¿Im Bipolarlicht?

 

Noch mehr Schnee, bis alles steht, das ganze Salz verbraucht ist und nichts mehr weitergeht! Eine gefrorene Welt, eine stille Stadt, nur hier und da hört man den dumpfen Aufprall der ausrutschenden Menschen an den Straßenecken, die bepackt mit ihren wahnsinnigen Ideen doch noch Besorgungen machen müssten und zur Post. In diesen Tagen fällt mir natürlich wieder die Begebenheit ein, wie ich einmal ein Kaurismäki war, zusätzlich dazu verlege ich mich immer mehr auf das Betreuen einer kleinen Haiku-Herde, denn es ist einfach und macht kaum Mühe, dank der festen Verformung muss man nur die Silben entsprechend platzieren und gelangt so zu Ergebnissen.

eis glatt unter schnee
überdeckt den pflasterstein
und schließlich doch strand

(Derweil man sich auch anderenorts nach Finnland hinschreibt, ach der kurze Frühling des Nordens) – Es gibt so viele falsche Menschen, die so grundsätzlich und fast von Geburt bereits schon falsch sind, da sollte es doch gestattet sein sich ein paar zusätzliche Persönlichkeiten auszudenken und mit Leben zu erfüllen? Und möglicherweise ist dies gerade eine Strategie zu überleben. Sie tragen ihr falsches Grinsen zu Markte Tag um Tag und halten es für das wahre Leben, so wie sie es im Katalog gesehen haben. Malen sich die Larven, die sie eh schon am Leibe tragen noch zusätzlich an in bunten Farben und regieren so die Welt aus hohen Häusern heraus und Türmen, erbaut aus Lug und Trug. Ihre Blicke sind doppelt gespiegelt, so das sie die meisten Tage leichten Herzens hinter sich bringen, ohne sich selbst in die Augen sehen zu müssen. So zwingen sie einen gar selbst in Verkleidung hinein, ihr Lachen jedoch klingt wie aus einem hohlen Blecheimerchen heraus und wenn sie telephonieren mit ihren Fotoapparaturen müssen sie sich anschreien, damit sie sich gegenseitig gut verstehen. Manch einer von der anderen Seite ist in Versuchung es Ihnen nachzutun, es ist tatsächlich so das sie jeden Neuankömmling mit einem Begrüßunsgdrink und 20% Rabatt auf alle Einkäufe empfangen, wird der Phantomschmerz zu einem sanften, kaum spürbaren Ohrenklingeln heruntergedimmt und alles ist gut, weil wir alle liebe Freunde sind.

 


 

Deshalb und deshalb und deshalb muss es schneien und zufrieren bis der ganze Planet knackt vor Kälte, das Geziefer in den Wägen sich festfährt und erfrieren würde, erschiene nicht ein gelber Engel im Schnee (Bepackt mit einer Pferdedecke und ein Fäßchen Rum vor sich her tragend, eine Familie Namens Beethoven). Aber die Hoffnung geht nicht dann wenn es am schönsten ist, Hundemüde in der Dunkelheit. Man müsste nur noch viel wütender und wütender und wütender werden.

„Und Schnee fällt in meine Welt, Schnee macht alles still und hell.“

(Die Aeronauten: Schnee)

#LakVers1 #LakVers Lakonische Verse

Im Bus (*)

Den ich aufgrund der Witterungsbedingung (denn es ist nur eine, der liegende Schnee nämlich) anstatt des Rades nehme mache ich mir einen Spaß daraus, kleine Haikus über die Mitreisenden auszudenken:

die blöden kühe
glatt widerkäuend auf eis
rutschen graziös aus

(*) Finde ich ist auch eine gute Überschrift für den ersten Eintrag im neuen Jahr, ein Artikel der sich einreiht in eine lange Tradition von Beiträgen, die sich mit dem öffentlichen Nahverkehr befassen und suchen sie doch einfach selbst bei Interesse. Natürlich (paradoxerweise) ärgere ich mich auch über die Mehr-Leute die anstatt mit dem Auto zu fahren den Omnibus für ihre Zwecke entdecken, anstattdessen sie ihn uns Radfahrern überlassen (auf der Arbeit allerdings war bereits einer der Kollegen vor mir anwesend und saß in Schal und Jacke ganz verloren im noch jungen Jahr an seinem Arbeitstische sinnierend; Wir sprachen einige Worte, aus denen hervorging das auch er (wie auch ich) heute mit den Gefährten der Überlandwerke und Straßenbahn AG vorlieb nehmen musste, weshalb mein Groll sich nicht nur gegen Ihn sondern auch gegen mich zu richten hätte, so denke ich jetzt, denn schließlich verstopften offenbar die Radfahrer genauso die Passagierräume wie alle anderen auch, ich bin jedoch grundsätzlich eher kein Freund des Menschen, ich glaube das hier und da bereits sachte angedeutet zu haben. Deshalb. Und wie schön der Schnee doch ist und der blaue Himmel, der zumindest zu großen Teilen noch unbevölkert geblieben und nur hier und dort von Aluminiumprojektilen beflogen wird, besetzt mit (in Zukunft zuvor nackt gescannten). Aber ich schweife ab und muss in der Mittagspause unbedingt (einen Kalender kaufen sowie) ein Stück die Allee hinabspazieren, die zu den Barockgärten (dem Großen Garten) in Herrenhausen führt und entlang derer sich übrigens seit 1893, beginnend am Königsworther Platz, die erste hannoversche Straßenbahnlinie erstreckte.#LakVers1 #LakVers Lakonische Verse