Vielleicht waren die Blätter aber auch größer in den Zeitschriften

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Vorgestern habe ich mich erinnert, wie wir früher Briefumschläge gefaltet haben und konnte das auch — mit ein wenig Hilfe aus dem Netz — wieder nachvollziehen. Wir haben dafür Seiten aus Illustrierten genommen, wie etwa den Stern oder die Tempo und haben sie so geknickt, dass sie mit nur einem Tesafilm-Streifen zugeklebt werden konnten. Entweder wir hatten ein helles Motiv, dann konnte man mit einem dicken Filzschreiber (wie einem Edding) die Adresse der Empängers draufschreiben, oder es musste noch ein Zettel mit der Adresse draufgeklebt werden. Ich habe dann mal nachgesehen, nachdem ich den Umschlag fertig hatte, mit dem Blatt aus der Spex hat er nicht die Mindestmaße, die die Post gerne hätte. Vielleicht waren die Blätter aber auch größer in den Zeitschriften, die wir benutzt haben, jedenfalls sind wohl alle Briefe immer angekommen. Wir haben viele Briefe geschrieben. Mit dieser Methode, Briefumschläge zu knicken, musste man einerseits nie einen Umschlag kaufen und daher eigentlich nur eine Briefmarke, weil das Blatt Papier zum Schreiben war natürlich auch immer greifbar. Die zweite gute Sache daran war, dass es immer einen einzigartigen Umschlag gab, erstaunlicherweise entstanden aus einem Massenprodukt. Das fanden wir toll, auch wenn wir es noch nicht alle wirklich verstanden hatten. Durch die besondere Knickweise entstand aus fast jedem Motiv — gewissermaßen in der Dekonstruktion — eine interessante neue Sache oder zumindest ein neuer Blick. Wir haben viele Briefe geschrieben, ich jedenfalls, es hat mir immer Spaß gemacht. Vielleicht suche ich aus dem Schuhkarton, der hier rumsteht, demnächst mal ein paar dieser Umschläge heraus …

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