Made in Germany (2)

Made in Germany war eine sehr ambitionierte Ausstellung mit Werken in Deutschland lebender Künstler der gegenwärtigen Gegenwart, die ich mit der Liebsten am letzten Samstag zum letztmöglichen Termin besucht habe. Vieles vieles hat mir gut gefallen, hier eine kleine Retrospektive, gewissermaszen, die vermutlich noch erweitert wird.

Gut gefallen ist besser als schlecht gestürzt:

Björn Dahlem mit Black Hole (siehe Foto) # Thomas Zipp mit seinem Feuerwehrauto, Klee Opa Trah und den 7 Hühner # Der Kronleuchter über der Straße vorm Künstlerhaus # Die Holzkamerafront von Oliver van den Berg # Dieses merkwürdige Interieur von Haegue Yang # Der bereits genannte (Video) schriftliche Wasserfall von Julius Popp # Die in einer Endlosschleife laufenden und an einem Punkt der Spirale durch einen Filmprojektor (vergrössert!) sichtbar gemachten Filmstreifen von Simon Starling und Wilhelm Noack # Das Mobile (2) (In dem man sich so schön selbstreflektieren konnte) von Jeppe Hein # Die Video-Installation „King. A Portrait of Michael Jackson“ von Candice Breitz # Und eine weitere Video-Arbeit: Julian Rosefeldts synchron/asynchrone Geschichte Stunned Man“ # Dann noch: Michael Sailstorfer: Zeit ist keine Autobahn. Danke für den Hinweis.


Bestürzt:

hat mich, das die Installation/Skulptur „Zeit ist keine Autobahn„, ausgestellt in der Kestner Gesellschaft, zugunsten des Pianisten mit den Jazz-Standards & Classics, welcher dem Finnisage-Publikum (hier keine weiteren Erleuterungen, jeder sein eigens Bild) versprochen ward, abgestellt wurde. Und das ausgerechnet von jenem äußerst kunstbeflissenen dunkelhaarigen Lockenkopf, der sein schöngeistiges Gesicht in jede Kamera gehalten hat, im Dienste der schönen Künste. Mittelfinger Dankeschön.

Außerdem die Verlorenheit, die sich mir im Sprengelmuseum zeigte. Neben einigen geisterbahnhaften, effekthascherischen Installationen, die abgesehen vom wallacemäßigen Gegrusel nicht viel zu bieten hatten, blieb mir nur das paranoide Personal der Kunstinstitution in Erinnerung, deren Direktor Krempel (er heißt wirklich so!) eigentlich als Häuptling von „Made in Germany“, aber lassen wir das. Jedenfalls sperrten seine Kunst-Untertanen, mit den Augen überall, als wir ankamen mal eben einen Gang mit zwei „Siebenern“ vom Jacobsen ab, schöne Stühle, aber eigentlich zum Sitzen gemacht. Am Eingang zum großen Ausstellungraum im Sprengelmuseum stand auf einem Podest ein junger Mann, der Visitenkartengroße Papierschnippsel, versehen mit einem Zitat aus einem U2-Song an jeden Besucher verteilte.


Made in Germany: EINS ZWEI

7 Kommentare zu “Made in Germany (2)

  1. Kann mich kid37 nur anschließen…so bescheuert – man fährt für Ausstellungen ins Ausland aber in der eigenen Stadt kriegt mans nicht gebacken…

  2. Ich wollte da gerne hin, habe aber einfach keine Sympathisanten gefunden. Man ist eben doch ziemlich Einzelkämpfer, Menschen aus dem echten Leben interessieren sich nicht für:
    – Kunst
    – Internet
    – Bloggen
    – Second Life
    – Philosophie
    – Geschichte

  3. bis auf second life interessiere ich mich für alles.
    dake auch für all die links, herr fabe.
    kann man virtuell was nachholen, hier.

  4. Vielleicht sollte ich sie heiraten, Herr Nase. Dass sie immer an mir rumnörgeln ist vielleicht auch ein Beweis versteckter Zuneigung ;-)

  5. Und Second Life eignet sich übrigens hervorragend für Hochzeiten von Menschen, die weit voneinander entfernt wohnen. Die letzte dort von Freunden war zwischen einem Briten und einer Kanadierin. Die Gäste kamen aus aller Welt. Sehr interessantes Parkett – Multikulti live, keine Zugangshürden (ging natürlich nur auf einer angloamerikanischen Insel, Kontinentaleuropäer sind zu verstockt und intolerant).

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