oh ja.

die zeit am abend vergeht schneller als die zeit am tage. es ist so. und jetzt werden auch noch die tage schon wieder länger. mérde! merci! mein kopf ist voller gedanken, das bücherregal beantragt wohngeld. an allererster stelle wäre dort katze #3, die mir zugeflattert kam der tage. so ein großeltern-ausdruck, „der tage“, abwandlung von „dieser tage“, – auch. jetzt spielen sie auch noch die doors auf byte.fm, wo ich doch gerade vorhin eine xing-anfrage bekam von jemandem aus der alten klasse (überhaupt zusehends klassentreffen dort) und daran denken musste wie wir früher die doors gehört haben mit unseren schlaghosen an, die wir aus den mottenkisten der eltern ausgegraben. hören sich allerdings hier jedenfalls tatsächlich eher nach nick cave an, ein lied das ich auch noch garnicht kannte merckwürdigerseits. eine kluge strategie, den konfrontationskurs der spätpubertät (schreibt sich das mit b?) mit musiken auszuschmücken, gegen welchjenige die altvorderen schlechterdings nichts sagen können, wenn sie sie auch nicht im plattenschrank haben. 68 bla bla bla. hat dann irgendwann auch nicht mehr gelangt, und man musste leider auf bspw. guns’n’roses umschwenken, was im nachhinein ein fehler war. aber wir waren jung und brauchten die musik. welcome to the jungle. ich hatte die kassette extra so hingespult, dass ich genau dieses lied auf dem walkman™ hören konnte, als wir in der nacht auf die pariser stadtautobahn fuhren mit der studienfahrt. das ist mir jetzt aber nicht einmal peinlich, würd ich es sonst hierhin schreiben? zwischenspeichern, und. erase rewind. google möchte dein freund werden. bestätigen/ablehnen. bücherr egal. in der bibliothek gewesen, nachdem ich mit der nervenärztin die

leberwerte besprochen hatte am telephon. im digit-display im aufzug schieben sich die nummern der stockwerke nach oben oder unten, je nach fahrtrichtung. ein ausgeklügeltes bild. Ich bin hier für eine weitere Literaturbesorgung für meine anzufertigende Arbeit zum Thema eines Filmes, und während ich den Semesterapparatschik von Prof. B. Gedanken verloren durchsehe, die Kehrseiten der ganzen Bücher, fällt mein Blick auf einen wohlbekannten Buchrücken. Generation X. Leib- und Magen-Lektüre „Seinerzeit“. (Momentan lese ich JPod, dieser ist ein Link in die Zukunft, etwas was allerdings sehr selten vorkommt im Internet, drucken Sie sich am besten diese Seite aus und rahmen sie ein!)(Warum schreib ich nun groß und klein?) – sofort der Gedanke, prof. b. eine mail zu schreiben, zu fragen in welchem zusammenhang er dieses buch dorthinstellte, in welchem zusammenhang es offenbar in einem seiner seminare auftauchte (vergangenheit, semester vorbei), wer nicht fragt bleibt dumm… allein es wiederspricht den gepflogenheiten, akademischen, und ich verspüre eine hemmnis, schade eigentlich. aber vielleicht mache ich das morgen einfach mal. jeden tag etwas tun, wovor man sich fürchtet, (insgeheim). mit meinen büchern gehe ich in den kopierraum, kopiere, eine junge frau betritt den raum, ich sage nicht „hallo“, wie ich es eigentlich sagen wollte, vorderdings aus gründen der höflichkeit hätte ich es angemessen gefunden, vergrabe mich anstattdessen im grünlich aufflackernden licht des kopierers und es ist viel zu belichten, währenddessen sie, ebenfalls wortlos, den raum wieder verlässt, nach getarner kopiertätigkeit. außerdem ausgeliehen eine besprechung der filme von farocki, der auf der mir sehr naheliegenden seite ubu.com nun gefeatured wird, deshalb, ichselber komme auf CD#s vor und in den abspännen von dokumentarfilmen niederländischer regisseure. Ich bin ein angeber. meine schüchternheit wird mir oftmals als arroganz ausgedeutet, weil die menschen denken ich sähe zu gut aus, um schüchtern zu sein. meine arroganz wird mir oftmals als menschenfeindlich angelegt, was es trifft, ich lass es dabei bewenden und pelle mir ein ei darauf. ich finde jetzt gerade meine worte, wieder, und damit auch meine sprache. plötzlich, und nun habe ich doch die neue serie bei prosiebensateinsmedia verpasst, ich,

es wird frühling. wie schön.

