Ashanti-Lola

Am Freitag der letzen Woche mit dem Bus zunächst zum Steintor nach der Arbeit, um eine schwarze Tintenpatrone zu kaufen, sowie: Am Briefmarkenautomaten zwei 45-Cent-Marken für Postkarten zur Gewinnspielteilnahme. Den Bus erwischt. Zwei, denen die Dummheit in dicken Brocken aus dem Gesicht fällt, bekommen die gleichzeitige Existent von PayPal und paysafe //in einem einzigen Internet// nicht auf die Reihe und streiten sich über die richtige Bezeichnung, bevor sie dazu übergehen, sich zu entscheiden, welche das im Online zu kaufende Plastikteil in schwarz-violett haben soll und welche in violett-schwarz.

Zurück zum Hauptbahnhof und dort in die Bahn, wer kann hält sich in diesen Tagen unter denselben auf, wo kein Schnee liegt und die Temperaturen über null. Alles soll einfrieren außer die Wasserrohre in Bremen. Alles soll einfrieren. Dann zum Vahrenwalder Platz, in den Discounter, in dem die Straßenbewohner sich auch eindecken, mit Schnapps und Träumen von einem Leben, in dem die um ein weniges feilgebotene Ramschware aufgrund vorhandener eigener Wohnung Relevanz haben könnte. Die Mutter mit dem kleinen Mädchen, das bekleidet ist mit einem dreckigen Schneeanzug in rosa (wie sehr ich Schneeanzüge geliebt habe, auch weil ich nur einen bekommen habe in der Kindheit, weil es bei uns eine Abneigung gegen „Synthetik“ (so hieß das böse Wort) gab), die Mutter nennt das kleine Mädchen mit dem rosafarbenen Schneeanzug abwechselnd und ständig bei einem seiner zwei Vornamen, Ashanti und Lola. Als hätten sie und der Klaus-Uwe sich nicht auf einen Gogogirl-Namen für das Wunschkind einigen können, in ihrer ewig währenden Verblendung.

Alles soll einfrieren.

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