hier sitze ich also

angezogen mit eine türkisen surfer-badehose (floral) von ende der 80er oder anfang der 90er, und ich gestalte internetseiten schweinchenrosa. die fotos dort: die schon einen leichten stich haben, da fällt es mir wieder ein, das gedächtnis des mediums. digitale fotos werden nicht verrotten, sie werden nicht gelbstichig werden (werden nicht), sie werden, die verfügbarkeit der entsprechenden anzeigegeräte vorrausgesetzt (abwärtskompatibilität), immer in ewiger jugend erstrahlen,

dasselbe gilt natürlich für: jede art digital gespeicherter erinnerung. vor jahren (und mit fug und recht könnte ich inzwischen behaupten: jahrzehnten) kam ich auf die wirklich sehr bescheuerte idee, eine wisenschaftliche arbeit dazu zu schreiben. angefangen mit den ersten bildern der gebrüder lumiére (das sie so hießen(!)), der vergänglichkeit analoger aufzeichnungstechniken, die jedoch, so sollte sich herausstellen, wesentlich mehr und papier ist wirklich extrem geduldig, was die zeit anbetrifft. digitalspratzer in frühen mp3-dateien, und auf meiner kopie des samplers „bessere zeiten klingt gut“ von l’age d’or der knick in dem lied „americ“ von stella.

ich habe dieses lied noch nie nicht normal gehört. mir würde etwas fehlen. genauso wie die alten tapes, auf denen noch der sprung in der platte, der, im walkman, oft genug mitgehört,

geringe spuren eines unerwünschten keims.

(der 2. weltkrieg und die schwarz-weiss bilder, in denen man die damalige zeit denkt. alte tonaufnahmen. fotographien mit keksrand)

2 Kommentare zu “hier sitze ich also

  1. in meiner erinnerung tauchen beim anhören aktueller mp3s an bestimmten stellen auch noch immer diese klanghalluzinationen auf, die auf den kassetten durch das durchmagnetisieren mehrerer lagen entstanden, einen schlagzeugeinsatz hörte man dan sekundenbruchteile vorher schon als quantenphysikalisches paradoxen leise angekündigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert