Der erfundene Satz, 11

„Wenn dann einmal Besuch im Bureau war, ließen die Kollegen die Fernsprecher an den leeren Tischen mit Hilfe des Hausrufs klingeln, eine Atmospäre der Geschäftigkeit dem ahnungslosen Besucher vorzugaukeln und so das Direktorium im Kampfe gegen den drohenden Bankrott zu bestärken.“

<align=“right“> Aus: Vladímír Schztončz: „Die Rückwärtsakrobatik des Monsieur Goldesfinger“ Verlagsgesellschaft Roggenhausen & Cie., Wien 1985</align=“right“>

Der erfundene Satz, 9

Eine obsessiv betriebene Passion war, an große und mittlere Unternehmen Beschwerdebriefe zu schreiben, in welchen er sie auf – tatsächlich vorhandene oder nur durch unsachgemäßen Gebrauch hervorgerufene – Mängel ihrer Produkte hinwies. Drei ganze Ordner nahmen hierbei die Briefe an die Hersteller von T-Hemden ein, die ihre Etiketten im Halsbereich einnähten, derart das sie unweigerlich zu kratzen begannen auf der nackten Haut, nach wenigen Minuten bereits. Also musste man sie heraustrennen, was in den allermeißten der Fälle zu einem Loch an besagter Stelle führte. (Es ist aber auch ein Ärger damit!). Mit seiner Schreibmaschine saß er also in seinem alten Ohhrensessel, die Uhr tickte die Zeit hinweg an der Wand, unauffällig. Überhaupt was dies sein Losungswort in den letzten Monaten. Nachdem die Sache passiert war.

Aus: Vladímír Schztončz: „Die Rückwärtsakrobatik des Monsieur Goldesfinger“ Verlagsgesellschaft Roggenhausen & Cie., Wien 1985

Der erfundene Satz, 8

„und darum wird auf der ganzen Welt Tee als das edlere Getränk angesehen, weil nämlich die Engländer ihm den Vorzug geben und die Ostfriesen“ verkündete er mit grenzenlosem Urvertrauen in die eigenen Worte. Der Blick weiter unstet, im Raume umherwandernd wie ein Rabe auf der Wiese. Aus vier alten Raclette-Geräten hatte er sich eine Heizung gebaut, die das Rädchen im Stromzähler zu wahren Freudentänzen veranlasste. Sie stand in einer der fünf Ecken des Zimmers.

Aus: Vladímír Schztončz: „Die Rückwärtsakrobatik des Monsieur Goldesfinger“ Verlagsgesellschaft Roggenhausen & Cie., Wien 1985

Der erfundene Satz, 6

„Johnny Schmitten – Neger und Linkshänder“ stand auf seiner goldumrandeten Visitenkarte, wobei nur eine dieser Behauptungen zutraf. Außerdem war Schmitten Detektiv, kein sehr guter zwar, aber er schlug sich so durch. Hier ein entlaufener Schoßhund, dort eine eifersüchtige Ehefrau – zum Leben langte es in den meißten Fällen.

(aus: Kenny J. Cruiser: „Configure me gone“, Hexa Publishing, Bristol 2001)