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# Seit Jahren, immer wieder, die gleichen kajalgestiftelten Kleinmädchenneurosen im Gefühlssalat, ach willst Du denn nicht erwachsen werden?

# Bushalte Emmichplatz/Musikhochschule: Der Mann, der mit dem Plektron das Touchpad seines Smartphone bedient.

# Und an manchen Tagen ist die Liebe auch ein 20-Euro-Einkauf im Diskount-Supermarkt.

# Jede und Jeder haben das Recht, nackt im Schlamm zu tanzen.

# Käte Hamburger trifft Emil Berliner (An einem verwunschenen Tag).

# Neulich am Weissekreuzplatz gesehen: Die altengerechten Einkaufswagen, einem Rollator nachempfunden, die jetzt von einigen Supermarktketten der demographisch gewandelten Kundschaft angeboten werden – sie werden gerne auch von Stadtstreichern und Säufern genutzt, die sich eben gerade keinen solchen Krankenkassenfinanzierten Gehwagen beschaffen können, um bspw. 3 Flaschen gemütlich über den Schotter zu rollen.

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The mass of men lead lives of quiet desperation.

(Henry David Thoreau, „Walden“)

# Schwarmintelligenz. Flaschenhals-Effekt.

Rautentext

# Das Hupen der Autos in Seinfeld: Jeweils 1-2 Straßen entfernt, oder unten auf der Straße durchs Fenster zu hören (in welchem Stock wohnt Jerry eigentlich?) – Ein Zeichen der großen Stadt – Der Klagelaut eines von der Herde getrennten Tieres.

# Mangels eigener Klebkraft mit Tesafilm auf Computergehäusen angebrachte gelbe Klebezettel,- Kleine Dokumente des Scheiterns oder der Improvisation? Oder beides? Vermutlich egal.

# Fiel mir gerade ein: Wie ich vor Jahren im sogenannten CIP-Pool (Whatever that means) saß, das war ein Internet-Terminal-Raum in der Akademie, und gerade die damals noch wesentlich buntere Seite von Douglas Coupland besuchte. Sofort stand die WiWi-Spielhallenaufsicht hinter mir und ranzte rum, die Arbeitsplätze seien nur für wissenschaftliche Recherchen gedacht. Which was exactly what I’ve been doing.

# Gestern [8.7.] am Abend auf einer etwa halbstündigen Fahrrad-Tour im Schlendertempo den Sehnsuchts-Topf ganz vollgelöffelt. Dazu genügte nur Wacholder und der Sommer und der Drahtesel, sowie die Kleingärten rechts und links des Weges; Vahrenwalder, Niedersachsenring, dann bei Rewe rein in die Rotermund, gleich wieder links in den Hans-Meinecke-Weg. An der Ecke der Bunker, in dem mein Freund T. mal einen Proberaum für seine Band „Shlekkaz Basement“ hatte, seitdem erinnere ich mich an ein Proberaum-Koncert ebd. – an den neuen Stadteinfamilienhäusern vorbei und in die Straße „Im Othfelde“. Mit einer Frau, die aus ihrem Kleingarten kam, geredet, weil sie mich fragte, wo ich denn hinmöchte. Ich erzählte ihr, dass ich gerade herausfinden wollte, (den Blick auf das Hochhaus in der Ferne gerichtet), auf welcher Höhe der tangential verlaufenden Vahrenwalder ich mich gerade befünde. Ansonsten: Vollstes Verständnis für meinen Satz Ich fahre einfach nur so rum und will gerade eigentlich nirgendwo hin. Kurz vor Brink Hafen macht die Straße „Im Othfelde“ mangels Brücke übers Wasser einen mittellandkanalbedingten Knick. Habe noch kurz einen Angler gegenüber gesehen, dann umgedreht. Kein Foto gemacht.

[30.6.2010 Vahrenwald]

Jetzt ist wieder: Einer dieser Sommerabende (Stille Straßen), (Staatsoberhaupt) und überhaupt, freundlich wird hier über den Asphalt gerufen, dass jemand ja verrückt sei, ebenso freundlich die Bestätigung. Eine Kneipe an der Ecke heißt Amalfi (Im Dorneck) und hat eine blaue Leuchtreklame. Auch winkt man sich mit der Bildzeitung (gerollt) über die Phillipsborn hinweg, während die Jungen vor der Pizzabude kiffen und besprechen wer alles Mickey kennt. Auf dem Heimweg: treffen mich 7 Regentropfen, neben dem Kiosk steht eine Streusandkiste und wartet auf den Winter.

Amalfi