr.
Eine Stunde später: Klaviertöne wehen durch den Straßenlärm hindurch zu mir an den Schreibtisch.
COQ DE FRANCE: Stelle ich mir vor, wie eine Horde pupertierender US-Teenager vor dem Kühlregal bei Aldi steht, und sehr zotige Witze über diesen Franz. Weichkäse macht.
[8.9.] Herbstgeruch. Am Schreibtisch sitzend, durch das angekippte Fenster. Auf den Balkon. Überprüft. Eine Träne weggedrückt.
Als ich das allererste Mal in Paris war, bin ich auf den Champs Elysées in ein Kino gegangen und hab mir den „Terminator“ angesehen.
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Die Synchronstimme #87
