Später lesen

Neulich im Bus, als ich wieder auf dem Telefon die Blogs las, von hier aus ausgehend u. A. hierhin gelangt und dort auch die Links zumindest gemerkt und in „später lesen“ gespeichert, wo sie dann vergessen werden können.

Während ich den Text lese, bellt der kleine Aberaber-Hund immer mal wieder aus Impulsreflex. Als ich den Link zu ARTS OF THE WORKING CLASS sehe, fällt mir der eine Abend anfang Dezember wieder ein. Auf dem Weg nachhause lief ich noch kurz über den Weihnachtsmarkt vor dem Hauptbahnhof, wo mir jemand eine Ausgabe dieser Zeitschrift, die ich immer noch nicht kenne, verkaufte. Während ich nach passendem Geld suchte, kam gleich jemand angelaufen und belehrte den Verkäufer und mich, in Hannover dürfe nur das eine offizielle Straßenmagazin namens Asphalt verkauft werden. Wir sahen unseren Fehler sofort ein und ließen vom Handel ab. Ich nehme mir jetzt ganz fest vor, die Zeitung mal zu lesen.

Phantombild

Zwischen all der Werbung auf einem der großen Monitore im Bahnhof am Morgen plötzlich ein computergeneriertes Kinderbild: FAHNDUNGSAUFRUF UNBEKANNTE KINDERLEICHE.

In der Dämmerung sitze ich wieder im Bus und sehe, auf einer großen LED-Werbetafel, etwas entfernt und in einer Stichstraße, wieder das berechnete Kinderbild. Ein Geist, der an verschiedenen Orten der Stadt erscheint, manchmal gleichzeitig. [4.1.23]

Schneeregen

Als ich heute am Vormittag, tatsächlich mit einer lila Krawatte angezogen, aus dem Hause kam war ein Schneeregen im Gange. Es plätscherte und gluckste im Gulli und vor dem Änderungsschneider an der einen Straßenecke, dort wo das der Fußweg unter Säulen entlanggeht, standen zwei und warteten darauf, dass die Ampel grün würde. Ich ging dann aber ein paar Schritte weiter und stellte mich beim Kiosk unter, um sie nicht weiter zu stören. Als ich dann an der Haltestelle stand und eine Fahrkarte aus dem Automaten zog, hielten sie mir die Tür der eingefahrenen Bahn auf und riefen, ob ich denn einsteigen wolle, ich bedankte mich, nein Danke!, ich nahm dann die nächste Bahn. Hier saß mir ein leibhaftiger Nachfolger Dschingis Khans gegenüber und schaute sich die Fleischangebote in einer Discounter-Zeitungsbeilage an.

r.-d. b.

nehme den gedichtband mit
auf reisen. scheinbar achtlos
geknippste schnapp

schüsse vom rand des geschehens.
autos strassen (usa)  bäume
und tümpel (deutschland)

titten (würde r.-d. b. schreiben)
auf autobahnrasthöfen und
der deutsche märchenwald.

dein handy ist besser wie
mein handy

sagt die frau. obwohl das handy echt gut war
sagt die frau. auch vom aussehen her und so.

bigger than your <3

 

 

 

 

 

 

 

risikokapital sozialkapital

& goldrand fast ganz abgewaschen
& was auf den tisch kommt

die zeiten sind alt geworden

der krieg ist aus aber zum
frühstück malerkrepp & beton
wüsten der halben wahrheit &
der nägel mit den köpfen

300 zeichen bilder kodiert
in wohnwelten ein montiert und
angehalten mitten in der be

20160208_205446

20160208_205446

wegung rubbellose vom penny
markt und wie das bier riecht
aus der frisch mit dem feuer
zeug geöffneten flasche das

habe ich noch das habe ich
nicht verkauft für die arbeit
im glasbunker das feuerzeug ist

gelb es liegt auf dem schreib
tisch neben dem zettel auf
dem die flüge notiert sind und
all das mit schwarzem stift

mitten in der bewegung werden

wir unterbrochen stockt der atem
kurze hose holzgewehr stockt
der fisch an der wäscheleine

das blut der frühen jahre im
einklang mit der natur sim

sala bim bam basela dusela dim
die ergebnisoffene ader, lass
dich ein denn unser grau muss
bunter werden

in etwa so wie gravitationswellen
farbenfrohes gefieder tragen in
die ewigkeit hinein ins nichts
ist für die katz

Tapetenkleister riecht ja eigentlich nicht.

Der Tapetenkleister ändert seine Konsistenz jetzt jeden Tag. Nachdem er zunächst doch recht klumpig war, war er gestern dann von angenehmer Viskosität, ohne jedoch zu flüssig zu sein. Heute tatsächlich leicht fluffig. Der letzte angerührte Kleister stand dann länger auf dem Tisch, so dass er leicht zischte, als ich das Glas zum letzten Mal öffnete, auch nicht mehr gut roch. Tapetenkleister riecht ja eigentlich nicht.

Das Muskelentspannungsbad hingegen, ich meine es wäre von Kneipp, riecht wie Weingummi-Colaflaschen. Die haben ja mit der tatsächlichen Cola nicht viel gemeinsam, sie schmecken säuerlicher, nach Orange und riechen fast so wie, wie gesagt, dieser Badezusatz, der auch wohl diesen Chili-Extrakt enthält, der in der Wärmecreme gegen Verspannungen ebenfalls drin ist. Vielleicht auch Nelke. In dem Bad, das Weingummi, ich müsste es einmal direkt vergleichen.

Passwortgenerator

20160126_173351

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Wir denken uns immer neue Passworte aus, dass ist unsere Arbeit. Wir vermeiden Fragezeichen, dass ist unsere Arbeit.

Neues, wohl mit einem breiten Tapezierpinsel oder einer Rolle gemaltes Graffiti unten an der Brücke, hinter der Haltestelle Expo/Ost: Leistungszwang Konsumhass. Riesengroße, rosafarbene Buchstaben.

Sehr bunt ist die Welt, an manchen Tagen wäre es mir lieber, es wäre nicht so. Nacht ist zwar das Gegenteil von Tag, aber Morgen ist nicht das Gegenteil von Abend.