heute – ein text

Nicht aufstehen wollen und schließlich aufstehen dann, zum Frühstück eine Banane heute nur, und Du machst dir Deinen Kaffee selber, Duschen und den Bart rasieren am Hals und unter den Nasenlöchern, den ich mir wachsen lies zwischen den Jahren einer inneren Eingebung folgend. Prophetentum. Auf dem Weg nach Unten hinunter die Treppen, in den Briefkasten schauen, eine Mahnung von der Bibliothek rausfischen, den Bus um die Ecke kommen sehen als ich an der Haltestelle angekommen bin, die Musik auf die Ohren, Gestern machte das Headset Merkwürdigkeiten, jetzt nicht mehr, wer weiß. Im Baumarkt durchsichtiges Klebeband beidseitig verklebend kaufen und die Aushilfe weiß mir nicht zu helfen also nehm ich es. Erfolglos bei der Sparkasse da Buch vergessen, nächsten Bus den ich nehme. What are you doing? Ich lese in Couplands Jpod, und seit neuestem setzten sich immer die Leute ausgerechnet neben mich, so auch jetzt, obwohl außerdem noch viele weitere (und für beide Seiten bequemere) Plätze frei sind. In der Firma. Arbeiten was bedeutet viel mehr telefonieren in der letzten Zeit, Heute mit einem Haustechniker in einem Abfallwirtschaftsbetrieb an der Weser, welcherart die Fahnenmasten sind vor dem Gebäude. Stunden später dann die Tücher bestellt, denn das telefonieren hat zur Folge das ich mit meinen eigentlichen Arbeiten nicht so recht weiterkomme. Aber das führt nun zu nichts. Treffen mit Dir für eine Unterschrift, auf dem Weg dorthin fahre ich am Bahnhof vorbei und mir denkt sich, dass ich nie diese Mauern anfasse, vorrausgegangen war die Idee, das alles irgendwie unwirklich scheint manchertage. Dann hätte ich ja noch den Text zu schreiben über den angeschwemmten Menschen, den gestrandeten, aber dazu habe ich eine Pressemappe, fein recherchiert im praktischen Internet, die Geschichte anhand von Erscheinungsdaten aufgefädelt. Menschen und insbesondere diese Studenten nerven mich mit ihrem nichts-wollen, dem nichts was über die gesellschaftliche Vorbestimmung hinausgeht wollen. Trotten zur Fütterung in der Mensa und haben die nächsten 50 Jahre Berufstätigkeit nach dem Studium als einzigen Silberstreif. Das klingt fade, aber wir waren anders. Einige weniger allerdings auch, als ich damals gedacht hätte, was sich neuerdings herausstellt, mehr und mehr. Aber ich bin ja auch bürgerlicher geworden als ich es gedacht hätte, und immer noch so. Ich bin ja immer noch ich, kann mich jedoch, und das ist schon merkwürdig, kaum an die Zeit vor der Jahreswende 00/01 erinnern. Da weiß ich einen Grund, bin mir aber dessen auch nicht sicher. Seisdrum. Schlimmerenden. Hoffnung. Die Geschichte von diesen drei Orten in der Elbmarsch, von welchen es einen tatsächlich gibt, habe ich nun auch nie geschrieben und werd es wohl auch nicht mehr. Es fehlt der Bezug zur Provinz, denn das Stadtkind hat mir auch das rumgerenne in den Wäldern, das Zelten im Schnee und Feuerwachen nicht ausgetrieben, und immerhin, Stadtluft macht frei, das gilt noch und ist zu beobachten. Allerorte. Allertage. Was Du wohl jetzt machst, also Jetzt, meine ich, ach, immer dieses Erinnern.

In meiner Vorstellung geht mir Bart Simpson ungefähr bis zum Knie. Stelle die Beleuchtung in meiner Wohnung nach und nach auf Energiesparlampen um, Quecksilbernes Licht. In der Kaiserlampe auf meinem Schreibtisch befindet sich noch eine 60 Watt, die die Finger wärmt auf dem Keyboard. Was mir an der Glühbirne im Badezimmer sehr gut gefällt ist, dass sie einen bis mehrere Momente (um nicht von Augenblicken zu sprechen, diese Zahl wäre doch zu groß dann) braucht bis sie ihre ganze Leuchtkraft entfaltet hat. Das hat Straßenlaternenqualität, gewissermaßen. Im Haus gegenüber ist ein Zimmer allabendlicht erleuchtet vom Flimmern, ausschließlich. Ich will nicht, dass mein Leben so endet, denn wenn man an diesem Punkt angelangt ist, ist das Leben gewissermaßen bereist am Ende angelangt, und der Rest wäre dann hoffentlich schmerzfreies Warten auf den Tod. Der Leuchtglobus den Du mir geschenkt hast habe ich viel zu wenig in Betrieb, eine schöne Metapher wäre, in mit einer Energiesparlampe auszustatten. Bißchen platt vielleicht obwohl. Die Metapher, nicht der Globus. In diesem Text sind die „Dus“ verschiedene. Das aber nur am Rande, nebenbei, und es tut nichts zur Sache, die welche wäre? Mein Sender, der immer weniger mein Sender ist, leider, spielt nur Musik vom Band momentan. Vielleicht eine Gelegenheit, einmal diese ganzen sich stetig weiter ansammelnden Musiken auszuprobieren und anzuhören? Gesagt getan. Mein nächstes Windows wird wieder ein DOS. Mein nächstes DOS wird ein Linux. Versprochen. Verbarrikadiert.

