die drei-sekunden-fernsehkritik. er schrieb in se…

die drei-sekunden-fernsehkritik.

er schrieb in sein silbermetallenes notizbuch: >>drei sekunden weil länger hab ich mir das nicht angesehen, können. da sitzen sie jetzt wieder und reden über tote dichter, der karnickel und seine stichwortgeber. karnickel erzählt das er schon in der schule alles gewusst hat, an zwei stellen an denen ich reingezappt habe, selbstgefälliger großkotz. und er erzählt das er eine wie er sagt „merkwürdige schwäche“ hat für stücke, in denen „intellektuelle“ die hauptrolle spielen, und nennt den wallenstein, den faust und hamlet. und in gedanken: sich gleich mit.

ich glaube nicht das diese vier dem sartreschen begriff vom intellektuellen standhalten. und, merkwürdig, dort eben wirklich nur kurz ein paar sekunden reingezappt, und es ist klar was diese sendung will. die wollen sich doch nur alle selbst ins hirn spritzen.<<

neulich im bus darüber nachgedacht ob man menschen im fernsehen überhaupt beleidigen kann, oder ob man dann nicht eigentlich chimären beleidigt, künstliche wesen. wann ist der punkt erreicht, an dem die künstlichkeit die überhand gewinnt? ich glaube ich bekomme eine erkältung.

Aus dem Notizbuch***Kopf voll bunter Scherben,…

Aus dem Notizbuch

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Kopf voll bunter Scherben, die ich zusammensetzen zu einem neuen Mosaik beizeiten, damit sie nicht verloren gehen. Die Erinnerung.

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Der Strich unter der Zeile (in dem Buch das ich lese): Wie sich die Zeit, der Moment auf eine vergessene Art und Weise hier manifestiert, im Abrieb des Bleistiftes, wie sich die Nervosität der Hand verbindet mit dem Ruckeln des Busses auf der Straße, wie die Schlaglöcher abgezeichnet werden in dieser unsichtbaren Momentaufnahme. Die Straße in dem Buch (das jemand schrieb vor Zeiten) in dem Bus der fährt durch die Stadt in der ich wohne vorbei an dem Friedhof auf dem die Großeltern liegen, alle jetzt seit letzter Woche [und beim nächsten Weg garnicht mehr daran gedacht], zur Arbeit fährt.

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(Uwe Johnson): schreibt es genau so, er legt die Klammern um eine Aussage, und dann folgt eine Erläuterung. An Stelle eines Kommas setzt er dieses viel gewichtigere und eigentlich ja verbotene Zeichen (): ein, so entsteht eine besondere Beziehung zwischen den Worten, ihre Tragweite bemißt sich neu. [Gedanken zu Johnsons „Mutmaßungen über Jakob“, welches mich in den Augen einiger Mitreisender in den Verkehrsmitteln als Schnösel dastehen läßt da es farblich genauso gestaltet ist wie die Jacke von Aldi die ich für 11,59€ gekauft hatte – Ockerbeige mit schwarzen Absetzern].

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Heute Abend wieder: Arbeiten am Text, der fertig ist, der jetzt noch auskristalisieren muss.

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der stand der dinge bis jetzt: bleistift | buerst…

der stand der dinge bis jetzt:

bleistift | buerste | duschgel | feuerzeug | flasche | gabel | geld | gluehlampe | kartoffelschaeler | klebstoff | kollophonium | loeffel | manschettenknoepfe | mercedesstern | notizbuch | plastikspielzeug | rasierklinge | schere | schwamm | seife | blei | stempel | teedose | telefon | teller | vaseline | waescheklammer | [..wir sind den dingen egal, sie uns aber nicht]

Nein. Es ist nichts. Ich ducke mich, das Telephon…

Nein. Es ist nichts.

Ich ducke mich, das Telephon klingelt, und dann gehe ich raus aus dem Büro und in den Seminarraum, und der Bewegungsmelder der sonst immer das Neonlicht anmacht mit einem flackern nimmt mich nicht wahr. So geh ich durch den dunklen Flur und ich sage dir, ich kann nicht Zwei sein, ich bin ja nicht einmal mehr Einhalb. Ich kann nicht in zwei Schlachten reiten an einem Tag, es tut mir in der Seele weh. Die Krankenkasse macht ihrem Namen Ehre. Die wollen viel Geld von mir weil denen das nicht auffiel, seit Herbst 2003 nicht auffiel und jetzt soll ich bezahlen was ich in zwei Monaten verdiene, und das kann ich nicht. Und da sind dann noch andere Sachen, über die rede ich nicht gerne.

