Schwebende Augenblicke

Die (Chinesen evtl.) stehen mit 3 großen, einem mittelgroßen und einem kleinen Rollkoffer vor der Tür des Nagelstudios, dass sie betreiben, der Laden zwischen dem Tintenpatronenbefüller und der Fahrschule, als ich gegen vier von ein paar Erledigungen zurückkomme. Der kleine Junge sagt einem Freund auf einem Tretroller noch Tschüss, wir fliegen mit dem Flugzeug!. Erst vor kurzem geklebte Plakate an den Säulen fordern auf, leerstehende Wohnungen zu melden und zu besetzen, es wird die Netzadresse für weitere Informationen angegeben. An der nächsten Ecke, etwa, ist ein Ladengeschäft seit mehreren Jahren unvermietet, das eignet sich aber vermutlich nicht so gut für eine stille Besetzung. Zuletzt befand sich die Niederlassung einer Bank in den Räumen, welche nach einem Überfall geschlossen wurde. Ziemliche Räuberpistole, eine der Kassiererinnen erkannte den Täter an der Stimme, ein Freund des Niederlassungsleiters mit extravaganten Hobbies.

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Circa 12, vielleicht 13 °C. Ich mache ein Foto von der Kreuzung, gleich muss ich an den ehemaligen Betreiber des Kiosks an der Ecke denken, der die Ecke fotografieren wollte wie ein bekannter Cornershop-Betreiber in New York, aber das war natürlich noch nicht die ganze Geschichte. Von der Winterreise zurück, wichtige Aufzeichnungen zurückgelassen aus einer Unachtsamkeit. Sonne am Nachmittag, ich fühle mich fremd in diesen warmen Dezembertagen, schwebende Augenblicke, die Stadt hatte ich anders in Erinnerung, zu dieser Zeit. Hat nichts zu bedeuten.

//Diese Tür war nur für Dich bestimmt//

Kurz nur ein paar Worte, wie sie eben aus den Fingern fallen und liegenbleiben, eng beieinander, kalt und Nacht da draußen. So vieles bleibt jetzt wieder liegen, ich nehme es hin als wenn es in Ordnung wäre. Heute in der Firma, als der Kollege das 22. Türchen vom Abteilungsadventskalender öffnete, Kafka zitiert, es hat keiner verstanden. Das Schöne ist ja aber weiterhin das Staunen über diesen  ganz anderen Teil der Stadt und wie er ganz für sich halt auch dort steht. Feste Vornahme, nächstes Jahr ein wenig durch die Straßen zu streunern ebendort, man kommt ja am Kanal entlang fahrend auch sehr gut mit dem Fahrrad dort hin, neue Sachlichkeit durch und dann die Podbi hoch zu den Backsteinen. Der kürzeste Tag, den haben wir nun auch wieder hiner uns gebracht, es war garnicht schwer. Wo die ganzen Gedanken immer her kommen und die Träume. Heute in den Morgenstunden hat sich der Kopf ein neues Bild ausgedacht, um die eigene Unzulänglichkeit, das eigene Nicht-genug-sein und so weiter wiederum nicht sehr subtil darzustellen, nämlich indem ich etwas transportieren musste, wichtige Dinge, mit Sicherheit, und dann meiner Ledertasche der Boden gerissen war, so dass das Transportgut also beständig hinauszufallen drohte. während ein auch mitgeführter Beutel sich auch als ähnlich lückenhaft erwies. Das Unterbewusste gebiert sich, als wäre ich ein Faltspinsel, was mich langweilt und ich habe auch keine Lust, mir über diese offenbaren Ängste weiterhin Gedanken zu machen, denn es ist ja eigentlich alles gut, bis auf das Übliche halt, aber das Übliche ist halt auch nur das Übliche und dürfte mittlerweile auch altbekannt sein.