Ein Video:


Link: sevenload.com

 

Mein Schreiben ist ein Instrumenten, mit welchem ich meine Sicht auf die Welt messen kann. Ein Korrektiv. Dieser Text hier ist belanglos, möglicherweise. Mein Schreiben wird stark beeinflusst von meinem Lesen, auf eine Art jedoch, die nicht unbedingt nachvollziehbar ist. Mein Lesen ist mein Input, eine Wechselwirkung ist nicht auszuschließen. Meine Auswahl an Texten ist vollkommener Willkür unterworfen, aber Biographisch gewachsen, so das, wenn wir alle furchtbar viel Glück haben, am Ende etwas ganzes dabei herauskommt. Mein Denken mag sich leider nicht den Agenden des Wissenschaftsbetriebs unterwerfen, sondern geht weitestgehend vom Lustprinzip aus, auch dies wohl wenig anzumerken diesen Staben die ich in das Digitale graviere. Soviel Gravität nun sich angesammelt hat, in all diesen Jahren. Als ich aber damals die Schreibmaschine benutzte ich diejenige auch dafür, vermittelst der X-Taste größere Buchstaben zu produzieren, als die kleine Typen sie mir von sich aus geben wollten. Muss mal im Keller nachsehen (morgen wenn ich die alten VersSchwoerer dort raushole zur Verschickung an die Katze) ob sich noch Fragmente. Die Musik allerdings die ich dort höre ist sehr schön. Zur Zeit schreibe ich hier in eine .odt-Datei, die mir eine längere Textstrecke ermöglicht, vermutlich weil ich den Text über größere Strecken überblicken kann, als in diesen kleinen Eingabekästen im WordPress. Manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt noch drei gerade Sätze hintereinander herausbekomme, bei diesem Schreiben das ich mir so angewöhnt habe, und was jetzt mein eigenes geworden ist, meine eigene Sprache.

Wenn ich Idole hätte, dann wäre Coupland auf der Liste ganz oben, und würde sich mit Monsieur Auster einen zumindest drei Ewigkeiten währenden Zweikampf liefern. Hab ich aber nicht. Seit „Generation X“ herauskam, jetzt auch könnte man fast schon sagen ein Klassiker, habe ich aber, das sei zugegeben, fast jedes seiner Bücher gelesen. Nun also „Jpod“. Ein Buch, ein Buch: In dem er sich selbst auch ein wenig nicht ganz ernst nimmt, und bis zur allerletzten Konsequenz das durchexerziert, womit er in seinem ersten Roman angefangen hat: Markennamen und andere Zeichen unserer westlichen Kultur* ganz selbstverständlich in seine Texte einzubauen, und somit Identifikationspunkte zu schaffen, die in der ganzen* Welt verstanden werden können, nicht jedoch ohne sie mit Beständigkeit zu hinterfragen und als Sprechblasen zu entlarven. Ebay und xBox und Spam spielen eine Rolle, Franchise-Ketten und das bereits aus einer Friends-Folge dank Heavy Rotation auch hierzulande weithin bekannte Pottery Barn. Wobei „Friends“ natürlich letztenendes auch nur ein weiteres Synonym für Spießertum ist. Die Orientierungslosigkeit der „Helden“ in dieser an ihren Enden weithin ausfransenden Welt ist wichtiger als das Schallen und Rauchen, dass die Oberfläche bedeckt. Die ganze Sache hat Ausmaße angenommen, die vor 15 Jahren noch nicht im geringsten abzusehen waren. Vorsprung durch Technik. Als ich gerade den Flur hinunter auf der Toilette war („Ruf der Natur“) bemerkte ich wieder einmal, dass eben jener Flur offenbar ein Bassverstärker ist. Hat sich bisher aber niemand beschwert, Feiglinge, allesamt.

