„Weil auch!“. Das fiel mir gerade so ein als ich h…

„Weil auch!“. Das fiel mir gerade so ein als ich hier die Tchernobyl-Geschichte las. (Identitäsmaschine). Das haben wir in der Klasse immer gesagt, es war ein geflügeltes Wort, so etwas was Kinder erfinden und was sich dann verselbständigt. Jeder wußte was damit gemeint ist (nämlich so etwas wie „Da kann ja jeder kommen“, „Das kauf ich Dir nicht ab“). Es mußte selbstverständlich gereizt, herablassend und mit eindeutig ironischem Unterton ausgesprochen werden. Eine andere beliebte Möglichkeit jemandem seinen Mißmut kundzutun war der Ausdruck „Häwe Häwe Häwe“, wobei man mit einer leicht gekrallten und geöffneten Hand jedes „Häwe“ mit einer Bewegung von der Stirn in ca. Brusthöhe begleitete. Man hätte auch sagen können „Du bist ja Plemplem“. Nein. Hätte man nicht. Monatelang standen diese braunen Güterwaggons mit dem Milchpulver aus Weißrußland irgendwo rum und strahlten vor sich hin. Ich war nach dem Regen und bevor wir es wußten mit meinen Eltern im Deister gewesen. Sie hatten kontaminierten Waldmeister gesammelt den sie später zu einer Bowle zu verarbeiten gedachten, der dann aber tatsächlich einige Wochen in der Tiefkühltruhe vor sich hinstrahlte und irgendwann weggeschmissen wurde. Meine Mutter hatte einen knallblauen Angorapullover und dazu passende Pumps von Yves Saint Laurent. Pfifferlinge aus Polen waren unglaublich günstig zu haben im Verlaufe des Jahres. Auf Spielplätzen wurde der rote Split ausgetauscht, aber ich glaube das hatte andere Gründe.

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