letting the cables sleep

Mein rechtes Bein ist eingeschlafen. K., mit dem ich, was ebenfalls ganz toll ist, einen regen Briefwechsel habe, oder auch Postkarten, jedenfalls geschriebene Sachen mit Briefmarken, bemerkte in seiner letzen Karte, die mich vor wenigen Tagen erreichte, erwähnte eine winterliche Melancholie, die aus den beiden Briefen spräche und ich solle mir eine neue Sonne suchen, scheine sie zu wenig. Es ist nicht schlimm, das er mich vielleicht ein wenig missverstanden hat. Die Traurigkeit der dunklen Monate, das Aufbrechen und zurückkehren nachhause in der Dunkelheit, die schwindelnde Müdigkeit am Morgen, die trockene Hitze der Heizung im Bus, das alles ist ja genau richtig so und es soll doch auch garnicht anders sein. Nicht auszudenken, müsste ich jetzt in die Südsee aufbrechen oder einen ähnlichen Quatsch veranstalten. Dieses Jahr ist nun bald zuende. Es gibt keine Neuauflage der Stockholmer Allee, mangels Gelegenheit. Es war ein Jahr voller kleiner Gegenbeweise, in dem ich an sehr vielen Tagen etwas gemacht habe, wovor ich mich am Tage davor noch fürchtete. Der Panzer ist dicker geworden und der Bart dichter und grauer. Ich stelle irdene Gefäße auf dem Boden des Zimmers auf und versammle dort die letzten Gedanken. Ein Jahr, in dem sich noch einmal gezeigt hat, das ich bei weitem nicht der einzige bin, der ein dunkles Geheimnis zwischen den verkümmerten Flügeln mit sich herumträgt, und das das eigene Dunkel nicht unbedingt das schwärzeste unter der Sonne sein muss, bei weitem nicht.

And what can I tell you my brother, my killer

Austers Fergusson aus 4 3 2 1 liest Kafkas »Verwandlung« (Es muss wohl die Übersetzung von Willa und Edwin Muir sein), eine Geschichte, die ich mir auch noch einmal und noch einmal durchgelesen habe. Überhaupt halte ich K. für hochaktuell. Dieses Jahr wohl zum zweiten Mal „Das Schloß“ durchgelesen, zum ersten Mal in der „kritischen Ausgabe“. Das Buch steht, noch ins Packpapier gebunden, in dem kleinen Regal und darin sind kleine, etwas DIN A6 große, Zettel, auf denen ich verschiedenstes zu dieser unglaublichen Geschichte notiert habe, die wie ein sehr sehr langer, von Slapstick-Filmen inspirierter Traum anmutet, jedoch angefüllt mit seitenlangen Diamonologen voller Misstrauen und Schuldzuweisung. Ein gutes Lektorat hätte dem Buch zusätzlich einiges mehr tun können, aber auch so ist es eine hervorragende Parabell zur Systemtheorie, zu Identität und Selbst-Behauptung und darüber, wie Faschismus passiert, so wie es heute immer noch ist. Ich alleine, jedenfalls, kann die Welt nicht retten und habe da auch keine Lust zu.

my <3 and i have decided to end it all

Ich schreibe hier nicht alles auf, was über das Jahr liegenbleiben musste, das ist vergeben, vergessen und verloren. Der Kopf ist nur zum bersten angefüllt mit all diesen Eindrücken, mit neuen Eindrücken an jedem Tag und es ist eine große Freude, zugleich aber auch eine große Last, und wieder die Traurigkeit dabei.