Soviel für Heute, später mehr. Im März könnte ich auf der Buchmesse in Leipzig lesen. Vielleicht mach ich das.

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soeben jonathan safran foer’s „extremly loud & incredibly close” beendet. es ist ein wirklich wunderschönes buch. die figuren beginnen auf ganz eigentümliche weise zu reden, jede mit einer eigenen sprache, zu leben, und das ereignis, um welches sich dieses ganze buch ja dreht und windet, und das ist auch etwas besonderes, an dieses haben sehr sehr viele und auch ich ihre eigene erinnerung. die mondlandung in böse. ach ja, ich war noch niemals in new york, aber in dieser stadt spielen sich viele der begebenheiten ab, zu denen ich die bücher las in der letzten zeit. austers brooklyn follies bspw., smoke (der film) den ich neulich gesehen habe auf DVD, wie auch hier zeugnisse (bspw. fotografien) eine rolle spielen.

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über haupt gibt es da, so bilde ich es mir ein, zumindest analogien, denen ich noch einmal genauer nachgehen muss, wenn ich irgendwann einmal zeit habe. da ist der junge, der nur weiss trägt, und nach leuten mit dem nachnamen black sucht, teilweise begleitet von einem mr. black durch die strassen new yorks streift. oskar schell -> shell -> muschel -> auster. zwar sehr verstiegen und an den haaren herbei, eben dieses beispiel,

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uberhaupt anna log: auch eine anna ist hier ja vertreten, wie die blume bei herrn auster und herrn schwitters, wobei auster seinen weissgekleideten mit einem gewissen peter von hannover vergleicht, welch jeniger definitiv eine erfindung ist. nun wird es hier ein wenig wahnhaft zwar, seis drum.

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ich höre in der letzten zeit wieder sehr häufig den dänischen klassiksender, immer eine spur mehr november dort enthalten. gut. ich mag diese traurigen tage, die nun bald wieder vor der tür auf mich warten, mit ihrem grauen schwindsüchtigen licht.

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die familienzusammenführung: von sir francis bacon, dessen auf einem bild in der tate modern verwendetes rot ich in lynchs twin peaks (traumszenen) und anderswo in seinen filmen wiedererkannte (und ist bei lynch nicht alles traumszene?), mit coupland’s ausführungen über brentwood in L.A., in welchem er u.a. die monroe mit der damals noch lebenden lady di vergleicht (elton john), und während des lesens (jedoch nicht gleichzeitig) wiederum sah ich „mullholland drive“ und fand es sich gut ergänzend, diese familienzusammenführung also: spar ich mir für später einmal.

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in einer weihnachtskarte für einen kunden hab ich einmal „familie“ mit zwei L geschrieben aus versehen. famillie vanille.

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die drei sterne hab ich bei den gebr. goncourt ausgeliehen.

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eben gerade auf der meinem balkon gegenüberliegenden straßenseite: das mädchen (studentische hilfskraft) sperrt die tür der schrecklichen kneipe mit dem falschen artikel ab, setzt sich auf ihr fahrrad, stöpselt umständlich die kopfhörer in die ohren, schaut auf ihr mp3-player-display, wählt (so ist zu hoffen) die der situation angemessene musik, und: zieht sich handschuhe an, bevor sie losfährt.

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„It made me start to wonder if there were other people so lonely so close. I thought about „Eleanor Rigby„. It’s true, where do they all come from? And where do they all belong?“

(Jonathan Safran Foer: “Extremly loud & incredibly close” , P. 163)

Eleanor Rigby

Jeremy asked, „How many people with MS does it take to put in a light bulb?“
Ken didn’t know how many.
„Five million – one person to do it, and four million nine hundred and ninety-nine thousand nine hundred and ninety-nine to write depressing on-line web logs.“

(Douglas Coupland: „Eleanor Rigby“, P. 110)

The Beatles – All the lonely People (Eleanor Rigby) (MP3)

Währendessen

Heute um 12 am Steintor, ein dicker Polizist winkt die Autofahrer auf eine andere Spur, vor der Abzweigung eine Strassensperre der Polizei – Razzia im Rotlichtviertel. Vermutlich. Nicht einmal eine Kelle oder so einen weißen Winkestab haben sie ihm gegeben. Im Bus lese ich die „Amerikanischen Polaroids“ von Coupland, kleine Geschichten und Reportagen aus den 90er Jahren, aus meinem Jahrzehnt. Wie merkwürdig, dieses alles bereits Vergangenheit, bereits so weit weg, die Fotos schon leicht gelbstichig. Berührungspunkte, Nadelstiche. In Pattensen fährt mir der zweite Bus, den ich nach einem kurzen Einkauf nehmen wollte, direkt vor der Nase weg. So muss ich zu Fuß durch die Sonne gehen. Auf dem Parkplatz vom Walmart, der nun doch bald schließen wird, stehen Pflanzen die seit der Zeit der Dinosaurier genau so auf diesem Planeten wachsen.

