Reise nach Amygdala

Wie unterscheidet sich Imitation von Improvisation, was ist das genau, was macht Jazz (oder Musik allgemein) im Gehirn und mit dem Gehirn? Annerose Engel und Peter Keller vom Max Planck Institut haben das mit Musikern im Magnetresonanztomographen herauszufinden versucht. Das Ärzteblatt verortet zwar sogleich ein Jazz-Zentrum im Gehirn, Engel betont jedoch, dass es nicht so sehr um Jazz geht sondern vielmehr um die Fähigkeit, sich schnell auf Unerwartetes einstellen zu können. Was ja nicht nur beim Musizieren ganz praktisch sein kann. Was man damit machen kann und ob das was hilft und wobei oder wogegen kam in der Studie nicht heraus. Entspannt featuremäßig zusammengefasst wurden die Erkenntnisse in der Sendung WDR 3 Jazz – Hier kommt außerdem der Jazzgitarrist James Fidlon aus Austin/Texas zu Wort, der sich in seiner Doktorarbeit dem Thema Jazz neurowissenschaftlich gewidmet hat.

Im Gestrüpp der Sozialmedien…

…rauscht es gewaltig und vieles zieht spurlos vorrüber. Ertappte mich dabei, vieles einfach so wegzuschreiben anstatt es auch einmal hier zu erwähnen – vielleicht weil hier eigentlich der Platz ist für selbstgekochtes und unkorrigiertes Zeug. Jedenfalls und als da wären: Neulich im schwedischen Radio gefunden: Art’s Birthday Party mit einem furiosen Auftritt von Marina Rosenfeld und dann noch Ikue Mori:

Lyssna: Monitor

An dieser Stelle gibt es eine Aufzeichnung einer Sendung, die einmal durch Europa verschiedene Schnippsel dieser Veranstaltung zusammenklebt. Viel mehr als ein recht beliebiges Potpourrie (Ja genau!) kommt dabei leider nicht raus, vielleicht hatte man im Deutschen Radio einmal wieder nur wenig Zeit für die merkwürdige Gereuschmusik, wollte aber allen irgendwie gerecht werden. Das Blog radiohoerer.blogger.de ist trotzdem ein gutes kann nur empfohlen werden.

Apro: Übermorgen spielt Charles Hayward (Wikipedia) in der Sturmglocke, nebst Barberos. So. Präsentiert wird das von Silly Art Fick.

Gestern erfolgreich unter dem Waschbecken mit einer Rohrzange hantiert.

Bin froh, ein substantielles Stück Text zu schreiben begonnen zu haben. Es ist zwar nur eine Rezension. Und noch nicht fertig.

Der Tag…

# … fing am Morgen schon mit zwei Sachen an; Auf dem Bildschirm beim Backwarenverkauf im HBF, zwischen all dem Dreck, den Überbrücken der Wartezeit: „Street Spirit“ von Radiohead. Ich bleibe also stehen, die Laugenstange in der Hand, und schaue es mir bis zum Schluss an.

Dann im Bus, am Weissekreuzplatz (Hinterseite Pavillon) sehe ich einen Schwarm Vögel auffliegen, Tauben, Krähen, durcheinander, denke wie schön, dass in der Stadt so viele leben. Dann am Emmichplatz, die Krähen (Es könnten tatsäch die beiden hier sein): Sie ziehen aus einem Müllkorb ein Stück Plastik nach dem anderen, Brötchentüten, so weiter, haben es im Schnabel, hüpfen auf den Boden damit und schütteln es. Eine findet interessant was die andere liegen lässt und nimmt es auch noch einmal auf.

Human Resources

Aus dem Goncourt-Blog, gegen Ende des Jahres 2008:

Aus Wikipedia:

Aus einer aktuellen Stellenanzeige des Unternehmens:

Jeder Mensch zählt.

Eine Marke wächst nicht von alleine. Jede Idee, jede Hand, jeder Mensch ist wichtig für das Entstehen einer Philosophie. neckermann.de – das ist Entschiedenheit. Und das ist Unerwartetes. Das ist Verantwortung.

Child Abuse und Major Murks

Manchmal gehe ich aus, um einzukehren. Manchmal bin ich dann an Orten, die schwer zu finden sind: obschon mitten in der Stadt, doch an einem verwunschenen Ort, zu einer verwunschenen Zeit. Oder am Montag. In der FAUST war in einem Proberaum ein Konzert angekündigt, die New Yorker Child Abuse gaben sich dort die Ehre. Getränke jedenfalls sollten selbst mitgebracht werden, was kein großes Problem darstellte. Draußen war noch Eis in einer trüben Rinne, die sich auf kniehöhe an der Hauswand befand und zu Zeiten der Bettfedernfabrik für etwas gut gewesen ist. Feingliedrige Äste befingerten den fahlen Nachthimmel, der Radweg war mit steigendem Pegel auch nah am Wasser gebaut. Nur an dieser Stelle wird er von an der Wand angebrachten Neonröhren beleuchtet. Hier ist auch die eigene Geschichte, wie die der Stadt und der Familie, die Fußwegs 5 Minuten vom Flussufer die erste Wohnung in Hannover hatte. Zwischen den zwei Kriegen, die Fabrik, in der der Übungsraum liegt, gab es damals schon. Merkwürdig, sich das vorzustellen, während die Musik spielt.

Zunächst spielte Major Murks ein ca. ½-stündiges Set auf seinen zwei Schneider-Amstrad CDC464 Computern. Wie ein anderer Besucher des Konzerts neulich im Radio sagte, handelt es sich hierbei möglicherweise um Kunstmusik. Jedenfalls sitzt Major Murks vor einem blau und einem olivgrün leuchtenden Bildschirm, auf welchen die grafische Oberfläche der in BASIC geschriebenen Soundprogramme zu sehen ist. Die versteht wohl nur derjenige, der die Software entworfen hat, aber an einen Massenvertrieb wurde dabei eher weniger gedacht. Es ist schön meditativ und sehr angenehm zu hören, wenn man nicht auf schnöselige Kunstverstehergedanken kommt.

Die sollten auch bei der zweiten Band des Abends besser in der Schublade gelassen werden. Auch hier kann jeder Mensch sich seinen eigenen Musikstil ausdenken, bei Bedarf. Zur Verfügung stehen unter anderem die Worte Jazz, Grind, Noise, Free, Core, Punk. Ich hatte das Vergnügen, die Band vorher nur von ihrer Myspace-Seite zu kennen und mir ist kein Etikett eingefallen, dass ich auf die Töne kleben könnte. Es war toll laut und sperrig, aber mit Köpfchen und Knöpfchen mit Bleeps und Samples. Es war laut, ein wilder Auftritt, ich denke und vermute das der Band die direkt über den Köpfen aufgehängten Lautsprecher besonders gut gefallen haben. Es ist ja in dem Video ansatzweise zu sehen, wobei ich auch hier nur sagen kann, selber ankucken is das neue Youtube! Ohrenstöpsel mitnehmen, es ist nicht leise.

Insgesamt also alles sehr schön ausgegangen. Danke auch an Silly Art Fick für stets neue Herausforderungen, die Videos sind von Haselore (dort auch noch Videos von Child Abuse) und vom Freund K., der demnächst für zwei Monate dahinzieht (wo der Kaffee wächst).