In der letzten Zeit viel über Melatonin nachgedacht

Das macht alles nichts, es ist nicht wichtig. Auf der Rückseite des hier als Lichtabtastung eingefügten Blattes Papier habe ich einen Brief an K. geschrieben, in dem Gänse sehr viel Raum einnehmen. Das ist auch genau richtig so. In der letzten Zeit viel über Melatonin nachgedacht, das bringt der November, der Dezember so mit sich. Die Tage gehen dahin und ich sitze am Morgen und am Abend in der Bahn und lese im Buch, dem wunderbaren Buch 4 3 2 1 von Auster, in dem er die Erfahrungen mit sich selber, die er in den letzten, autobiographischen Schriften gesammelt hat, umwandelt und gleich Leben sich ausdenkt und wie sie unterschiedlich sind und wie sie sich ähnlich sind. Wenn ich über die Noltemeyerbrücke fahre, am Morgen und auch am Abend, dann blicke ich immer noch kurz auf von der Lektüre, aber ansonsten könnte ich wieder wieder stundenlang so sitzen und die Schienen ruckeln unter mir dahin und die Geschichten ziehen vor meinen Augen vorbei. Viel Ersatzverkehr in der letzten Zeit, bei der einen Sache ist jemand betrunken gewesen zwischen Bahn und Bahnsteig geraten, als der Zug wieder anfuhr, und ist dann gestorben, da war die ganze Straße voller Blaulicht und die Polizisten und Polizistinnen suchten mit lichtstarken Taschenlampen die Schienen ab, da wusste ich es noch nicht, aber als ich es so sah, da ahnte ich, dass hier vor kurzem jemand gestorben war. Eine oder zwei Wochen später ist ein Mädchen von der Straßenbahn erfasst worden, sie ist neun Jahre alt und ich schreibe es so, weil sie immer noch neun Jahre alt ist, denn es ist beim Schrecken und ein paar Schrammen geblieben. Auch das passiert. Im Radio sind die Nachrichten um 10 Uhr abends zuende, es werden die Staus durchgesagt für das ganze Land, überall stehen die Menschen mit ihren Autos auf den Bahnen und warten, dass es weiter geht. Das kleine Radio, welches bei der Oma im Zimmer stand im Alterheim, in den letzten Monaten, das steht bei mir jetzt im schwarzen Billy-Regal und ist ganz richtig dort. Bald ist das Jahr vorbei.

 

Das war ein Winter

   ganz nach meinem Geschmack! Ein wenig zu warm an manchen Tagen. Das Land hat einen ganzen Wald in den Ofen geschoben und einen Kohlenberg noch dazu.

Es schneit ja immer noch! Und da stößt die Flexibilität der kapitalistischen Plansollerfüllung an ihre natürlichen Grenzen, es gibt kein Vogelfutter mehr zu kaufen, ein Saisonartikel, so bekommen die Gefiederten jetzt Papageienfutter gestreut, die ersten bunten Federn wachsen bereits und besonders den Meisen steht es sehr gut an, die kleinen Hirsekörner. Auch unsereiner schräger Vogel steht auf wackligeren Beinen in der kalten Luft und ist es erst langsam überdrüssig, auch wenn ich nun, heute morgen erst, das „Winter Journal“ von Auster zu lesen angefangen habe, in der Bahn zur Arbeit, dem langgezogenen Transit-Schlauch.

Eine Zeichnung von Menschen in der U-Bahn oder in einem anderen Nahverkehrszug

Zeichnung: gunopark.tumblr.com

Die Hälfte liest vielleicht Bücher oder eine Zeitschrift, oder 1/3 möglicherweise. Ein weiteres Drittel tatscht auf den Bildschirmen der Devices rum und macht ein blödes Gesicht wohlmöglich noch dazu. Leute, die Ihr Telefon Smarty nennen. Ein Mann spricht mit einem Freund über irgendwo herausgeholte Leichenteile, darüber wie er jetzt arbeitet und wo und schließlich das man sich wieder sehen könnte, demnächst einmal, in dieser Reihenfolge und ohne nennenswerte Nuancierung in der Stimmlage, es ist alles dasselbe für ihn an diesem Morgen. Mir kommt in den Sinn, wie Bildagenturen ihre Werke neutral und dennoch emotional beladen zu beschreiben versuchen, ich denke an Happy Caucasian Couple Enjoying Dream Vacation. Später am Tag dann, das Aushandeln der AGB mit den Schusterjungen und den Hurenkindern.

20-Cent Stücke

Heute am Vormittag das letzten Freitag bestellte neue Buch von Paul Auster, „Winter Journal“, in der Buchhandlung abgeholt, was ein sehr guter Vormittag dafür war, Du hattest Deinen senfgelben Mantel an auf dem Hollandrad und das Licht war schön und die Luft roch nach Herbst. Vor mir kauft ein Polizist einen Geschenkgutschein und bezahlt mit ganz viel Kleingeld und der Ladenbesitzer erzählte mir, dass er alles Wechselgeld wieder loswerden würde und es gleicht sich aus, nur die 20-Cent-Stücke, die werden immer mehr.

anna und die muschel

getrieben bin ich und lasse mich treiben, manchmal. ich wachse noch ein wenig in diesen wochen, werde größer, bilde ich mir ein. durch die straßen, auf den plätzen.