Boulevard der EU, 30.4.07

Heute am Vormittag. Mit der 6 zur Messe/Ost, vormals Expo/Ost. Auf den Ohren mithilfe des mobilen Telefons und seines integrierten mp3-Players: Sonic Youth: Washing Mashine. Vor den Augen: Amerikanische Polaroids von Coupland, immer noch. Eine vortreffliche Musik- wie auch Literaturauswahl für eine derartige Reise in die Vergangenheit/Zukunft. Dieser Text geht woanders hin. Ich hingegen wollte zu IKEA. Kaufen einfach alles.

Der Holländische Pavillon stimmt mit seinem fortwährenden Verfall, dem stets aufs neue zersplitterten Sicherheitsglas, den demontierten Treppenstufen, die mich davon abhalten dennoch trotz geschweigedenn der Absperrungen hinaufzusteigen, seiner immer noch dort prangenden Besucherzahl 2.800.000 – traurig. Der Wald im 3. Stock hingegen, und inzwischen auch auf dem Dach, der Wald!

Gegenüber eine schwarze Wand. Es sieht tatsächlich genau so aus dort. Trümmer über Trümmer. Und wie mich das daran erinnert, an Vancouver, 1992, als ich dort am ehemaligen Expogelände vorbeifuhr, und später dann dachte ich, bei uns da wird das nicht, es ist genauso gekommen. Die Expo-Plaza ist noch einigermaßen populär, dort sind Hochschulen und Fernsehsender angesessen, ein wenig weiter noch der Peppermint Pavillon. Des weiteren: Nichts weiter. Und weil Coupland ja in Vancouver wohnt. Dort heisst es:

Scott, Amy. Todd und Cheyenne nähern sich dem Konzert. Der versengte Berg hinter ihnen ist bereits vergessen, ebenso die anderen Nachrichten des Tages – schwache Beben in Watsonville und Loma Prieta und die Kontroverse über die Lagerung vasektomierter Atomwaffen in Richmond, ein Stück weiter die Bay hoch. Doch etwas von dem, was sie heute gesehen haben, wird hängenbleiben. Und so werden sie zum x-ten mal seit dem Kindergarten [since Kindergarten] vor fünfzehn Jahren in ihrer Art und Weise, die Welt zu betrachten, bestärkt.

Und das hat er als erstes gemacht, nämlich die Clearnames der Unternehmen die unsere Welt beherschen in die Fiction einzubinden, und sie dadurch Realität werden zu lassen, „Bis später, Alter“ sagt Fötus und macht ein Peace-Zeichen, während er sich von Dennis entfernt. Er stolpert über ein dickliches Baby, das einem blauen Citibank-Ballon hinterherkrabbelt, und sein Orangendrink schwappt über.

Und bei IKEA, im sog. Schwedenshop die zwei Ureinwohner, wie sie sich wundern das es alles hier zu kaufen gibt, fern der Heimat. Über die Regale hinweg rufen sie sich Namen, Bedeutungen zu, ich kaufe nur eine kleiner Tüte Fliederblütensaft, und meine Festplatten heißen „Bullerbu“ und „Saltkrokan“.

(Nach Diktat verreist).

Wenn die Spannung vergeht.

Die Arbeit ist getan. Das Summen der Geräte um mich rum, flirrt in der warmen Luft. (Obwohl, hier im Halbkeller, ist es ganz angenehm). Ein Flug nach Australien (Like straight out of a Douglas Coupland novel) und zurück. Auf den alten 3,5er Disketten stand auch immer HD. Hochverdichtet. Ich fühle mich wirklich sehr merkwürdig. Dieses Kribbeln, wenn vor einem auf dem Bildschirm, die Dateinamen durchrauschen, im Fenster vom FTP-Client. Wenn etwas. Was mache ich jetzt als nächstes?

Weihnachtsgeschenke

(Heute sogenannte Weihnachtsgeschenke für meine Familie einkaufen gewesen.) Besitze nun endlich Generation X vom Coupland im Original. Rosafarbenes Cover. Die Werbelinks zu Amazon binde ich dann Morgen ein (If you know what I mean).

So ist meine chiffrierte Welt zustande. Das arme Herz niemals auf der Zunge. Der Löffel aus Katzengold, Katzen content. Glückliche Kühe. Das Kilo Herz .