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   Ach ach ach ach ach ich komm ja zu nix, nicht mal zum Jammern! Alles rauscht und der Wald stets bemüht still und schweiget. Falsche Doktoren werden als Vordenker gehandelt auf dem diplomatischen Parkett, an jeder Straßenecke kannst Du gepanschten Vodka kaufen der Marke Bärenkrone, allein das schon, ein Gedicht ein Gedicht, es steht in der Zeitung: Ein Teppichhändler hat Insolvenz angemeldet, auf dem Parkplatz werden die Felle versteigert. Es wäre gut, sich einmal mehr mit dem Film „Blade Runner“ zu beschäftigen, auch wegen des ebd. propagierten Neopidgin. Müssen wir alle lernen. Müssen alle flexibler werden, müssen alle weniger schlafen essen und mehr Internet immer auf dem Weg zur Arbeit. Heute eine Krähe an einer Zigarettenkippe, dann krähend, dann kommt die Bahn (flattert sie schwarz auf das Dach der Haltestelle). Alles in heller Auflösung, durchwachsener Speckhimmel.

Angefangen Proust zu lesen, aber eine Unsicherheit ob dies möglich ist, zwischen den Stühlen, zwischen den Welten und überhaupt zwischendurch, den Text zu durchdringen, jedoch muss ja damit einmal begonnen werden. Also jetzt. Und statt Chinesisch lerne ich nun Schwedisch, das wird helfen, bei allem.

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Während ich auf dem Rad sitze und in den Morgen dampfe, Nebel von mir gebe, ist der innere Alleinunterhalter mit der Morning-Show auf Sendung. Eine Erledigung in einer Schule; Die Düsternis des Sekretariats, in dem das Radio der Heimatsender; Ein Hundskelett schaut traurig aus dem Fenster des Bio-Raums, ganz kalt ist dem im Herbst. Die mutigen Kinder setzen ihm Mützen auf, die traurigen und ängstlichen besucht er Nachts im Traum und schaut sie an mit Knochenaugen. Der Gong zum Pausenende ist verstimmt auf dem letzten Ton, ganz ins Moll hinein eröffnet die dritte Stunde, erinnert an den Westminster-Schlag (überhaupt ein Thema des inneren Monologistikers an diesem Morgen: Königreich Großbritannien und Irland.) Aus den Fenstern scheinen die Ordner der Regale in die morgengraue Straße auf dem Weg ins Zooviertel, hindurch die Annenstraße wo ich wohnte, roter Backstein mit gelben Stitches, die Ellernstraße (Die zweite Straße die ich mit Namen kannte – von Gängen zum Spielplatz im Stadtwald). Kommentar der Synchronstimme wie man dort Arbeiten würde, was das für ein Leben wäre, mit solcher Arbeit als Strukturelement, in einem solchen Büro, es liegt immer alles ein Stück weiter in der Vergangenheit, es ist alles noch nicht ganz so schnell, in meiner Vorstellung. Etwa als die Telefonkarten eingeführt wurden, oder als die Busse noch mit Diesel fuhren und noch nicht mit Erdgas und Düsentrieb. So geht es dann den ganzen lieben langen Tag über, ohne Unterlass, ein Text der sich aus sich selbst hervorbringt; Die Stadt und die Straßen und die Wetter als Muster und ausgelagertes Gedächtnis, aber auch Wunschvorstellung und Projektionsfläche; Als wir gestern durch den Wald nachhause fuhren und die Krähen gerade die kalte Nacht begrüßten;

(Des Vogels) Himmelreich ist sein Himmelreich.
Des Vogels Vogel ist ein Vogel.
Die Taube auf dem Dach
 ist des Menschen Himmelreich.

Auf dem Balkon am morgen die Meisen, im Hinterhof die jungen Drosseln und Amseln, die sich Tagelang um die Wipfel und Sträucher stritten, nun ist es abgemacht. Dagegen die Menschen: Man blickt mich weiterhin misstrauend an, wenn ich ein Foto mache von einer Sache, die mit Kreide auf die Wand geschrieben wurde, denn diese Sache ist ja nichts Wert, ein Rauschen in den Augen nur der Vielen. Gestern einen Japaner gesehen mit Lederjacke und Cowboystiefel, die Welt hätte gleich sich pulverisieren sollen zu grobkörnigem Schwarz/Weiss eines 80er-Jahre-Independent-Films, mit dem Herbstlicht der tiefstehenden Sonne und allem,

Die Erinnerungen:

dauern alle jeweils 1/10 sek., dann sind sie schon vorrüber und wir schauen verwundert mit den Augen. Am Morgen aber, wenn ich im Herbst durch den Wald fahre mit dem Rad atme ich mit einem Atemzug alle vergangenen Herbste bis zum heutigen Tag ein das das Herz fast. An einem Tag entscheidet es sich in jedem Jahr, dass die Blätter nicht an den Bäumen hängen bleiben werden. Das ist dann der traurigste. Heute eine Postkarte erhalten aus Tralien, darauf der Kilimandjaro abgebildet. Sie haben Krokodile gegessen und Schlangen. Hier wäe wiederum einiges nachzutragen, der Vollständigkeit halber, und ich fasse mich an die eigene Nase aus diesem Grund. Das Notizbuch aber füllt sich von selber mit frohen Gedanken an die Zukunft, seitdem ich es mit grüner Folie und grauer Folie beklebt habe. Und unterwegs sein, in der Stadt, sich vorstellen wie alles in den Zustand der schönsten Improvisation übergeht, unmerklich zunächst und mit einem großen Knall. So sind die Fotografien beschaffen, die ich anfertige auf den Streifzügen durch die Straßen: Heute am Hauptbahnhof (hier geht ja alles seinen gewohnten Gang) eine eingezäunte, giftgrüne Wasserlache fotografiert und mir gedacht das die Erde sich nun auftun wird und offenbaren, was sich unter ihr befindet: Einkaufszentren nämlich, deren Wege gepflastert sind mit dem feinen Marmor der Verbindlichkeiten, die sie erbauten und am laufen halten, leere Versprechen und ein Schatz im Quecksilbersee, Taucher gesucht auf 400 Euro-Basis, Hutmacher und Buchmacher und das Interface steht noch auf  Sommerzeit und zeigt somit die tatsächliche Zahl der Sekunden an, die vergangen sind an diesem Tag, bis jetzt, und