@grundkonzept lese gerade „in the country of last things“, die hauptrolle heisst da so! das ist netz schon eh immer ein wenig gewesen dada..

dort lerne ich nun auch austers anna blume kennen, deren ursprünge ich noch nicht (kannte), als ich mich im scriptorium befand. aber irgendwas hat der herr auster ja mit der niedersächsischen landeshauptstadt hannover, der kartoffelkönigin unter den deutschen metropolen. dieser peter von hannover bspw. aber wahrvermutlich hatte er nur gehört, dass sein nachname eine muschelsorte bedeutet, fand dann passenderweise einen nachnamen der eine blume bedeutet und sich daraus einen schönen spleen gezimmert, anna und paul, my own private merzbau, gewissermaszen. (wie anmaszend zu denken das er schwitters nicht kennt!) und dann wäre noch ein gewisser leopold zu erwähnen, (dem muss ich nachgehen,) die spatzen in den händen, sie pfeiffen es von den dächern, aus den letzten löchern,

(lasse ich mich treiben und, da ich jetzt eine woche catsitting hinter mir habe, im haus der eltern, die wege in die stadt andere waren, auch eine gewisse sprunghaftigkeit die bus-, strassenbahn- und u-bahn-linien anbetreffend entwickelt. spontan steige ich ein, steige ich aus, keine angst vor sich schliessenden türen, keine angst vor roten fußgängerampeln, sie sind eine empfehlung, kein gebot. rechts stehen, links gehen, das lernen die leute hier nicht mehr, zwar geben sie sich mühe).

mein kater leo schnarcht übrigens. und bloomenkohl frißt der auch, sofern mit ein wenig butter versehen nach dem kochen, und. nierchen zwar. aber: butterblume.

ich war am anfang, im ersten drittel, des buches, als ich anfing dieses zu schreiben. nun bin ich am ende. während des lesens habe ich gemerkt, dass die dystopische welt, die auster hier (relativ am anfang seiner verlegenen schreiberei (1987), wohl aber nach den ersten erfolgen (der 4. roman lt. wikipedia)) entwirft, nur einen steinwurf entfernt ist von der welt, in welcher wir zur zeit (noch) leben. der sprichwörtliche erste stein ist hier angesprochen. wer im glashaus sitzt, der fällt selbst hinein..

Paul Auster: „In the Country of last things“,
Faber and Faber ltd., London 1988., Seite 175.

dies alles trifft mich insbesondere auch deshalb (gerade jetzt), weil ich mich selbst, synchron zu der allgemein gerade stattfindenden neuordnung bekannter systeme, in einem zustand befinde. in einem zustand des zerfalls, der neuordnung, jedenfalls in einem labilen. usw. muss ich mich mit diesen leuten auseinandersetzen. ein himmelreich (für einen bausparvertrag!): wie mies, wie bürgerlich, so bin ich ja (eigentlich) garnicht. und trotzdem, und gerade deswegen, vielleicht, muss ich heute in meiner küche schlafen.

weil ich das versprochen habe.

(ich kenne diese menschen(!), die dort auftreten, in austers dystópeia, im land der letzten dinge, sie kreuzen meine wege, und einige von ihnen sind gute bekannte, freunde fast schon: vorboten. schönen zeiten (entgegen). sie leben jedoch bereits in diesem untergangsland, in welchem die zeit bereits selber im zerfall begriffen ist.).

ich geh jetzt schlafen:

… … … gerade eben (gestern)

ein neues buch angelesen(!): dabei ist mir jetzt gerade ein wenig unheimlich, wie sehr ich (sofort wieder einmal) gleich auf der ersten seite mit auster einverstanden bin:

„These are the last things. A house is there one day, and the next day it is gone. A street you walked down yesterday is no longer there today. Even the weather is in constant flux.“

Paul Auster: „In the Country of last things“,
Faber and Faber ltd., London 1988., Seite 1.