Und die Uni will Geld von mir, weil ich meine Zeit verplempert habe. Mit Arbeit, größtenteils. Damit ich leben kann. Und die Uhr die immer bei der Großmutter im Wohnzimmer stand, die steht jetzt bei mir, und tickt nicht mehr. Ziehen die Raben noch um den Turm? Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Und weißes Papier beschreibt sich auch nicht von selbst, da helfen alle guten Gedanken nichts im Kopf. Dazu bräuchte es Zeit, und die hab ich nicht mehr seit meine Jugend zuende ist von einem Tag auf den nächsten. Und nun ist Frühling wieder, und es geht alles seinen Gang, erbarmungslos explodiert das Leben um mich herum. Wie es das jedes Jahr tut, eines folgt auf’s andere, und wenn die Welt untergeht, der Wetterbericht läuft nach den Nachrichten.

Überhaupt das Schreiben, ich würde gerne Texte schreiben, richtige Texte auf Papier ganz ohne Links, und dass mache ich auch. Die laufen bloß in diversen Angelegenheiten, und dürfen deshalb hier nicht veröffentlicht werden. Dies hier ist nur der Zettelkasten. Ich habe den Druck rausgenommen für ein paar Tage, an der einzigen Stelle an der daß möglich war. Das ist irrational, vielleicht, aber es hat auch geholfen ein wenig. vielleicht.

Die Luft ist dünn auf den Schultern von Riesen, und der Gedanke das der Boden nicht wirklich schwankt ist auch wenig tröstlich. Und wenn der treue blinde Köter Hoffnung auch nur mit Laternenpfählen fickt. Das ist doch schonmal was.

ein wort zum enercity expo-café:

ein wort zum enercity expo-café:

als es vorbei war wollte ich (I) auf die örtlichkeiten. ein kellner (K) war unten hinter dem tresen am aufräumen, das café war geschlossen, so sah es aus. ich wusste nicht wo die toiletten sind, also frug ich:

I: „entschuldigung, wo sind denn die toiletten?“
K: „wieso?“
I: (???): „weil ich pinkeln muss!!!“
K: „die sind oben“
I: „da komm ich gerade her, wo denn da?“
K: „zentral.“
I: „ich hab die da nicht gefunden, deshalb frage ich.“
K: „da gibt’s nicht so viele möglichkeiten.“
I: (ab)

what the fuck!

ansonsten gut. weisses rauschen im kopf, aber nicht dAHER KOMMEND. ich glaub nicht das ich dazu was schreibe. die DVD ist super, die CD auch.

und zu allem unglück wird es jetzt auch noch frühl…

und zu allem unglück wird es jetzt auch noch frühling. das will ich nicht. den köter hab ich heute wieder verscheucht, der lief mir immer zwischen die beine und ich hab ihm auf den schwanz getreten. der ist jetzt irgendwo den mond anheulen. hab ich schon mal erzählt, ich hatte auf meinem ersten PC die software „ways for windows„. die hat in mein word eine automatische rechtschreibkorrektur reininstalliert, und dann hatte ich einen brief geschrieben und meinen namen daruntergesetzt und dann stand dort „vagina köter“.

hallo google dankeschön. und nun wird es auch noch grün und frühling zu allem unglück, ich hätte gerne noch etwas mehr winter. vielleicht ist es auch deshalb das ich skandinavien so faszinierend finde, weil dort mehr winter ist als hier, und herbst. ich würde mir nie anmaßen eine lieblingsjahreszeit zu haben wie sie in den lebensratgebern beschrieben werden (ich bin mehr so der herbst-typ…), aber dass es jetzt gerade frühling werden muss.

der halbe huhn gestern ist umsonst gestorben, zumindest die hälfte von dem halben huhn. der flügel liegt im mülleimer, es war zu ekelig. nie kaufen, diese eingeschweissten halben hähnchen die man nur in den backofen tun soll. und irgendwer muss das übriggebliebene essen essen.

heute dann elend gefühlt auf dem weg, werd ich in der fabrik begrüsst man müsse ein foto von mir machen dann. ich kann da nicht mithalten momentan mit diesem ganzen vögelgezwitscher und remmidemmi. doofer halber huhn, hätter ja wegfliegen können. andererseits geht das nicht so gut wahrscheinlich, so ganz halb nur.

