Ggn. Morgen

wieder einmal einer dieser Träume, in denen der Weg voller Hindernisse ist. Dieser war aber eine neue Version und, wenn ich so sagen kann, vergleichsweise harmlos (keine Abgründe, keine hohen Mauern, keine schwankenden Treppenhäuser aus morschen Hölzern). In der Straße, in der ich wohnte, war ein Umzug und die Leute, die dort einzogen, im Haus gegenüber vielleicht, hatten die ganze Straße, also die Fahrbahn, den Fußweg, alles, mit Möbeln vollgestellt und mit Wäschekörben voller Dinge, die sehr bunt waren und aus Plastik. Ich musste allerdings dringend dort hindurch. Letztenendes begann ich, die Hindernisse eigenmächtig aus dem Weg zu räumen und es war auch egal, ob das grob zur Seite geschobene Objekt dabei Schaden nahm. Es stand wirklich die ganze Straße voll mit dem verteilten Gerümpel der neuen Nachbarn, die irgendwo rumstanden, nichts taten und Zigaretten rauchten.

Vielleicht kam das Bild von A.’s E-Mail, die ich gestern Abend noch im Bett las, in welcher sie einen anstehenden Umzug ankündigt inkl. einer kurzen Auflistung der umzuziehenden Gegenstände.

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Ich weiß nicht, ob ich Kunst als die Kehrseite der Dinge bezeichnen würde, genaugenommen weiß ich auch nicht, ob der Text, den ich gerade las, dies tut. Ich weiß auch nicht, wer genau dieses uns sein soll, von dem dort geschrieben wird. Ich gehöre offenbar nicht dazu, oder jedenfalls nur Teile von mir. Das Lesen hatte aber zwei Effekte: Zum einen höre ich jetzt gerade die OK Computer, was ich schon vorhabe, seitdem ich diese Notiz von Swen kürzlich im RSS gesehen habe. Zum anderen hat es mich, da dort auch von Träumen geschrieben wird, an den Traum mit dem bunten Plastik erinnert und so also direkt zu diesem Text geführt. Für mich hat Kunst aber viel mit Zwecklosigkeit zu tun, mit der Freiheit, etwas zu machen (auch das „Machen“ ist dabei vielleicht wichtiger als das Ergebnis), ohne dass es einen Nutzen haben muss.

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Hätten Radiohead nicht ihr Album vor 20 Jahren so betitelt, vielleicht würden wir dann OK Computer sagen statt Hey Siri? Ich jedoch nicht, weil ich nicht mit Maschinen spreche. Vielleicht schreie ich sie mal an oder trete mit dem Fuß dagegen, z.B. gegen den Briefmarkenautomaten, der auch nach dem zehnten Versuch keine Eurostücke annimmt. Ich gehöre also auch nicht zu diesem Wir, von dem ich hier schreibe.

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Heute beim Laufen eine Runde mehr als sonst üblich.

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