(und dann noch: diese haptik des sauren papiers, die diese billige paperback-ausgabe mitbringt, diese dicken, holzigen seiten: dieses jetzt gerettet sein,)

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soeben jonathan safran foer’s „extremly loud & incredibly close” beendet. es ist ein wirklich wunderschönes buch. die figuren beginnen auf ganz eigentümliche weise zu reden, jede mit einer eigenen sprache, zu leben, und das ereignis, um welches sich dieses ganze buch ja dreht und windet, und das ist auch etwas besonderes, an dieses haben sehr sehr viele und auch ich ihre eigene erinnerung. die mondlandung in böse. ach ja, ich war noch niemals in new york, aber in dieser stadt spielen sich viele der begebenheiten ab, zu denen ich die bücher las in der letzten zeit. austers brooklyn follies bspw., smoke (der film) den ich neulich gesehen habe auf DVD, wie auch hier zeugnisse (bspw. fotografien) eine rolle spielen.

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über haupt gibt es da, so bilde ich es mir ein, zumindest analogien, denen ich noch einmal genauer nachgehen muss, wenn ich irgendwann einmal zeit habe. da ist der junge, der nur weiss trägt, und nach leuten mit dem nachnamen black sucht, teilweise begleitet von einem mr. black durch die strassen new yorks streift. oskar schell -> shell -> muschel -> auster. zwar sehr verstiegen und an den haaren herbei, eben dieses beispiel,

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uberhaupt anna log: auch eine anna ist hier ja vertreten, wie die blume bei herrn auster und herrn schwitters, wobei auster seinen weissgekleideten mit einem gewissen peter von hannover vergleicht, welch jeniger definitiv eine erfindung ist. nun wird es hier ein wenig wahnhaft zwar, seis drum.

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ich höre in der letzten zeit wieder sehr häufig den dänischen klassiksender, immer eine spur mehr november dort enthalten. gut. ich mag diese traurigen tage, die nun bald wieder vor der tür auf mich warten, mit ihrem grauen schwindsüchtigen licht.

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die familienzusammenführung: von sir francis bacon, dessen auf einem bild in der tate modern verwendetes rot ich in lynchs twin peaks (traumszenen) und anderswo in seinen filmen wiedererkannte (und ist bei lynch nicht alles traumszene?), mit coupland’s ausführungen über brentwood in L.A., in welchem er u.a. die monroe mit der damals noch lebenden lady di vergleicht (elton john), und während des lesens (jedoch nicht gleichzeitig) wiederum sah ich „mullholland drive“ und fand es sich gut ergänzend, diese familienzusammenführung also: spar ich mir für später einmal.

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in einer weihnachtskarte für einen kunden hab ich einmal „familie“ mit zwei L geschrieben aus versehen. famillie vanille.

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die drei sterne hab ich bei den gebr. goncourt ausgeliehen.

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eben gerade auf der meinem balkon gegenüberliegenden straßenseite: das mädchen (studentische hilfskraft) sperrt die tür der schrecklichen kneipe mit dem falschen artikel ab, setzt sich auf ihr fahrrad, stöpselt umständlich die kopfhörer in die ohren, schaut auf ihr mp3-player-display, wählt (so ist zu hoffen) die der situation angemessene musik, und: zieht sich handschuhe an, bevor sie losfährt.

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„It made me start to wonder if there were other people so lonely so close. I thought about „Eleanor Rigby„. It’s true, where do they all come from? And where do they all belong?“

(Jonathan Safran Foer: “Extremly loud & incredibly close” , P. 163)

Mr. Blank, eating Pizza

Einen ganz in weiß (jedoch ohne Blumenstrauß) gekleideten Mann gesehen, der, einen Karton Pizza auf der einen Hand vor sich hertragend, (aus diesem geschnittene Stücke Pizza essend), über die Kreuzung Spichern/Krieger schlenderte (des Nächtens) und dann interessiert vor dem ausgehängten Angebot der Kneipe mit dem falschen Artikel stehenblieb. Sofort an den Auster und den Mr. Blank aus den Travels in the Scriptorium habe denken müssen. Ob sich der Pizza-Esser wohl zuvorderst mit der Frau, der die Zeit verloren ging, getroffen hat im Park? Ich werde es wohl nie erfahren.