diese beschreibungen dann immer, die mit „wie er“ an fangen. wie er nur noch für sich alleine leben wollte. wie er alles geordnet hatte, stein auf stein. wie der mann in der u-bahn gestern als ich auf dem weg in die wohnung der lieben oma war seine zwei demeter-joghurtbecher vor sich hin hielt wie ein glaubensbekenntnis. wie die zwei alten frauen sagten, die eine zu der anderen „der chef der deutschen bank wie heißt er gleich, dass ist auch so einer“, wie heute morgen der eine den anderen in der station hauptbahnhof festhielt und wieder mit in den wagen nehmen wollte „du geht nicht ich muss weiter lahe dann“ / „komm mnit getze ich muss zu meinem vater da“ / „nee echt ich muss dahin ich nehm den nächsten“ / „komm ich fahr da hin ich hol da geld da“ / dann setzen sie sich hin und der eine sagt dann noch „da war ich in der MHH gewesen da haben die mich nicht aufgenommen“ / und um all das herum wird es frühling

das muss ich jetzt alles aufschreiben damit ich es nicht vergesse und wann soll ich das noch machen weiss ich nicht. das gedächtnis jedoch ist ein merkwürdiges ding und ich habe angst das ich sachen vergesse die mir so vertraut waren, dass sie so gingen ohne zu denken. der tee den hatte sie immer ganz dunkel gekocht, und dann kam dort dosenmilch herein und zucker, dass war ein sehr eigentümlicher geschmack. nicht jetzt nicht hier nicht heute, aber ein anfang ein anfang und stichwort, und nun wollen alle bitte nichts mehr, und meinetwegen soll’s dann halt auch frühling werden. danke bitte gern geschehen das telefon klingelt ich geh nach haus.

wie du mir immer helfen wolltest.

und wie du mir wie du meiner liebsten gesagt hast sie soll mich lieber nicht so schnell. mit diesem englischen lächeln, und wie sie dich gemocht hat, das hast du gemerkt, ich weiß. und ich hab das auch gemerkt, du mochtest sie auch, und

stell dir mal vor der abwasch stand noch genauso dort und stell dir mal vor die uhr die immer den big ben schlug, die war stehen geblieben, zum ersten mal, in dreissig jahren war die stehen geblieben. imagine, mary. seit dreissig jahren hörte ich diese uhr, und nun schlägt sie nicht mehr. und die wege die ich noch für dich tue, die kann ich jetzt an den fingern abzählen,

und das sind nicht mehr viele, und sie zittern dabei, und davon solltest du nichts wissen und das ist geglückt. das hab ich geschafft, dir zu dem ganzen leid nicht noch meines. ich danke dir.

Ab sofort ist alles anders

, manchmal soetwas zu denken, morgens auf dem Fahrrad in der frühen Frische, und dann läuft er wieder neben mir her, der blinde treue Köter, der Hoffnung heißt, der immer nur der Nase nach laufen kann, der immer wieder aufsteht. Was denke ich? Das das jetzt erledigt wird, Stück für Stück. Jeden Tag eine halbe Stunde weniger aufstehen und das jeden Tag, dann in die ungerade Sonne fahren (Wohingegen hier „halbe“ und „ungerade“ ein Adjektiv sind, Sonne jedoch nicht). Montags immer die Woche aufteilen in sieben überschaubare Stücken Kuchen, die ich ganz alleine esse. Heute den Flenter getroffen (ein neues Café auf der Limmerstraße + sie sollten dort ein Teppich an der Wand hängen vielleicht damit man weiterreden kann wenn die Maschine eine neue Platte auflegt)(es sieht ansonsten so aus wie man es erwartet, auf der Mauer auf der Prenzlauer Berg)Den Flenter getroffen in diesem einen neuen Café auf der Limmerstrasse. Unterbrochen vom Röcheln der Kaffeemaschine in Empfang genommen: Eine DVD die jetzt endlich fertig geworden ist und vielversprechend. Sonntag in der Sendung dann. Werden wir das mal etwas besprechen alles was dort so bei ist, an Texten und Tönen urban electronic poetry oder wie die Stadt die Kinder verdaut. Am Freitag ja auch im Theater gewesen im 80sten Stockwerk, dazu mehr später. Draussen daneben dem Café auch ein Foto von dem abgerissenen Plakat gemacht (= ‚Eine Photographie angefertigt‚) Ich Ich Ich. damit hab ich nichts zu tun. Später dazu mehr warscheinlich. Danke.

Heute Abend: Lecker Kuchen.